und wirkungsreichsten erscheint, wenn Varnhagen aus dem reichen
Schatz seiner persönlichen
Erinnerungen schöpft. Zu seinen Hauptwerken
gehören: »Deutsche
[* 2]
Erzählungen« (Stuttg. 1815);
Ihr persönlich innigstes
Verhältnis bis 1813 war das zu
Alexander von der
Marwitz, der in der
Schlacht
bei
Montmirail den Heldentod fand. Hierauf ward sie
Christin und vermählte sich mit Varnhagen, der ihr schon 1807 nahegetreten
war. Sie starb in
Berlin. Eine reiche Auswahl aus ihrem schriftlichen
Nachlaß gab ihr
Gatte unter
dem
Titel: »Rahel, ein
Buch des Andenkens für ihre
Freunde«,
Briefe enthaltend (Berl. 1833; neue Aufl. 1834, 3 Bde.),
heraus, der dann die
»Galerie von Bildnissen aus
RahelsUmgang und Briefwechsel« (Leipz. 1836, 2 Bde.)
folgte. Beide Werke spiegeln eine scharf originelle, im
Kern edle
Natur und bleiben ein wichtiger Beitrag
zur innern
Entwickelungsgeschichte
[* 12] des deutschen Geisteslebens jener Zeit.
Später erschien auch ihr Briefwechsel mit
DavidVeit (Leipz. 1861, 2 Bde.) und
mit Varnhagen (das. 1874-75, 6 Bde.).
Von Oktavian begnadigt, lebte er, bis an sein Ende geistesfrisch und litterarisch thätig, bis 27
v. Chr.
Varros
Gelehrsamkeit umfaßte das ganze Gebiet des damaligen
Wissens, und seiner Produktivität kam kein
Römer
[* 22] und nur wenige
unter den Griechen gleich. Die Gesamtzahl seiner teils prosaischen, teils poetischen Werke betrug über 70 in mehr als 600
Büchern.
Vollständig erhalten haben sich davon nur die im 80. Lebensjahr verfaßten drei
Bücher über die
Landwirtschaft
(hrsg. von
Schneider in den
»Scriptores rei rusticae«, Leipz. 1794, und von
Keil, das. 1882 ff.; Textausg.
von
Keil, das. 1889) und von den 25
Büchern des Werkes
»De lingua latina« Bd. 5-10 (beste Ausg.
vonSpengel, 2. Aufl., Berl. 1885, und O.
Müller, Leipz. 1833). Hauptsächlich galten seine
Studien der
heimischen
Sprache,
[* 23] Litteratur, namentlich der dramatischen (s.
Plautus),
2) PubliusTerentius, röm. Dichter, am Atax in
Gallien geboren (daher Atacinus),
lebte 82
¶
mehr
37 v. Chr. und gehörte der in seiner Zeit aufkommenden alexandrinischen Richtung der römischen Poesie an. Sein Hauptwerk, die
»Argonautae«, in 4 Bänden, eine freie Nachbildung der »Argonautica« des Apollonios von Rhodos, scheint die bedeutendste Leistung
auf dem Gebiet des erzählenden Epos zwischen Ennius und Vergil gewesen zu sein. Sammlung der geringen
Überreste seiner Dichtungen bei Riese: »M. Ter. varronis saturarum Menippearum reliquiae« (Leipz. 1865).