Kreishauptstadt in der ital.
ProvinzNovara, an der
Sesia und der
Eisenbahn Varallo-Novara, mit
Zivil- und Korrektionstribunal, Konviktgymnasium, technischer
Schule, 8
Kirchen (mehrere davon mit Gemälden von Gaudenzio
Ferrari),
Theater,
[* 19] Eisenwerken, Fabrikation von
Eisen- und Kupferwaren, Baumwollmanufaktur und (1881) 2299 Einw.
Nordöstlich dabei der
KalvarienbergSacro Monte (s. d.).
Über ihre Fortpflanzungsgeschichte ist nichts bekannt, doch scheinen sieEier
[* 25] zu legen. Sie werden durch
ihre Räubereien an
Haustieren und
Eiern lästig, dagegen werden
Fleisch und
Eier sehr geschätzt, und die
Haut
[* 26] benutzt man zum
Überziehen von allerlei Gerät. Die
Nileidechse(Varanus niloticusL.), 2 m lang, düster gelbgrün, schwarz gefleckt, zwischen
Schulter und Handwurzel gelb und grünlichgelb getupft, vor jeder
Schulter mit schwärzlichem
Band,
[* 27] auf
dem
Schwanz schwarz und gelb geringelt, bewohnt die meisten
Flüsse
[* 28]
Afrikas, ist aber viel weniger an das
Wasser gebunden als
das
Krokodil. Sie ist sehr räuberisch, jagt
Säugetiere,
Vögel,
[* 29]
Reptilien,
Frösche,
[* 30]
Fische
[* 31] und wurde von den alten Ägyptern
als Vertilger der Krokodileier und junger
Krokodile
[* 32] gefeiert, auch auf den
Denkmälern häufig abgebildet.
Sie flieht den
Menschen, nimmt aber, in die
Enge getrieben, den
Kampf auf und springt nach
Gesicht
[* 33] und
Händen.
Fleisch u.
Eier
werden gegessen.
(spr. warki),Benedetto, ital. Schriftsteller, geb. 1502 zu
Florenz,
[* 45] studierte die
Rechte in
Padua
[* 46] und
Pisa,
[* 47] dann,
nachdem er bereits
Advokat geworden, noch
Humaniora, nahm 1527 an der Vertreibung der Mediceer teil, mußte
einige Jahre später, als Anhänger der
Strozzi, selbst
Florenz verlassen und lebte nun abwechselnd in
Venedig,
[* 48]
Padua und
Bologna.
Von
Cosimo I. von
Medici nach
Florenz zurückberufen, erhielt Varchi den Auftrag, die neueste Geschichte seiner Vaterstadt zu schreiben,
für welche
Arbeit ihm die
Propstei zu
Montevarchiübertragen ward; so ließ er sich noch im 65. Jahr zum
Priester weihen, starb aber noch vor Antritt seines neuen
Amtes 1565 in
Florenz.
Varchis Hauptwerk ist die elegant geschriebene, aber zu panegyrisch gehaltene »Storia
fiorentina« (von 1527 bis 1538 reichend,
Köln
[* 49]
[Florenz] 1721 u. öfter; neue Ausg. von
Milanesi,
Flor. 1857, 3 Bde.),
mit einer vortrefflichen Schilderung der Stadt
Florenz in der ersten Hälfte des 16. Jahrh. Von
seinen übrigen
Schriften, die zu ihrer Zeit in großem Ansehen standen, nennen wir: »Ercolano«.
Dialoge über die italienische Volkssprache
(Flor. 1570,
Padua 1744); »Rime« (das. 1555, 2 Bde.)
und »Lezioni sul
Dante e prose varie« (neue Ausg.,
Flor. 1841, 2 Bde.). Gesamtausgaben seiner Werke erschienen
zu
Mailand (1804, 7 Bde.; 1834, 2 Bde.)
und
Triest
[* 50] (1859).
(Wardö), Stadt im norweg.
AmtFinnmarken, auf der nur 6 km langen, schmalen, durch den Bussesund vom
Festland
getrennten
Insel Vardö im N. des
Warangerfjords gelegen, mit (1876) 1322 Einw. Vardö ist
Sitz eines deutschen
Konsuls.
Amtsgericht, ein Hauptzollamt, eine Oberförsterei, Eisengießerei
[* 54] und Maschinenfabrikation, Weberei,
[* 55] Tabaks- und Kunstdüngerfabrikation,
eine Dampfsägemühle und (1885) 4812 Einw. 3 km nordöstlich davon
der Hafen Varelersiel am Jadebusen, mit Schiffswerften, Schiffahrt und Viehausfuhr und 100 Einw. Varel war 1852 noch ein Flecken
und bis 1854 die Residenz der Grafen von Varel.