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Delle iscrizioni veneziane (Vened. 1824-53, 7 Bde.);
»Archivio Veneto« (das. 1871 ff., bis jetzt 37 Bde.);
»I libri commemoriali della repubblica di Venezia« (ein Regestenwerk, das.).
Delle iscrizioni veneziane (Vened. 1824-53, 7 Bde.);
»Archivio Veneto« (das. 1871 ff., bis jetzt 37 Bde.);
»I libri commemoriali della repubblica di Venezia« (ein Regestenwerk, das.).
s. Großvenediger. ^[= höchste Spitze der westlichsten Gruppe der Hohen Tauern, westlich vom Großglockner, 3673 m ...]
(Venae, Blutadern), im weitern Sinn schlechtweg gleich Adern, im engern Sinn bei den Wirbeltieren dünnhäutige Röhren, [* 2] in welchen das Blut aus allen Teilen des Körpers nach dem Herzen zurückfließt. Sie nehmen ihren Ursprung aus den Kapillargefäßnetzen der Organe als kleine Gefäßchen (Venenwurzeln), die nach und nach zu größern Zweigen, Ästen und Stämmen zusammenfließen. Da sie den Druck des Herzens nicht mehr unmittelbar, wie die Arterien, auszuhalten haben, so sind ihre Wände dünner, schlaffer und ausdehnbarer als die Arterienwände, im allgemeinen aber von derselben Zusammensetzung wie diese.
Ihre innere Haut [* 3] bildet an vielen Stellen (meist in Abständen von 5-8 cm) halbmondförmige, taschenähnliche Falten oder Klappen, deren je zwei einander gegenüberstehen und so an der Innenfläche der Venen angebracht sind, daß sich das Blut in ihnen fangen muß, sobald es in rückläufige Bewegung gerät, während es in der Richtung nach dem Herzen zu ungehindert zwischen ihnen hindurchfließen kann. Sie wirken also wie Ventile. In den Venen fließt das Blut kontinuierlich, ohne pulsatorische Bewegung, weit langsamer als in den Arterien, aber schneller als in den Kapillaren.
Über ihre Anordnung und Verteilung im Körper s. Blutgefäße (mit Tafel, auf welcher die Venen mit blauer Farbe eingedruckt sind). Erkrankungen der Venen kommen häufig vor, doch meist nur neben Erkrankungen benachbarter Gewebe [* 4] und Organe. Die häufigste Venenkrankheit ist die Erweiterung derselben (Phlebektasie), die namentlich an den untern Extremitäten solcher Leute sich zeigt, welche anhaltend stehen müssen. Sie ist entweder eine gleichmäßige cylindrische, oder besteht in ungleichmäßigen buchtigen Erweiterungen des Venenrohrs (Varikosität, s. Krampfadern).
In den erweiterten Venen, welche übrigens regelmäßig eine verdickte Wand besitzen, kommt es leicht zur Gerinnung des Bluts (Thrombose). Solche Blutgerinnsel können nachträglich zu Venensteinen (phlebolithi) verkalken. Die Entzündung der Venenwand (Phlebitis) tritt meist infolge einer vorausgegangenen Verletzung ein und geht mit dumpfen oder lebhaften Schmerzen einher; die Haut über der entzündeten Vene, wenn diese oberflächlich liegt, ist stark gerötet, die Vene selbst fühlt sich gespannt und zeigt eine strangartige oder knotige Härte, die Haut und das Unterhautzellgewebe in der Umgebung sind entzündlich geschwollen. Mit der Venenentzündung ist stets die Gefahr einer Eitervergiftung des Bluts (Pyämie) verbunden; s. Embolie.
Vgl. Braune, Das Venensystem des menschlichen Körpers (Leipz. 1884 ff.).
(lat.), Gift;
venenös, giftig.
Veneration, Verehrung, Ehrfurcht;
(lat., das Hochwürdige), s. v. w. Sanctissimum (s. d.). ^[= (lat.), das Heiligste; in der katholischen Kirche die Hostie.]
Krankheiten, s. Geschlechtskrankheiten. - venerische Krankheiten der Pferde, [* 5] s. Beschälseuche.
(Veneti), bei den Alten drei Völker verschiedener Abstammung.
1) Die Veneter (Eneti oder Heneti) im nordöstlichsten Teil Italiens, [* 6] zwischen der Athesis (Etsch) und dem Meer, den Alpen [* 7] und der Mündung des Padus (Po), werden am wahrscheinlichsten zu dem illyrischen Volksstamm gezählt, zu welchem sie schon Herodot rechnet. Ihr Land, Venetia (s. Karte bei Artikel »Italia«),
das bisweilen noch zu Gallia cisalpina im weitern Sinn gerechnet, gewöhnlich aber davon unterschieden wurde, gehörte später zur zehnten Region Italiens. Die Römer [* 8] betrachteten das Land schon seit 183 v. Chr. als ihre Provinz und verteidigten es gegen die Gallier, Rätier, Taurisker und Karner. Dann hatte es als gewöhnlicher Durchgangspunkt für die in Italien [* 9] eindringenden germanischen und hunnischen Völkerschaften viel zu leiden. Die bedeutendsten Städte des Landes waren: Patavium (Padova, Padua), [* 10] Altinum (Altino) und das erst von den Römern gegründete Aquileja;
außerdem Adria, Ateste (Este), Concordia, Aquä Aponi (Abano), Tarvisium (Treviso), Vicentia (Vicenza), Opitergium (Oderzo), Feltria (Feltre) und Belunum (Belluno).
Vgl. Czoernig, Die alten Völker Oberitaliens (Wien [* 11] 1885). -
2) Die Veneter (Venetes) an der Westküste von Gallia Lugdunensis in der heutigen Bretagne, die unter allen Galliern des Seewesens am meisten kundig waren und eine Art von Herrschaft auf dem Atlantischen Ozean ausübten. Sie wurden von Cäsar 56 v. Chr. unterworfen. Ihre Hauptstadt Dariorigum, später Veneti, heißt jetzt Vannes. -
3) Die zuerst von Plinius und Tacitus als östliche Nachbarn der Germanen, jenseit der Weichsel, genannten slawischen Veneter (richtiger Veneder), deren Name sich in dem der Wenden (s. d.) erhalten hat.
s. Veneter ^[= (Veneti), bei den Alten drei Völker verschiedener Abstammung. ...] 1).
(Compartimento Veneto), Landschaft des Königreichs Italien, s. Venedig, [* 12] S. 75.
Lack, Kugellack, s. Rotholzlacke. ^[= rote, sehr verschieden nüancierte Lackfarben aus Fernambuk-, Sapan- und Marthaholz, werden ...]
Weiß, s. Bleiweiß. ^[= # (Cerussa), basisch kohlensaures Blei, einer der wichtigsten weißen Farbekörper, wird auf sehr ...] [* 13]
Kreide, [* 14] s. Speckstein. ^[= (Steatit, Schmeerstein), Mineral aus der Ordnung der Silikate (Talkgruppe), bildet die kryptokristal ...]
Perlen, Glasperlen zum Sticken.
Samt, ursprünglich in Venedig hergestellter feinster façonnierter Samt, bei welchem das Muster durch eigentümliches Webverfahren entsteht.
s. Englischrot; ^[= (Engelrot, Eisenrot, Italienischrot), Eisenoxyd, welches als rote oder braunrote ...]
auch s. v. w. roter Ocker.
(Vereinigte Staaten von Venezuela), [* 15] Föderativrepublik in Südamerika [* 16] (s. Karte »Peru etc.«),
grenzt nördlich an das Antillenmeer, nordöstlich an den Atlantischen Ozean, östlich an das britische Guayana, südlich an Brasilien [* 17] und westlich an Kolumbien und hat einen Flächeninhalt von 1,043,900 qkm. Das Land ist teils Gebirgs-, teils Tiefland. Das Gebirgsland läßt drei Systeme unterscheiden, deren erstes durch die Verzweigungen der Ostkordilleren von Kolumbien gebildet wird. Der Hauptzweig wendet sich von Pamplona aus nach ONO. und bildet die alpine Region der Republik als eine breite, kompakte Gebirgsmasse mit einigen die Schneelinie erreichenden Gipfeln.
Die höchsten Erhebungen sind hier: die Sierra Nevada von Merida (4581 m), die Paramos von Mucuchies (4230 m), Salado (4220 m), Conejos (4180 m). Das zweite System, das des Küstengebirges von Venezuela, das in seiner Längenerstreckung dem der europäischen Alpen nahesteht, bildet wegen seiner vom Kordillerensystem abweichenden Streichungslinien, von W. gegen O., ein für sich bestehendes Gebirgssystem, das die schönsten und kultiviertesten Striche des Landes enthält, und besteht aus einer doppelten Kette, deren mittlere Erhebung aber nur 1650 m, die Breite [* 18] 110-220 km beträgt. Der östliche Teil des Gebirges (das Gebirgsland von Cumaná) hat ebenfalls die doppelten, durch ein Querjoch verbundenen Ketten, die bis zum Pariagolf reichen. Die nördliche Küstenkette steigt gegen ihr östliches Ende hin nahe bei Carácas in der Silla de Carácas bis 2665 m und in dem Gipfel von ¶
Naiguata zu 2782 m auf. In der südlichen Kette erhebt sich im Ostteil der Turumiquiri 2048 m hoch. Parallel [* 20] den eben erwähnten beiden Ketten dieses Gebirges ist noch eine nördlichere, größtenteils submarine Kette, welche in den der Küste vorliegenden Inseln, in den felsigen Vorgebirgen der Provinz Coro und in der Sierra Aceite auf der Halbinsel Goajira westlich vom Golf von Maracaibo in ihren höchsten Spitzen hervortritt und an mehreren Punkten (Macanao, Copey, Aceite, San Luis) eine Höhe von 1000-1300 m ü. M. erreicht (vgl. Amerika, [* 21] S. 460). Das dritte, völlig isolierte System ist das der Sierra Parima (s. d.) in der südöstlichen Provinz Guayana.
Die Form der Tiefebene tritt in in eigentümlich ausgeprägtem Charakter auf in den Llanos und Sabanas. Die Llanos (s. d.) nehmen den vierten Teil des ganzen Gebiets der Republik ein und dehnen sich von dem südlichen Abfall der Küstengebirgskette und der Kordillere von Merida ununterbrochen bis zu den Urwäldern Guayanas. Eigentümlich sind dem Land niedrige Plateaus (mesas), von denen das von Guaribe im NW. des Staats Bermudez, welches sich 200-260 m ü. M. erhebt und sich von NO. nach SW. erstreckt, das bedeutendste ist. Im Zusammenhang mit diesem Plateau, auf welchem die Wasserscheiden zwischen den zahlreichen Flüssen liegen, die dem Antillenmeer, dem Orinoko und dem Golf von Paria zufließen, steht ein ganzes System weniger ausgedehnter Plateaus, die sich zwischen 225 und 390 m erheben und bis in die ehemaligen Provinzen Cumaná und Guarico reichen.
Obgleich thätige Vulkane [* 22] und eigentliche vulkanische Eruptionsmassen in Venezuela nicht vorkommen, so sind doch Erdbeben [* 23] nicht selten und mitunter höchst verderblich gewesen (z. B. für Carácas). Die Bewässerung ist sehr reich, und zwar sind acht Becken zu unterscheiden: das Gebiet des Orinoko, des Cuyuni (Essequibo), des Rio Negro, [* 24] des Sees von Maracaibo, des Sees von Valencia, [* 25] der Golfe von Cariaco und Paria und das maritime oder das der Küstenflüsse des Antillenmeers.
Bei weitem das größte und wichtigste Becken ist das des Orinoko, zu welchem fast 4/7 des ganzen Landes gehören. Die klimatischen Verhältnisse anlangend, so nimmt die heiße Region (tierra caliente) in Venezuela den weitaus größern Teil des Landes ein. Sie reicht bis zu ungefähr 700 m ü. M. und hat eine Durchschnittswärme von 26° C. Mehrere Punkte sind noch wärmer, wie La Guaira (29°), Puerto Cabello (28°) und Maracaibo (29° C.). Die gemäßigte Region (tierra templada) liegt zwischen 700 und 2000 m; die wärmsten Monate sind April und Mai (mit selten mehr als 25° C.), die kühlsten Dezember und Januar, in welchen die Temperatur am Morgen und Abend oft auf 15° C. sinkt.
Die kalte Region (tierra fria) endlich beginnt in einer Höhe von 2200 m und reicht bis zur Schneegrenze, welche in Venezuela zwischen 6 und 8° nördl. Br. in einer Höhe von 4520 m liegt, jedoch in kühlern Jahren 400 m tiefer sinkt. Die mittlere Temperatur beträgt hier 2-3° C. In den Llanos des Südens fällt die Regenzeit auf Mai bis Oktober, während im Gebirge zwar in allen Monaten Regen fällt, aber doch eine eigentliche, auf die Monate Juni bis November sich erstreckende Regenzeit sich geltend macht. Im allgemeinen ist das Klima [* 26] in Venezuela nicht ungesund zu nennen, was besonders von den höher gelegenen Gegenden gilt.
Auch in der heißen Küstengegend tritt das gelbe Fieber nur selten auf und nie mit solcher Heftigkeit wie z. B. in manchen Küstenstädten Brasiliens. Die Ausdehnung [* 27] der unbewohnbaren Tierra fria ist in Venezuela nicht bedeutend, denn sie beschränkt sich auf die Sierra Nevada von Merida, deren höchste Gipfel sich kaum 60 m über die Schneelinie erheben. Die Pflanzenwelt ist infolge der klimatischen Unterschiede eine sehr reiche und mannigfaltige. In der heißen Region bietet die wilde Vegetation dieselbe Mannigfaltigkeit und Fülle dar wie in Kolumbien und Zentralamerika, [* 28] besonders in den Urwäldern, die auch reich an Bau- und Nutzhölzern und offiziellen oder technisch wichtigen Gewächsen sind (Sassaparille, Kautschuk, Sassafras, Vanille, Tonkabohnen, Fieberrinde, verschiedene Gummi- und Harzarten, Farbstoffe, Tolubalsam).
Die gemäßigte Region ist dem Gedeihen fast aller dem Menschen nützlichen Gewächse günstig und ganz besonders zur Kaffeekultur geeignet. Auch finden sich hier wie in dem angrenzenden Teil der kalten Region die besten Cinchona-Arten. Die Kultur des Weizens beginnt in einer Höhe von 540 m und reicht bis in die kalte Region hinein, indem sie erst in einer Höhe von 2925 m aufhört. Sievers unterscheidet im nordwestlichen Bergland vier Regionen: Palmenwälder oder Kakteen [* 29] bis 1000 m, Farnwälder bis 1800 und 2000 m, Hochwald mit Cinchonas bis 2400 m und Grasfluren bis zu den Berggipfeln. In der Region der Llanos beschränken sich die Wälder auf die Flußläufe. Nicht weniger reich und mannigfaltig ist die Fauna und zwar sowohl an nützlichen als an schädlichen Tieren. Unter den letztern sind namentlich die Moskitos hervorzuheben, welche in den feuchten Flußthälern eine wahre Landplage und dem Wachstum der Bevölkerung [* 30] mehr hinderlich sind als die Hitze und Fieberluft. Die Ströme und die Meeresküsten sind reich an Fischen.
Areal und Bevölkerung. Die Republik besteht seit 1881 neben dem Bundesgebiet (Caracas) aus 8 Staaten und 6 Territorien:
Staaten etc. | QKilometer | QMeilen | Einw. 1886 | Auf 1 QKil. |
---|---|---|---|---|
Bundesgebiet (Carácas) | 17 | 0.3 | 70078 | 4123 |
Staaten: | ||||
Los Andes | 41672 | 756.8 | 317195 | 7.6 |
Bermudez | 83572 | 1517.8 | 285377 | 3.4 |
Bolivár | 220000 | 3995.4 | 57169 | 0.2 |
Carabobo | 7732 | 140.4 | 167499 | 21.7 |
Falcon | 93815 | 1703.8 | 198260 | 2.1 |
Guzmán Blanco | 87881 | 1596.0 | 515418 | 5.9 |
Kolonie desgl. | 555 | 10.1 | 1599 | 2.9 |
Lara | 24085 | 437.4 | 245439 | 10.2 |
Zamora | 74984 | 1361.8 | 245457 | 3.3 |
Territorien: | ||||
Colon (kleinere Inseln) | 431 | 7.8 | 137 | 0.3 |
Goajira | 9348 | 169.8 | 36500 | 3.9 |
Delta | 65700 | 1193.2 | - | - |
Yuruari | 210200 | 3817.4 | 19852 | 0.1 |
Alto Orinoco | 310300 | 5635.3 | 38340 | 0.1 |
Amazonas | 236000 | 4286.0 | ↗ | ↗ |
Zusammen: | 1466292 | 26629.3 | 2198320 | 1.5 |
Beim Areal sind indes 381,000 qkm eingeschlossen, die von den Nachbarstaaten Kolumbien, Brasilien und England (Britisch-Guayana) beansprucht werden, und innerhalb der auf der großen Karte von Südamerika in Stielers »Handatlas« angegebenen Grenzen [* 31] mißt das Areal nur 1,043,900 qkm. Die Bevölkerung ist vorwiegend eine Mischlingsrasse, und Sambos sind zahlreicher als in andern südamerikanischen Staaten. Seit 1881 ist die Bevölkerung nur um 123,075 Seelen (5,93 Proz.) gestiegen. Es kamen damals 1064 Weiber auf 1000 Männer, und man zählte 34,916 Ausländer (11,544 Spanier, 8807 ¶