4) Willem der jüngere, der hervorragendste der
Familie, genannt der
»Raffael der
Seemalerei«, geb. 1633 zu
Leiden,
[* 2] kam frühzeitig
nach
Amsterdam,
[* 3] war
Schüler seines
Vaters und des
Simon de
Vlieger und trat 1677 in die
Dienste
[* 4] der englischen
Könige. Er starb in
Greenwich. In der ersten Hälfte seiner Laufbahn malte Velde die
Siege der
Holländer über die englische
Flotte, sodann die der englischen
Flotte. Bewundernswert
ist er besonders in Gemälden mit ruhiger
See, die
Spiegelung
[* 5] pflegt
zauberhaft zu sein; doch sind auch seine
Schlachten- und Sturmbilder vorzüglich. Seine Hauptwerke befinden
sich in der Nationalgalerie zu
London,
[* 6] in der
Bridgewater Galery ^[richtig: Gallery] und andern englischen Privatsammlungen
und im Reichsmuseum zu
Amsterdam (der Kanonenschuß, die viertägige
Seeschlacht).
5)
Adrian,
Bruder des vorigen, geb. 1635 zu
Amsterdam, gest. daselbst,
Schüler von
Wynants, zeichnete
sich als
Tier- und Landschaftsmaler aus.
SeinPinsel ist äußerst zart. Er hat Strandbilder, Eisbelustigungen, Jagdpartien
und
Landschaften mit Vieh gemalt, welche an
PaulPotter erinnern, gegen 200. Die Meisterschaft mit der er die
Staffage malte,
bewog andre
Künstler, ihn dazu zu benutzen, so
Wynants und van der
Heyden. Seine 25
Radierungen gehören
zu den vorzüglichsten der holländischen
Schule.
ehemaliges
Fürstentum im oberrhein.
Kreis,
[* 10] lag zum Teil zwischen
Lautern,
Sponheim undZweibrücken,
[* 11] zum Teil an der
Mosel im Erzstift
Trier.
[* 12] Die
Grafen von Veldenz waren ein
Zweig des wildgräflichen
Geschlechts, von dem sie sich 1112 trennten.
Als sie 1260 im Mannesstamm ausstarben, ging die
Grafschaft 1271 auf die
Herren v.
Geroldseck über, deren einer,
Heinrich, sich
mit der
ErbtochterAgnes von Veldenz vermählt hatte, und kam 1444 durch Vermählung
Annas, der einzigen Erbin
Friedrichs III. von Veldenz, mit
Stephan von
Pfalz-Simmern an das pfalzgräfliche
Haus. Von 1514 bis 1684 war das inzwischen zu einem
Fürstentum erhobene Ländchen Sitz der
LiniePfalz-Veldenz, fiel dann an die Kurpfalz zurück, kam 1801 an
Frankreich und
zwar zum Saardepartement. Auf dem
Wiener Kongreß wurde der an der
Mosel gelegene kleinere Teil mit
Preußen,
[* 13] der andre, größere
Teil mit
Bayern
[* 14] vereinigt. - Der gleichnamige Hauptort im preußischen Regierungsbezirk und Landkreis
Trier, an der
Mosel, hat
eine evangelische u. eine kath.
Kirche, Weinbau und (1885) 969 meist evang.
Einwohner. Dabei die Trümmer der alten
Burg Veldenz.
(slowen.
Bled), Dorf im österreich. Herzogtum
Krain,
[* 15] Bezirkshauptmannschaft Radmannsdorf, am gleichnamigen
reizenden
See gelegen, welcher 4 km lang und 2 km breit ist, eine kleine Felseninsel mit Wallfahrtskirche
(Maria im
See) enthält
und in die Wocheiner
Save abfließt, ist ein beliebter
Bade- und Sommerfrischort, hat ein altes
Schloß,
eine
Mineralquelle (22,5° C.) und (1880) 457 Einw.
Südwestlich das malerische Wocheiner
Thal
[* 16]
(Velebich), Gebirgszug an der
Grenze von
Dalmatien und der kroat.
Militärgrenze, zum
Karst im weitern
Sinn gehörig,
auf der westlichen Küstenseite kahl, am Ostabhang bewaldet, erhebt sich mit den Gipfeln Vizeruna und
Sveto Brdo bis zu 1631 und 1760
m und wird von der
Kunststraße nach
Dalmatien in 1008 m
Höhe überschritten.
DanielAdam, tschech. Schriftsteller, geb. zu
Prag,
[* 18] wurde 1569 daselbst
Magister der freienKünste
und trug mehrere Jahre an der
Universität die Geschichte vor. Nach seiner Verheiratung aber mit der Tochter des
Buchdruckers
G. Melantrich (1576), dessen
Offizin schließlich in seinen
Besitz überging, beschäftigte er sich ausschließlich mit der
Litteratur und der Herausgabe von
Büchern, zu denen er häufig die Vorreden verfaßte. Er gab Lehrbücher
heraus, schrieb über moralische und religiöse Gegenstände, über Geschichte und
Geographie, übersetzte auch vieles.
Sein
Hauptwerk ist der »Kalendár historicky« (1578 u.
1590). Er starb Ohne besonderes
Talent oder Originalität zu besitzen, war Veleslavin doch der bedeutendste und einflußreichste
Schriftsteller seiner Zeit, dessen
Sprache
[* 19] undStil noch heute für musterhaft gelten.
Fluß in Unteritalien, entspringt in den
Abruzzen,
ProvinzAquila, fließt zuerst südwestlich, dann
nordwestlich, tritt in die
ProvinzPerugia über, durchfließt bei
Rieti einen fruchtbaren Thalkessel (wahrscheinlich den
LacusVelinus der
Römer),
[* 23] nimmt den
Salto und Turano auf und mündet oberhalb
Terni, einen prachtvollen
Wasserfall bildend, in die
Nera.
(Velites), die mit
Lanze,
Schwert und kleinem
Schild,
[* 24] aber ohne
Panzer und
Beinschienen bewaffneten
Truppen der römischen
Legion (s. d.), die seit
Camillus an die
Stelle der
Rorarii (s. d.) getreten waren. Sie rekrutierten sich
aus der untersten Zensusklasse und wurden meist den einzelnen
¶
mehr
Manipeln zugeteilt, hinter denen sie ihre regelmäßige Stellung hatten. Seit der Zeit des Marius kommen sie nur noch mit Reitern
gemischt zur Anwendung. Später treten besondere Korps leichten Fußvolks (Sagittarier, Ferentarier, Funditoren etc.) an ihre
Stelle. - Den Namen Veliten (Vélites) erhielten auch zwei von Napoleon I. 1803 aus jungen Leuten des Mittelstandes,
die das dienstpflichtige Alter noch nicht erreicht hatten, errichtete Korps, jedes 800 Mann zu Fuß, denen 1804 solche zu Pferd
[* 26] hinzutraten. Nach 3jähr. Dienstzeit wurden die Veliten zu Leutnants der Linie befördert. Mit Ende des Kaiserreichs wurden die Veliten aufgelöst.