1) Valentinianus I.,Flavius, röm.
Kaiser, aus
Pannonien gebürtig, geb. 321
n. Chr., gelangte früh zu hohen militärischen
Ehrenstellen und zeichnete sich namentlich unter
Julianus durch
Tapferkeit und kriegerische
Talente aus. Er wurde nach dem
Tode
des
Jovianus26. Febr. 364 in
Nikäa zum
Kaiser ernannt und war dann während seiner ganzen
Regierung hauptsächlich
damit beschäftigt, die
Grenzen
[* 5] des Westreichs (das Ostreich hatte er seinem
BruderValens überlassen) gegen die anwohnenden
kriegerischen
Völker zu schützen, obwohl er auch nicht versäumte, das
Wohl des
Reichs durch friedliche Maßregeln, auch durch
Gründung von
Akademien und
Schulen zu fördern. Er schlug die
Alemannen, sicherte die Rheingrenze durch
Festungen, machte Einfälle in die Gebiete der
Germanen, zog an die
Donau gegen die
Quaden, drang in deren Land ein, starb aber
in dem darauf folgenden
Winter zu Bregetio (in der
Nähe des heutigen
Komorn) 17. Nov. 375.
2) Valentinianus II., röm.
Kaiser, Sohn des vorigen und der Justina, wurde nach des
VatersTod, obgleich erst vier
Jahre alt, als
Kaiser ausgerufen und von seinem ältern
Bruder,
Gratianus, als Mitaugustus anerkannt; als sein
Anteil wurden
ihm
Italien,
[* 6]
Illyrien und
Afrika
[* 7] zugewiesen. Nachdem
Gratianus 383 durch
Maximus (s. d. 3) gestürzt und getötet worden war,
wurde auch Valentinianus 387 durch denselben aus
Italien vertrieben, aber 388 durch
Theodosius, welcher den
Maximus
bei
Aquileja schlug, wieder in seine Herrschaft eingesetzt, welche nunmehr das ganze Westreich umfaßte. 392 ward er von
dem
FrankenArbogast, seinem
Heermeister in Vienna, ermordet.
3) Valentinianus III.
(Flavius Placidius Valentinianus), röm.
Kaiser, Sohn des
Constantius, eines ausgezeichneten
Feldherrn des
Honorius, der mit diesem eine kurze Zeit die Herrschaft über das weströmische
Reich geteilt hatte, und der
Placidia, einer
Tochter
Theodosius' d. Gr., ward, sechs Jahre alt, von
Theodosius II. 425 als
Kaiser des
Westens eingesetzt. Seine
Regierung,
die hauptsächlich von seiner
MutterPlacidia geführt wurde, ist außer durch zahlreiche
Beweise von
Feigheit
und Grausamkeit nur durch große Verluste des
Reichs bezeichnet. 429 ging die
ProvinzAfrika an die
Vandalen (s. d.) verloren,
deren
Reich 435 von Valentinianus förmlich anerkannt werden mußte; auch
Gallien ging zum großen Teil verloren, und
Britannien, welches
sich schon unter
Honorius (409) von der römischen Herrschaft losgerissen hatte, wurde jetzt (449) zum
großen Teil von den
Sachsen
[* 8] in
Besitz genommen. Der
Einfall der
Hunnen unter
Attila (s. d.) ward zwar 451 durch die große
Schlacht
auf den Katalaunischen
Feldern abgewendet; aber
Attila brach dann 452 in
Italien ein, und nur sein plötzlicher
Tod (453) verhinderte
Wiederholung dieses Einfalls. Valentinianus ward 455 von
PetroniusMaximus aus
Rache
ermordet.
der 14. Februar, in
England und
Schottland hauptsächlich dadurch bekannt, daß ehemals junge Leute diejenige
Person
des andern
Geschlechts, deren
Namen sie am
Abend vorher durch das
Los gezogen hatten, oder der sie am Valentinstag zuerst
begegneten, resp. zu begegnen wußten, beschenkten und das ganze Jahr über als ihren
Valentin oder ihre
Valentine betrachteten
und auszeichneten. Jetzt ist es nur noch Brauch, sich gegenseitig anonyme
Briefe,
Geschenke und Neckereien zu senden, welche
Valentines genannt werden und der
Post eine ähnliche
Einnahme verschaffen wie der Neujahrsverkehr.
einer der berühmtesten
Gnostiker, stammte aus
Alexandria, kam frühstens 141 nach
Rom,
[* 10] wo er bis 160 wirksam
war.
SeinSystem, dem die gewöhnlich geltend gemachten
Namen und Charakterzüge der
Gnosis entlehnt sind, kennzeichnet sich
vornehmlich dadurch, daß die selige Geisterwelt oder dasPleroma in 15
Syzygien oder Äonenpaare zerfällt,
von denen jedes aus einem
Leben gebenden und einem
Leben empfangenden
Äon besteht. Dadurch, daß der letzte unter den weiblichen
Äonen,
Sophia, einen Teil seines
Wesens an das
Chaos verlor, kam es zur
Bildung einer beseelten Körperwelt, aus welcher die
Menschenseelen infolge einer aus dem
Pleroma erfolgenden
Offenbarung erlöst werden. Dieser Grundgedanke
wurde in der sehr verbreiteten
Schule des Valentinus mehrfach modifiziert und in ebenso geistreicher wie phantastischer
Weise ausgesponnen.
Akademie in Madrid.
[* 22] Als Schriftsteller hat er sich durch geistvolle Kritiken (»Estudios criticos sobre literatura etc.«,
1864, 2. Aufl. 1881; »Disertaciones y juicios litterarios«,
1882) und eine Übersetzung von Schacks »Geschichte der Poesie und der Kunst der Araber in Spanien
[* 23] und Sizilien«
[* 24] einen Namen gemacht;
sein Ruhm aber beruht vor allem auf seinen Romanen: »Pepita Jimenez« (1874, 8. Aufl. 1884),