veröffentlichte Noten zu Herodot (in Wesselings Ausgabe, Amsterd. 1763),
»Orationes« (Leid. 1784) u. a. Seinem Nachlaß wurden entnommen: »Callimachi fragmenta« (von Luzac, Leid. 1799) und die scharfsinnige
»Diatribe de Aristobulo Judaeo« (von Luzac, das. 1806). Gesammelt erschienen »Opuscula
philologica, critica, oratoria« (Valckenaer Erfurdt, Leipz.
1808-1809, 2 Bde.) und »Selecta
ex Scholiis Valckenarii« (Amsterd. 1815-17, 2 Bde.).
(spr. waldannjo), Distriktshauptort in der ital.
Provinz Vicenza, am Agno, mit Seidenindustrie, Fabrikation von Tuch und Eisenwaren, Marmorbrüchen, Steinkohlenbergwerken, Mineralquellen
und (1881) 2432 Einw.
(spr. -pénjas), Bezirksstadt in der span. Provinz Ciudad Real, an der Eisenbahn Madrid-Sevilla, mit (1878)
13,876 Einw. In der Umgegend wird berühmter Rotwein Burgunderrebe) gebaut.
(Valdes, Valdesso), Juan de, spanisch-ital. Reformator, Bruder des kaiserlichen Staatssekretärs Alfons Valdez, gebürtig
aus Cuenca in Kastilien, lebte ungefähr von 1500 bis 1544. Um ihn, als eine Persönlichkeit von edlem
Geist und tiefer religiöser Anlage, sammelte sich in Neapel seit 1533 eine Gesellschaft von Stillen im Lande, die ein innerliches
Christentum pflegten, darunter Vermigli (s. d.), Ochino (s. d.) und die vornehmen Frauen Vittoria Colonna, Julia Gonzaga, Isabella
Manriquez. Unter seinen zahlreichen Schriften haben die »110 göttlichen Betrachtungen«
(neu hrsg. von Böhmer, Halle 1861; übersetzt ins Deutsche von Anger, Leipz. 1875) auch in Spanien zahlreiche Leser gefunden.
Ein andres Buch des Valdez mit dem Titel: »Geistliche Milch« ist erst neuerdings aufgefunden und von Koldewey (Halle 1870),
ein drittes,
die »Christliche Kinderlehre«, italienisch 1882 (»Rivista cristiana«)
und 1884 (»Biblioteca della Reforma«, Bd.
4), in 8 Sprachen von Böhmer (Bonn 1883) veröffentlicht worden.
Vgl. E. Stern, Alf. et Juan Valdez (Straßb. 1869);
Flecken in der ital. Provinz Cuneo, im Gessothal, mit Eisengruben, Marmorbrüchen und (1881) 1396 Einw. 15 km
oberhalb im Gessothal die besuchten Bäder von Valdieri, Schwefelquellen von 26 bis 69° C. (die Hauptquelle reich an Glaubersalz).
eine der südlichsten Provinzen Chiles in Südamerika, am Stillen Ozean zwischen den Provinzen Arauco im N. und
Llanquihue im S., umfaßt 21,536 qkm (391,1 QM.) mit
(1885) 50,938 Einw., darunter eine ansehnliche Zahl deutscher Kolonisten. Längs der Küste ziehen sich die Küstenkordilleren
hin, im O. steigen die Andes bis zu 2-3000 m auf und scheiden die Provinz von der Argentinischen Republik; zwischen beiden Gebirgszügen
dehnt sich eine große, höchst fruchtbare, reichbewässerte Ebene aus.
Dicht am Fuß der Andes liegen große Seen, von denen der Rancosee der bedeutendste ist. Die wichtigsten
Flüsse sind: der Rio Valdivia (Callecalle) und Rio Bueno. Das Klima ist im allgemeinen mild und gesund. Es gibt noch ausgedehnte Urwälder,
und der Boden, der sich für alle mitteleuropäischen Getreide- und Obstsorten eignet, ist erst zu einem
kleinen Teil kultiviert. Das Tierreich ist spärlich vertreten. Bergbau wird nicht betrieben; auch scheint der Mineralreichtum
nicht bedeutend zu sein.
Haupterwerbsquellen sind:
Ackerbau, Viehzucht und Holzausfuhr. Die gleichnamige Hauptstadt liegt am schiffbaren Callecalle, 25 km
oberhalb dessen Mündung in die Valdiviabai. Bereits 1551 gegründet, ist sie doch erst seit 1850 infolge
der Einwanderung von Deutschen gewachsen. Sie hat eine höhere Schule, eine protest. Kirche, ein Theater, Brauerei, Brennerei und
Gerberei und (1875) 3872 Einw. Ihr Hafen ist Puerto de Corral (627 Einw.). Einfuhr 1882: 1,152,225 Pesos, Ausfuhr 10,970 Pesos.
Valdivia ist Sitz eines deutschen Konsuls.
Dorf im preuß. Regierungsbezirk Minden, Kreis Herford, hat eine evang. Kirche, Tuffsteinbrüche (im Dorfteil
Horst), 2 Schwefelquellen (Seebruch und Senkelteich) mit Bädern und (1885) 4381 Einwohner.
Silvain Charles, Graf, franz. Marschall, geb. zu Brienne le Château, trat 1792 in die Nordarmee, wurde 1795 zum
Hauptmann und 1804 zum Oberstleutnant befördert und erhielt, nachdem er sich bei Jena ausgezeichnet, im
Januar 1807 als Oberst den Befehl über das 1. Artillerieregiment. 1809 übertrug ihm Napoleon I. das Kommando über die Artillerie
des 3. Armeekorps in Spanien, wo Valée im August 1811 zum Divisionsgeneral aufrückte. Bei der ersten Restauration kehrte er nach
Frankreich zurück und ward von Ludwig XVIII. zum Generalinspektor der Artillerie erhoben.
Wiewohl er während der Hundert Tage von Napoleon den Befehl über die Artillerie des 5. Armeekorps angenommen, ernannte ihn
Ludwig XVIII. abermals zum Generalinspektor des Zentralausschusses für die Artillerie. Nachdem Valée 1835 die Pairswürde erhalten,
begleitete er 1837 den General Damrémont nach Algerien, übernahm bei dessen Expedition gegen Konstantine
den Befehl über die Artillerie, nach dem Tode Damrémonts das Oberkommando und nahm 13. Okt. die Stadt mit Sturm. Zum Lohn erhielt
er den Marschallsstab und Anfang Dezember die Ernennung zum Generalgouverneur der französischen Besitzungen in Afrika. Nachdem
er die französischen Eroberungen beträchtlich ausgebreitet, ward er Ende 1840 abberufen. Er starb in
Paris.
(spr. waleddicho, Valeggio sul Mincio), Dorf in der ital. Provinz Verona, Kreis Villafranca, am Mincio, hat eine schöne
Kirche, ein altes Schloß, Seidenkultur und (1881) 1882 Einw. Hier Sieg Bonapartes über die Österreicher;
Gefecht
Eugen Beauharnais' gegen die Österreicher unter Bellegarde.
1) (Valença do Minho) Grenzfestung in der portug. Provinz Minho, Distrikt Vianna, am Minho, der spanischen Festung Tuy
gegenüber, die von ihr dominiert wird, und an der Eisenbahn Porto-Valença, hat 2 Pfarrkirchen und (1878) 2808 Einw. -
2) Stadt in der brasil. Provinz Bahia, an der Mündung des Una, die auch großen Schiffen sichern Schutz bietet,
hat eine große Baumwollweberei, Eisengießerei und Sägemühlen sowie Anbau von Baumwolle und Kaffee. Die Einfahrt zum Hafen
markiert ein stattlicher Leuchtturm auf der Nordostspitze (Morro São Paulo) der Insel Tinharé.