Manipeln zugeteilt, hinter denen sie ihre regelmäßige
Stellung hatten. Seit der Zeit des
Marius kommen sie nur noch mit
Reitern
gemischt zur Anwendung.
Später treten besondere
Korps leichten
Fußvolks (Sagittarier, Ferentarier, Funditoren etc.) an ihre
Stelle. - Den
Namen Veliten (Vélites) erhielten auch zwei von
Napoleon I. 1803 aus jungen Leuten des Mittelstandes,
die das dienstpflichtige
Alter noch nicht erreicht hatten, errichtete
Korps, jedes 800 Mann zu
Fuß, denen 1804 solche zu
Pferd
[* 2] hinzutraten. Nach 3jähr.
Dienstzeit wurden die Veliten zu
Leutnants der
Linie befördert. Mit Ende des Kaiserreichs wurden die Veliten aufgelöst.
Paterculus,Marcus, röm. Geschichtschreiber, geboren um 19
v. Chr., trat 1
n. Chr. in den
Kriegsdienst, begleitete als
Praefectus equitum
Tiberius auf seinen
Feldzügen, wurde 14 zum Prätor ernannt und verfaßte 30 einen
Abriß der gesamten römischen Geschichte unter dem
Titel:
»Historiae romanae ad M. Vincium libri II«, von dem jedoch das erste,
bis zur Zerstörung
Karthagos reichende
Buch bis auf wenigeKapitel verloren gegangen ist. Das Werk ist
nicht ohne
Geist, aber in einer gekünstelten, überladenen
Sprache
[* 6] geschrieben und durch niedrige Schmeicheleien gegen
Augustus
und besonders gegen
Tiberius und dessen Günstling
Sejanus entstellt. Es wurde 1515 in der
AbteiMurbach im Elsaß aufgefunden
und nach dieser
Handschrift, die aber seitdem auch verloren gegangen ist, von
Rhenanus(Basel
[* 7] 1520) herausgegeben.
Neuere
Ausgaben: von Kritz (2. Aufl., Leipz. 1848; Handausgabe 1848),
Haase (2. Aufl., das. 1858) und
Halm (das. 1876);
Die Stadt, das alte, von den
Volskern bewohnte Veliträ, kam im
Mittelalter unter die Herrschaft der tuskulanischen
Grafen und
endlich unmittelbar unter die der
Päpste. Am hier
Sieg der römischen
Republikaner unter
Garibaldi über die Neapolitaner.
ein meist zweiräderiges Fahrzeug, bei welchem das
Gleichgewicht
[* 17] durch
die
Schwungkraft
[* 18] der
Räder und die persönliche Geschicklichkeit des Radfahrers erhalten wird. Das
Fahrrad beruht auf der alten
Draisine (s. d.); doch kam es erst in
Aufnahme, als der
FranzoseMichaux das Fortbewegungsprinzip der
Draisine
aufgab und das eine
Rad mit
Kurbeln und
Pedal versah, so daß die Fortbewegung nicht mehr dadurch erfolgt, daß der Radfahrer
sich mit den
Füßen gegen den Erdboden stemmt. Doch verdankt das
Fahrrad seinen ungeheuern Aufschwung
vornehmlich den Engländern, welche das
Holz
[* 19] durch
Stahl ersetzten, den Trittmechanismus ungemein verbesserten und es schließlich
dahin brachten, daß ein Zweirad nur noch 10-15 kg wiegt. Für Sportzwecke hauptsächlich in Betracht kommt das Zweirad (engl.
bicycle). Dasselbe besteht
[* 1]
(Fig. 1) aus einem 130 bis 160
cm großen
Triebrad, welches der
oben auf dem
kleinen
Sattel reitende Radfahrer durch Treten der
Kurbel
[* 20] in eine rasche Drehung versetzt, und aus einem hinten befindlichen
kleinen Lenkrad, welches durch die vor dem
Sattel sichtbare
Lenkstange nach rechts oder links gedreht wird, wodurch das Fahrzeug
die
Richtung verändert.
Die Hauptschwierigkeit beim Zweiradfahren liegt nicht in der Aufrechterhaltung des
Gleichgewichts des
Fahrzeugs, solange wenigstens dieses eine gewisse
Geschwindigkeit besitzt; die
Neigung, seitwärts umzufallen, beginnt nämlich
erst, wenn der Radfahrer seine
Fahrt verlangsamen muß, weshalb derselbe genötigt ist, abzusitzen, sobald ihm ein Hindernis
in den
Weg tritt. Die Hauptschwierigkeit liegt vielmehr in dem Vermeiden des Kopfsturzes, welcher leicht
eintritt, wenn das Vorderrad über ein selbst kleines Hindernis
(Stein) nach vorn überschlägt.
Diesen Übelstand hat man
durch die
Erfindung des Sicherheitszweirades sowie der Bicyclette zu beseitigen gesucht.
Beim erstern sitzt der Fahrer
[* 1]
(Fig. 2 u.
3) nicht mehr auf der
Höhe des
Rades, sondern weiter hinten, weshalb auch die
Gabel rückwärts geneigt
ist. Es leuchtet ein, daß dadurch die
Gefahr des Kopfsturzes verringert ist.
Das
Rad läßt sich aber bei dieser Einrichtung nicht direkt, sondern erst durch Vermittelung eines
Hebels treiben; auch ist
das
Rad in der
Regel weniger hoch.
Noch größere Sicherheit gewährt die Bicyclette
[* 1]
(Fig. 4), bei welcher
die
Räder fast gleich groß sind. Das hintere ist
Triebrad und wird mittels
Kette und
Zahnräder gedreht, während das vordere
zum
Steuern dient. In diese
Kategorie gehört das von der österreichischen und schweizerischen
Militärverwaltung eingeführte
Fahrrad
[* 1]
(Fig. 5); dies trägt das
Gewehr längs des
Gestells in zweiHaken liegend und durch einen federnden
Bügel gehalten, so daß es schnell abgenommen und wieder an
Ort und
Stelle gelegt werden kann.
Der
Tornister ist an der Vordergabel der
Lenkstange und die Patrontasche hinter demselben, gleichfalls an der
Lenkstange, angebracht.
Eine mit letzterer durch
Scharnier und
Feder verbundene
Gabel an der einen Seite der
Maschine
[* 21] gestattet im
ausgespreizten Zustand, diese an irgend einem
Ort festzustellen. Das Zweirad diente wegen der schwierigen Erlernung, der Unmöglichkeit,
Gepäck mitzuführen, und der damit verbundenen
Gefahr bisher wesentlich nur Sportzwecken. Das Dreirad (engl. tricycle) dagegen
ist ein
Gefährt, welches sich als gewöhnliches
¶
Beförderungsmittel immer mehr einbürgert. In größern Städten dient es vielfach zum Transport von Gütern; auch hat man
beim Heer (Vorpostendienst) und bei der Post (Beförderung von Landbriefträgern) vielfach damit Versuche veranstaltet. Seit 1887 benutzt
man das in preußischen Festungen mit weit abliegenden Außenforts zum Ordonnanzen- und Depeschendienst. Die Nachteile
des Dreirades bestehen in seiner Schwere (30-35 kg) dem Zweirad gegenüber sowie in dem Umstand, daß die Reibung
[* 24] viel größer
ist, weil die Räder drei Spuren hinterlassen.
Das beste Dreirad ist wohl der sogen. Cripper
[* 23]
(Fig. 6). Die beiden
hintern Triebräder haben einen Durchmesser von 60-70 cm, das kleinere Vorderrad dient als Steuer und wird
durch eine Lenkstange gedreht, welche mit dessen Achse verbunden ist. Das Drehen der Triebräder geschieht mittels Pedale und
einer Gliederkette. Das Dreirad wird jetzt vielfach mit einer selbstthätigen Geradesteuerung versehen, welche es bewirkt,
daß die Maschine so lange von selbst gerade läuft, bis der Fahrer ihr eine andre Richtung gibt.
Abarten des Dreirades bilden die Tandems und Sociables. Es sind dies Dreiräder für zwei Personen; diese sitzen bei den Tandems
hintereinander, was wegen der Verringerung des Luftwiderstandes von Vorteil ist, bei den Sociables aber nebeneinander. Man
hat vielfach versucht, Dreiräder durch Wasser- oder Petroleumdampf, Elektrizität
[* 25] aus Akkumulatoren, ja
durch Segel zu treiben. Von diesen Mitteln hat wohl nur das zweite einige Aussichten, sobald wir erst überall Stationen zum
Neuladen der Akkumulatoren besitzen.
Auch Wasservelocipede hat man gebaut, bei welchen die Triebräder mit Schaufeln versehen sind; doch haben auch diese Fahrzeuge
keine Verbreitung gefunden. Was endlich die Geschwindigkeit anbelangt, welche sich mit Zwei-, bez. Dreirädern
erreichen läßt, so muß man zunächst zwischen den Fahrten auf einer ganz glatten, asphaltierten Rennbahn und den Fahrten
auf gewöhnlicher gepflasterter oder beschotteter Straße unterscheiden. Bei einem der letzten Kämpfe um die Meisterschaft
Deutschlands
[* 26] wurde das Kilometer auf dem Zweirad durchschnittlich in 117 Sekunden, auf dem Dreirad aber
in 122 Sekunden zurückgelegt.
Die Geschwindigkeit entspricht also etwa derjenigen eines Berliner
[* 27] Stadtbahnzugs oder eines größern Dampfers. Bei Fahrten mit
dem Zweirad auf guter Landstraße darf man 18 km in der Stunde als eine gute Durchschnittsleistung, 24 km aber als das Maximum
ansehen. Allerdings haben es einige auf 30, ja 35 km gebracht, doch nur auf kurze Zeit. Als höchste
Leistung auf dem Dreirad dürfen 22 km, als Durchschnittsleistung aber 15-16 km angenommen werden.
Vgl. Steinmann, Das Velociped (Leipz.
1870);
Nötling, Draisine, Velociped und deren Erfinder (2. Aufl., Mannh.
1884);