kohlensaurem
Natron neutralisierten Destillat abgehobene ölige
Flüssigkeit, welche neben dem
ÄtherAmylalkohol und Valeraldehyd
enthält, der fraktionierten
Destillation
[* 2] unterwirft. Der
Äther bildet eine farblose
Flüssigkeit, verhält sich wie der
Äthyläther,
siedet bei 188°, riecht besonders nach Verdünnung mit
Alkohol durchdringend nach Äpfeln, kommt als
Äpfelöl in den
Handel
und wird, wie der vorige, zu
Fruchtäthern benutzt.
Publius
Licinius, röm.
Kaiser, ward, nachdem er 251 das Zensoramt bekleidet und eine lange
Reihe von
Jahren
hindurch rühmliche
Kriegsdienste geleistet hatte, nach der Ermordung des
KaisersGallus 253 von der
Armee in
Rätien zum
Kaiser
ausgerufen und nahm seinen Sohn
Gallienus zum Mitregenten an. Er unternahm 258 einen
Krieg gegen die
Perser,
wurde aber 260 geschlagen und fiel in deren Gefangenschaft, in der er starb.
(Mont Valérien, spr. mong walerĭäng),Berg im franz.
Departement Seine, erhebt sich 200 m ü. M. westlich von
Paris
[* 3] am linken Seineufer über den Ortschaften
Puteaux undSuresnes, trug früher eine Wallfahrtskirche, an
deren
Stelle seit 1830 ein
Fort, das bedeutendste der innern Befestigungslinie von
Paris, erbaut wurde, welches ein bastioniertes
Fünfeck
[* 4] mit ungefähr 400
Schritt langen Polygonseiten und gewaltigen
Profilen bildet. Der Valérien hatte seiner überhöhenden
Lage
und starken Armierung (darunter die Valerie, ein 21
cmMarinegeschütz, jetzt neben dem
Zeughaus in
Berlin
[* 5] aufgestellt) wegen großen Einfluß auf die Belagerung von
Paris 1870/71. Am großes Ausfallgefecht am
Fuß des
Valérien gegen das 5. preußische
Armeekorps. Während der Kommunekämpfe war der Valérien von den Regierungstruppen besetzt, welche von
hier die Vorstädte, namentlich
Neuilly, bombardierten. Jetzt befindet sich auf dem Valérien die
Zentral-Brieftaubenstation.
Name eines berühmten patrizischen
Geschlechts zu
Rom,
[* 6] von sabinischer Abstammung, dessen Ahnherr Volesus
zwischen
Romulus und
TatiusFrieden gestiftet und mit diesem zu
Rom sich niedergelassen haben soll. Publius Valerius Poplicola bekleidete,
nachdem
er denSturz der Tarquinier mit herbeigeführt, 509-504v. Chr. viermal das
Konsulat und focht in
dieser
Stellung gegen die Vejenter, gegen
Porsena, die
Etrusker und
Sabiner. Die
Gesetze (leges Valeriae), welche er 509 zur Begründung
der neuen
Freiheit beantragte, namentlich die Einführung des Provokationsrechts, verschafften ihm den Beinamen Poplicola.
Er starb 503 und wurde auf öffentliche
Kosten bestattet.
SeinBruderMarcus Valerius Volesus kämpfte 505 glücklich gegen die
Sabiner, ward im folgenden Jahr
Legat seines
Bruders im Sabinerkrieg und soll in der
Schlacht am Regillussee (496) seinen
Tod gefunden haben.
Lucius Valerius Poplicola Potitus,
Enkel des Poplicola, war mit M.
HoratiusBarbatus nach dem
Sturz der Dezemvirnherrschaft 449
Konsul, siegte
als solcher über die
Äquer und erließ mit seinem
Kollegen die
Leges Valeriae Horatiae, die von neuem die
Freiheit der
Gemeinde
begründen sollten.
Marcus Valerius, einer der größten römischen Kriegshelden, besiegte, als er 349 unter demKonsulL. Furius
CamillusKriegstribun
gegen die
Gallier war, durch den
Beistand eines
Raben, der sich auf seinen
Helm setzte, einen Feind im
Zweikampf,
weshalb
er den Beinamen
Corvus, d. h. der
Rabe, erhielt. Er war sechsmal
Konsul und zweimal
Diktator und bekleidete 21mal kurulische
Ämter. Unter seinen zahlreichen
Siegen
[* 7] sind die berühmtesten die, welche er 343 am
BergeGaurus
und bei Suessula über
die
Samniter gewann.
Flaccus,Gajus, röm. Dichter, aus der Zeit des Vespasian und
Titus, noch vor 90
n. Chr.
gestorben, begann um 70
n. Chr. ein Vespasian gewidmetes, unvollendetes Gedicht über die Argonautenfahrt (»Argonautica«)
in acht
Büchern, eine erweiternde
Nachbildung der gleichnamigen
Dichtung des
Apollonios von
Rhodos in harter und mit rhetorischem
Schmuck überladener
Sprache.
[* 13]
Maxĭmus, röm.
Historiker, schrieb zwischen 29 und 32
n. Chr. die noch erhaltenen »Factorum dictorumque memorabilium
libri IX ad Tiberium Caesarem Augustum«, eine nach bestimmten sachlichen
Gesichtspunkten angelegte Sammlung geschichtlicher
Beispiele, die aus verschiedenen ältern
Quellen, nicht selten ohne die rechte
Kritik, geschöpft und in
einer manierierten, schwülstigen
Sprache für den
Gebrauch der Redner und der rhetorischen
Schulen zusammengestellt ist. Wir
besitzen außer dem Werk selbst noch zwei
Auszüge desselben, von
JuliusParis und von
Januarius Nepotianus, beide von Mai (1828)
herausgegeben. Die besten
Ausgaben besorgten
Aldus Manutius (Vened. 1534),
Lipsius (Antw. 1585), Kempf (2.
Aufl., Leipz. 1888) und
Halm (das. 1865); eine deutsche Übersetzung
Hoffmann (Stuttg. 1829).