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Vauban - Vaucluse
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Vauban (spr. wobāng), Sébastien le Prêtre de, franz. Marschall und berühmter Kriegsbaumeister, / 397
Vaubansche Manieren s. Festung, S. 181. / 6
Vaucanson (spr. wokangssóng), Jacques de, Mechaniker, geb. 24. Febr. 1709 zu Grenoble, konstruierte mehrere / 135
Vauchamps (spr. wo-schāng), Dorf im franz. Departement Marne, im SW. von Epernay, war mit dem benachbarten / 32
Vaucheriaceen Familie der Algen aus der Ordnung der Cöloblasteen; s. Algen (7), S. 344. / 14
Vaucluse (spr. woklühs'), Departement im südöstlichen Frankreich, besteht aus der Grafschaft Venaissin , / 449
Fortsetzung:
Vattel , (spr. watell), Emrich von, namhafter Publizist, geb. 25. Aug. 1714 zu Couvet in Neuenburg,
mehr
seit 1758 Geheimrat in kurfürstlich sächsischen
Diensten , starb 20. Dez. 1767 auf einer
Reise zu
Neuchâtel . Er hat sich durch
verschiedene rechtsphilosophische
Schriften bekannt gemacht, namentlich durch das berühmte Werk
»Droit des gens, ou principes
de la loi naturelle appliqués
à la conduite et aux affaires des nations et des souverains«
(Leid . 1758, 2 Bde.;
neue Ausg. von
Pradier-Fodéré , Par. 1863, 3 Bde.),
worin die
Grundsätze der
Aufklärung gegen die
Politik des Patrimonialstaats vertreten sind.
Dienstbarkeit - Dienst
* 2
Dienste .
(spr. wobāng), Sébastien le Prêtre de, franz.
Marschall und berühmter Kriegsbaumeister, geb. 1. Mai 1633 zu
St.-Leger de
Foucher bei
Avallon
(Yonne ), trat in
seinem 17. Jahr bei der spanischen
Armee im
Regiment
Condé , welches damals gegen
Frankreich focht, heimlich als
Kadett in
Dienste
[* 2 ] und wurde von
Condé wegen seiner mathematischen Kenntnisse als
Ingenieur benutzt, 1653 aber von den
Königlichen gefangen genommen
und als
Ingenieuroffizier angestellt.
Erst 25 Jahre alt, leitete er bereits die Belagerungen von
Gravelines ,
Ypern und
Oudenaarde , zeigte 1662 beim
Bau der
Befestigungen von
Dünkirchen ,
[* 3 ]
Lille ,
[* 4 ]
Ath und
Charleroi hervorragendes
Talent als Kriegsbaumeister, belagerte und eroberte 1667 im
Kriege gegen
Holland mehrere
Festungen und leitete nach dem
Frieden zu
Aachen
[* 5 ] 1668 den
Festungsbau von
Tournai ,
Douai ,
Courtrai etc.,
wodurch der Anfang zu dem nördlichen französischen Festungsgürtel gelegt wurde.
Paris
* 11
Paris .
Nach dem Nimweger
Frieden 1678 entstanden unter seiner Leitung viele
Festungen , wie
Maubeuge ,
Saarlouis ,
Pfalzburg ,
Belfort ,
[* 6 ]
Hüningen ,
die
Citadelle von
Straßburg ,
[* 7 ]
Bitsch ,
Lützelburg ,
Hagenau ,
[* 8 ]
Schlettstadt ,
[* 9 ]
Landau ,
[* 10 ]
Neubreisach u. a. 1669 wurde Vauban Generalinspektor
sämtlicher französischer
Festungen , 1703
Marschall , doch zog ihm eine
Denkschrift während des spanischen
Erbfolgekriegs die
Ungnade des
Königs zu, und er wurde in den
Ruhestand versetzt. Seit 1699
Ehrenmitglied der
Akademie der
Wissenschaften ,
starb er 13. März 1707 in
Paris .
[* 11 ] In seiner 57jährigen
Dienstzeit hat
er an 53 Belagerungen und 140
Gefechten teilgenommen, er führte
die
Parallelen 1673 vor
Maastricht
[* 12 ] ein, erfand den Rikoschettschuß 1697 vor
Ath und verbesserte den
Bau von
Land- und Wasserwegen.
Modelle mehrerer von Vauban erbauter
Festungen , 1814 im Artilleriemuseum zu
Paris erbeutet, befinden sich im
Zeughaus zu
Berlin .
[* 13 ] Näheres
über seine
Verdienste im
Festungsbau u .
Festungskrieg s. diese Art. 1881 wurde ihm in
Avallon ein Denkmal
gesetzt. Er hinterließ nur
Handschriften , von denen ein Teil unter dem
Titel : »Oisivetés de M. de Vauban« (Par. 1843-46, 4 Bde.)
herausgegeben wurde. Unter seinem
Namen erschien noch die nationalökonomische
Denkschrift »Projet d'une dîme royale« (1707),
die indessen auch seinem
Vetter
Bois-Guillebert zugeschrieben wird;
ferner, unter Benutzung seiner
Handschriften :
»Traité
de l'attaque et défense des places« (1737, 2 Bde.; neue
Ausg. 1829);
»Traité des mines« (1737);
»Traité des siéges« (1747, neue Ausg. 1829);
»Œuvres militaires« (hrsg. von Foissac,
1793, 3 Bde.);
»Mémoires militaires« (hrsg. von
Favé , 1847);
»Mémoires inédits du maréchal Vauban sur
Landau ,
Luxembourg etc.«
(hrsg. von Augoyat, 1841).
Vgl. Chambray, Notice historique sur Vauban (Par. 1840);
G.
Michel ,
Histoire de
Vauban (das. 1879);
Ambert , Le
[* 14 ] maréchal de Vauban (das. 1882).
Manieren, s.
Festung , ^[= ein im Frieden mit allen erreichbaren Mitteln derart befestigter Ort, daß er gegen einen mit ...]
[* 15 ] S. 181.
Grenaille - Grenoble
* 16
Grenoble .
(spr. wokangssóng),
Jacques de,
Mechaniker , geb. 24. Febr. 1709 zu
Grenoble ,
[* 16 ] konstruierte mehrere berühmte
Automaten ,
mit denen er
1738 nach
Paris kam, ward 1741 königlicher Inspektor der Seidenmanufakturen und später
Pensionär der
Akademie der
Wissenschaften zu
Paris . Er starb 21. Nov. 1782 daselbst. 1738 gab er eine
Beschreibung des
Mechanismus
seines Flötenspielers;
auch schrieb er: »Construction d'un nouveau tour à filer la soie des cocons« (Par.
1749, 1770, 1773);
»Construction de nouveaux moulins à organsiner les soies«
(das. 1751);
»Description d'une grue nouvelle« (das. 1763).
Er konstruierte auch eine für Maschinentriebwerke bestimmte Bandkette und erfand eine Webmaschine und einen
Apparat zum Musterweben,
deren
Idee
Jacquard glücklich modifizierte. Seine Sammlungen von
Maschinen und
Webstühlen , die er zum Nutzen der arbeitenden
Volksklassen öffentlich ausstellte, bildeten die ersten Anfänge vom
Museum des
Konservatoriums der
Künste
und
Handwerke .
(spr. wo-schāng), Dorf im franz.
Departement
Marne , im
SW . von
Epernay , war mit dem benachbarten
Etoges (s. d.) 14. Febr. 1814 Schauplatz
eines
Gefechts , in welchem
Blücher den
Franzosen unter
Marmont unterlag.
Familie der
Algen
[* 17 ] aus der
Ordnung der
Cöloblasteen ;
s.
Algen (7), S. 344.
(spr. woklühs'),
Departement im südöstlichen
Frankreich , besteht aus der
Grafschaft
Venaissin , dem
Fürstentum
Orange und einem Teil der
Provence , wird von den
Departements
Drôme (nördlich),
Niederalpen (östlich),
Rhônemündungen (südlich)
und
Gard (westlich) umschlossen und umfaßt 3548 qkm (64,43 QM.).
Der
Boden zerfällt in das Gebirgsland mit dem
Mont
Ventoux (1912
m ) und
Lubéron (1186
m ) und in die
Ebenen
des
Rhône und der
Durance . Bewässert wird das Land durch den
Rhône (Grenzfluß gegen W.) und seine Nebenflüsse (die
Durance
mit Calavon, die
Sorgues , den Louzon und den Lez) sowie durch ein vielverzweigtes
Netz von
Kanälen .
Jundt - Jupiter
* 18
Klima .
Das
Klima
[* 18 ] ist gesund, das Frühjahr tritt sehr zeitig ein. Die
Bevölkerung
[* 19 ] belief sich 1886 auf 241,787
Seelen und hat sich
seit 1861 um 26,468 (d. h. 10 Proz.) vermindert. Der
Boden ist im allgemeinen fruchtbar, namentlich in den Flußthälern,
welche häufigen
Überschwemmungen ausgesetzt sind. Von dem
Areal kommen auf
Äcker 166,668,
Wiesen 9042,
Weinberge 11,303,
Wälder 75,634,
Heiden und
Weiden 38,853
Hektar .
In den
Ebenen gedeihen
Wein , welcher jedoch durch die
Reblaus
[* 20 ] sehr
gelitten hat (1886: 161,945
hl ),
Oliven (1 Mill. kg
Öl ),
Südfrüchte ,
Maulbeerbäume etc., höher hinauf
Getreide ,
[* 21 ] hauptsächlich
Weizen (1 Mill.
hl ), sodann
Hafer
[* 22 ] und
Hirse ,
[* 23 ]
Krapp ,
Kartoffeln (1⅓ Mill.
hl ) und Kardendisteln (bei
Avignon ,
über 4000 metr. Ztr.). Die
Gebirge sind reich an Waldungen; neuerdings werden allenthalben Trüffeleichen angepflanzt.
Vaucorbeil - Vautier
* 30
Seite 16.62.
Die
Haustiere sind nur von mittelmäßiger
Gattung , am zahlreichsten sind
Schafe
[* 24 ] (1886: 268,024),
Schweine
[* 25 ] (40,030),
Ziegen (10,922)
und
Maulesel (14,865). Das Mineralreich bietet
Schwefel (1885: 3792
Ton .) und
Braunkohlen (7600 T.). Die
wichtigsten Erwerbszweige sind außer der
Landwirtschaft :
Seidenzucht (1 Mill. kg
Kokons ), dann
Industrie und
Handel . Die
Industrie
umfaßt namentlich die Gewinnung und Verarbeitung von
Seide
[* 26 ] (Filanden, Spinnereien und
Webereien mit
ca . 3300 Arbeitern), die
Papierfabrikation
[* 27 ] (26
Fabriken mit 950 Arbeitern), die chemische
Produktion , die Schafwollspinnerei und
-Weberei , die Sortierung von Kardendisteln, den Maschinenbau, die
Gerberei , die Fabrikation von
Fayence ,
[* 28 ]
Kerzen und
Seifen ,
Hüten ,
Branntwein ,
Bier ,
Teigwaren ,
Süßholz ,
Konfitüren und
Wagen . Die
Eisenbahn von
Lyon
[* 29 ] nach
¶
mehr
Marseille
[* 31 ] zieht sich längs der Westgrenze des Departements hin und sendet Abzweigungen von Sorgues nach Carpentras und von
Avignon nach Apt und Pertuis . Das Departement wird eingeteilt in die vier Arrondissements : Apt , Avignon , Carpentras und Orange . Hauptstadt
ist Avignon . - Das Dorf Vaucluse (lat. Vallis clausa), Arrondissement Avignon , in romantischem Felsenthal der
gleichnamigen Gebirgskette , hat eine Burgruine, eine Papierfabrik und 500 Einw. und ist namentlich berühmt
durch den Aufenthalt Petrarcas , der die Reize der Umgebung in seinen Sonetten feierte. Das Dorf und das Departement sind nach
der bei ersterm gelegenen wasserreichen Fontaine de Vaucluse, der Quelle
[* 32 ] der Sorgues , benannt. In der Nähe derselben,
am Lieblingsplatz Petrarcas , hat man 1809 eine Denksäule errichtet; auch die Stelle , wo sein Haus gestanden hat, wird noch
gezeigt.