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Fraas und Sprengel rührt das Werk von einem italienischen Mönch des 12. oder 13. Jahrh. her.
Fraas und Sprengel rührt das Werk von einem italienischen Mönch des 12. oder 13. Jahrh. her.
(ital., spr. weckja, Veglia, spr. wellja), Wache, Abendzeit, Vorabend (eines Festes);
Abendgesellschaft.
(spr. wellja, slaw. Krk, im Altertum Curicta), österreichische, zur Markgrafschaft Istrien [* 2] gehörige Insel im Golf von Quarnero, zwischen dem ungarisch-kroatischen Küstenland und der Insel Cherso gelegen, 420 qkm (7,7 QM.) groß, erzeugt Wein, Öl, Getreide, [* 3] Seide, [* 4] hat schöne Waldungen, Marmorbrüche, mehrere Häfen und (1880) 18,089 Einw. -
Die gleichnamige Hauptstadt, im SW. der Insel, ist Sitz eines Bischofs und eines Bezirksgerichts, hat eine Kathedrale, ein Kastell, einen Hafen und (1880) 1579 Einw.
Vgl. Cubich, Notizie sull' isola di Veglia (Triest [* 5] 1874).
(Feh), s. Grauwerk. ^[= (Feh), graue Winterfelle der Eichhörnchen, kommen besonders aus Rußland und Sibirien ...]
Veheménz, Heftigkeit, Ungestüm.
(lat.), Mittel, um etwas irgendwohin zu befördern;
in der Arzneikunde ein unwirksamer Stoff, in welchen eingehüllt oder mit welchem vermischt man stark wirkende Arzneien verabreicht.
s. Femgerichte. ^[= (Fehme, Vehme, Freigerichte, heimliche Gerichte, Stuhl- oder Stillgerichte), im Mittelalter ...]
Karl Eduard, deutscher Geschichtschreiber, geb. zu Freiberg, [* 6] studierte in Leipzig [* 7] und Göttingen [* 8] die Rechte, erhielt 1825 eine Anstellung im Dresdener Staatsarchiv, ging 1838 mit dem Separatisten Stephan nach Amerika, [* 9] kehrte aber schon 1839 nach Deutschland [* 10] zurück und ließ sich nach größern Reisen 1843 zu Berlin, [* 11] sodann in der Schweiz [* 12] nieder, lebte 1857-62 in Italien, [* 13] dann in Sachsen, [* 14] wo er erblindet in Striesen bei Dresden [* 15] starb. Sein Hauptwerk ist die »Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation« (Hamb. 1851-1858, 48 Bde.),
das eine Fülle von Material enthält, aber teilweise unkritisch und skandalsüchtig ist. Vehse schrieb außerdem: »Geschichte Kaiser Ottos d. Gr.« (3. Aufl., Leipz. 1867);
»Tafeln der Geschichte« (Dresd. 1834);
»Die Weltgeschichte aus dem Standpunkt der Kultur« (Vorlesungen, das. 1842, 2 Bde.);
»Shakespeare als Protestant, Politiker, Psycholog und Dichter« (Hamb. 1851, 2 Bde.).
Pflanzengattung, s. Viola. ^[= # (ital.), Name einer ältern Art von Streichinstrumenten, die sich bis ins 18. Jahrh. hinein ...]
s. Chroolepus. ^[= Ag., Algengattung aus der Ordnung der Ödogoniaceen, Luftalgen, welche als rote, räschen- oder ...]
s. Chroolepus. ^[= Ag., Algengattung aus der Ordnung der Ödogoniaceen, Luftalgen, welche als rote, räschen- oder ...]
s. Iris. ^[= # L., Gattung aus der Familie der Iridaceen, Staudengewächse mit unterirdischem, kriechendem, ...]
dän. Amt, den südöstlichsten Teil Jütlands umfassend, 2339 qkm (42,5 QM.) mit (1880) 108,513 Einw. Die gleichnamige Hauptstadt, an der Mündung der Veile-Aa in den Veilefjord, einen im N. des Kleinen Belt tief einschneidenden Meerbusen, und an der Eisenbahn Wamdrup-Frederikshavn, hat (1880) 7145 Einw. Veile ist Sitz eines deutschen Konsulats.
Nach blutigem Gefecht nahmen die Österreicher unter Gablenz die Stadt ein.
s. Escudillo d'oro. ^[= (spr. -dilljo, Coronilla, Durillo, Peso duro [fuerte] de oro, Goldpiaster), frühere ...]
1) Philipp, Maler, geb. zu Berlin, von mütterlicher Seite Enkel Moses Mendelssohns und durch die zweite Ehe seiner Mutter Stiefsohn Friedrichs v. Schlegel, verlebte einen Teil seiner Jugend bei diesem in Paris [* 16] und ward dann in Dresden Schüler des Malers Friedrich Matthäi. Nachdem er die Freiheitskriege mitgemacht, ging er 1815 nach Rom, [* 17] wo er sich den deutschen Romantikern anschloß. Hier beteiligte er sich mit Cornelius, Schadow und Overbeck an den Fresken der Casa Bartholdy, von denen er Joseph bei der Frau des Potiphar und die sieben fetten Jahre (jetzt in der Berliner [* 18] Nationalgalerie) ausführte.
In der Villa Massimi malte er Darstellungen aus Dantes »Göttlicher Komödie« in Fresko. Andre Werke seiner römischen Zeit sind ein großes Altarbild der Himmelskönigin Maria (in Trinità de' Monti zu Rom) und der Triumph der Religion (im Vatikan). [* 19] 1830 als Direktor des Städelschen Instituts nach Frankfurt [* 20] a. M. berufen, schuf er auch hier eine Reihe von kirchlichen Gemälden, welche zum großen Teil in Stich und Steindruck erschienen sind; so den heil. Georg 1833 für die Kirche zu Bensheim, Simeon im Tempel, [* 21] die beiden Marien am Grab (in der Berliner Nationalgalerie) und das große Freskogemälde im Städelschen Institut, welches die Einführung des Christentums und der Künste in Deutschland zum Gegenstand hat, nebst den beiden Nebenbildern Italia und Germania [* 22] (nach dem neuen städtischen Museum übertragen).
Später zog Veit auch antike Stoffe in den Bereich seiner Kunst. In dieser Hinsicht sind besonders das Deckengemälde im Städelschen Institut, das Wirken der ältesten hellenischen Bildner darstellend, und der Schild [* 23] des Achilleus nach Homer (Federzeichnung, mit Gold [* 24] gehöht, Städtisches Museum) hervorzuheben. Für den Römersaal malte er die Porträte [* 25] Karls d. Gr., Ottos IV. und Friedrichs II. 1843 gab er die Leitung des Städelschen Instituts auf und verlegte sein Atelier nach Sachsenhausen, weil er als strenger Katholik sich durch den Ankauf des Lessingschen Huß von der Verwaltung des Städelschen Instituts gekränkt fühlte.
Hier schuf er für den Frankfurter Dom ein großes Altarbild, die Himmelfahrt Mariä, und für den König von Preußen [* 26] die Parabel [* 27] vom barmherzigen Samariter, die ägyptische Finsternis und ihre Schrecken und für die Chornische des projektierten Berliner Doms einen Entwurf zu einem Freskobild (jetzt in der Berliner Nationalgalerie). 1853 nahm Veit seinen Wohnsitz in Mainz, [* 28] wo er Direktor der Gemäldesammlung wurde und unter anderm einen Cyklus von Gemälden für das Meßchor des Doms komponierte, die von Settegast, Lasinsky und Herrmann in Fresko ausgeführt wurden. Er starb Bis an sein Lebensende blieb er der strengen asketischen Richtung seiner Jugend treu, welche auch von seinem Schüler Steinle fortgesetzt wurde. - Veits Bruder Johann Veit, der sich seit 1811 ebenfalls in Rom bildete und 1852 daselbst starb, hat sich als Historienmaler einen Namen erworben.
2) Wenzel Heinrich, Komponist, geb. zu Czapnitz (Böhmen), [* 29] wirkte als Gerichtspräsident in Leitmeritz, wo er starb. Veit schrieb Kompositionen für Streichinstrumente, Lieder für eine Stimme und Männerchöre; von letztern sind mehrere (»Schön Rotraut«, »Sommernacht«, »Der König in Thule«) Repertoirestücke der Männergesangvereine geworden.
bei botan. Namen für J. G. ^[John Gould] Veitch, geb. 1839, Gärtner, gest. 1870 in London. [* 30]
Pflanzen Japans und Neuseelands.
s. Bohne. ^[= # (Fasohle, Fisole, Phaseolus L.), Gattung aus der Familie der Papilionaceen, hoch windende oder ...]
Dorf im bayr. Regierungsbezirk Unterfranken, Bezirksamt Würzburg, [* 31] am Main und an der Linie Treuchtlingen-Aschaffenburg der Bayrischen Staatsbahn, Vergnügungsort der Würzburger, hat eine kath. Kirche, ein königliches Lustschloß mit großem Garten, [* 32] Weinbau und (1885) 1446 Einw.
(Chorea sancti Viti, C. minor), eine Nervenaffektion, welche durch das Auftreten fortwährender unzweckmäßiger Zuckungen von Muskelgruppen charakterisiert ist; diese Zuckungen treten entweder selbständig auf, oder sie sind bei beabsichtigten Bewegungen in Form sogen. Mitbewegungen vorhanden. Das Bewußtsein ist nicht beeinträchtigt, doch ¶
ist häufig allgemeine Verstimmung mit dem Beginn der Krankheit verknüpft. Die Krankheit befällt vorzugsweise jugendliche Personen, namentlich Mädchen; die Anlage ist sehr oft in einer Vererbung von Hysterie, Epilepsie oder andrer Geisteskrankheit zu suchen, zuweilen jedoch sollen heftige Seeleneindrücke, Schreck etc., auch Würmer [* 34] im Darm [* 35] die unmittelbaren Ursachen davon sein. Der Ausbruch des Leidens fällt bei Kindern gewöhnlich in die Zeit des Zahnwechsels, bei Frauen in eine Schwangerschaftsperiode.
Meist beginnt die Krankheit sehr allmählich und wird längere Zeit hindurch gar nicht bemerkt. Höchstens fällt es auf, daß das kranke Kind manche Dinge zerbricht und aus der Hand [* 36] fallen läßt, daß es nicht stillsitzt etc. Die Muskelunruhe wird allmählich auffallender, die Ungeschicklichkeiten häufen sich und werden gröber, das Kind zeigt fast fortwährend grimassenhafte Verzerrungen des Gesichts. Beim ausgebildeten Veitstanz folgen sich die verschiedensten Bewegungen des Gesichts, des Kopfes, der Arme und Beine, des Rumpfes in der mannigfachsten und oft barocksten Weise.
Bei den höhern Graden des Veitstanzes vermögen die Kranken nicht ruhig auf dem Stuhl zu sitzen. Auch das Sprechen wird undeutlich. Feinere Beschäftigungen mit den Händen sind selbst in leichtern Fällen unausführbar. Die krankhafte Beweglichkeit wächst an Heftigkeit und Ausdehnung, [* 37] wenn die Kranken auf sich achten, und noch mehr, wenn sie sich beobachtet wissen. Die Kranken schlafen wegen der fortwährend bestehenden Bewegungen schwer ein; gelingt es ihnen aber endlich, einzuschlafen, so hört die Muskelunruhe auf.
Der Verlauf des Veitstanzes ist chronisch. Selten endet die Krankheit vor der sechsten oder achten Woche, häufig zieht sie sich 3-4 Monate lang hin. In ganz einzelnen Fällen wird sie habituell und dauert durch das ganze Leben. Der bei weitem häufigste Ausgang der Krankheit ist der in Genesung. Die Behandlung des Veitstanzes hat wesentlich für Herstellung von Ruhe, Schlaf und gutem Allgemeinbefinden zu sorgen. Sind Würmer im Darmkanal vorhanden, so mag man diese vorher durch Santonin u. dgl. entfernen. Gegen schwerere Formen des Veitstanzes ist der Gebrauch von Arsenik und Bromkalium, kalte Abreibungen, gymnastische Bewegungen und Elektrizität [* 38] als in vielen Fällen sehr wirksam empfohlen.
Vgl. Pierson, Kompendium der Krankheiten des Nervensystems (Leipz. 1876).