Fromm in
Frankfurt
[* 4] hat einen vortrefflichen Rotwein aus Heidelbeeren dargestellt (s.
Obstwein). Vaccinium uliginosumL. (Sumpfheidelbeere,
Rausch- oder
Trunkelbeere), bis 1,25 m hoherStrauch mit stielrunden
Ästen, sommergrünen, verkehrt-eiförmigen, ganzrandigen
Blättern, einzeln stehenden, weißlichen, rötlich überlaufenen
Blüten und größern, schwarzvioletten,
innen grünlichen
Beeren, die ebenfalls eßbar sind, aber fade schmecken und in
Menge genossen
Erbrechen erregen, findet sich
in feuchten Wäldern, besonders auf torfhaltigem
Boden in
Mittel- und Nordeuropa, Nordasien und
Nordamerika. Vaccinium
VitisIdaeaL.
(rote Heidelbeere, Krons-,
Preißelbeere,
Steinbeere,
Hölperchen), bis 15
cmhoherStrauch mit immergrünen,
verkehrt-eirunden, am
Rand zurückgerollten, lederigen Blättern, weißlichen oder rosenroten
Blüten in gipfelständigen,
überhängenden
Trauben und kugeligen, scharlachroten
Beeren, wächst auf trocknem
Heideboden, in
Europa, Nordasien und
Nordamerika
ganze
Strecken bedeckend.
Die
Beeren werden, jedoch nur eingemacht, häufig genossen; auch bereitet man
Branntwein (Steinbeerwasser) daraus. Vaccinium OxycoccusL.
(Moos-,
Torfbeere), mit fadenförmigen, kriechenden
Stengeln und
Ästen, eirunden, spitzen, am
Rand umgeschlagenen,
immergrünen Blättern, langgestielten, roten
Blüten mit radförmiger
Krone und sehr schmackhaften roten
Beeren, wächst in
torfigen und sumpfigen Gegenden in
Mittel- und Nordeuropa, Nordasien und
Nordamerika.
Vaccinium macrocarpumAit. (großfrüchtige
Moosbeere,
Cranberry,
Kranbeere,
Krambeere), mit kriechenden, dünnen
Ästen und
Zweigen, großen, länglichen, am
Rand
kaum zurückgeschlagenen Blättern, schließlich seitenständigen
Blüten und großen, roten
Beeren, wächst in den nördlichen
und mittlern
StaatenNordamerikas auf sumpfigem
Boden, wird der sehr schmackhaften
Frucht halber namentlich in Südjersey und
Massachusetts viel kultiviert und ist auch in
Deutschland
[* 5] auf sonst wertlosem Land mit Erfolg angebaut
worden.
Seit 1870
Maire des fünften
Arrondissements in
Paris,
[* 8] leistete er während der Belagerung und des Kommuneaufstandes
nützliche
Dienste
[* 9] und ward als Vertreter von
Paris in die
Nationalversammlung gesandt, wo er sich zwar der
Linken
anschloß, aber 1873 von der republikanischen
Partei abfiel und das
MinisteriumBroglie und seine ultramontanen Bestrebungen
unterstützte, sogar für das klerikale Unterrichtsgesetz stimmte. Er wurde daher 1876 nicht wieder gewählt. Er schrieb
»Histoire critique de l'école d'Alexandrie« (1846-51, 3 Bde.),
ein bedeutendes Werk, welches von der
Akademie mit einem
Preis gekrönt wurde, ihn aber in einen heftigen Streit mit dem
AbbéGratry verwickelte und ihm den
Haß der
Klerikalen zuzog;
ferner: »La métaphysique et la science« (1858, 2 Bde.; 2. Aufl.
1863, 3 Bde.);
»La démocratie« (1859, 2. Aufl. 1860),
wegen welcher
Schrift er zu drei
Monaten Gefängnis verurteilt wurde;
(spr. wak'rih),Auguste, franz. Schriftsteller, geb. 1819 zu Villequier in der
Normandie, wurde durch seinen
Bruder, einen Schwiegersohn
VictorHugos, der mit seiner
Frau 1843 auf einer Wasserfahrt ertrank,
noch ziemlich jung dem großen Dichter nahegeführt und blieb seitdem dessen unzertrennlicher Lebensgefährte
und fanatischer Verehrer. Vacquerie besitzt ein sehr eigentümliches und vielseitiges
Talent. Nachdem er »L'enfer d'esprit« (1840)
und »Demi-teintes« (1845),
zwei
Bände Gedichte von ungewöhnlicher Formvollendung und tiefer
Empfindung, hatte erscheinen
lassen, brachte er 1848 auf der
PorteSt.-Martin sein hyperromantisches
Lustspiel »Tragaldabas« zur Aufführung, das aber einen
unerhörten Lärm erregte und gänzlich durchfiel, während es 30 Jahre später, als es im
Druck erschien
(1878),
als eine
Perle des poetischen
Humors begrüßt wurde. Kaum weniger gewagt war das siebenaktige
Schauspiel »Les funérailles
de l'honneur« (1862),
wogegen sich die
Lustspiele: »Souvent homme varie« (1859),
»JeanBaudry« (1863) und »Le fils« (1866) mehr
in den konventionellen
Schranken hielten und zum Teil durchschlagenden Erfolg erzielten. Außerdem veröffentlichte Vacquerie: »Les
drames de la
Grève« (1855);
die oft sehr scharfen
Essays:
»Profils et grimaces« (4.
Aufl. 1864);
»Les miettes de l'histoire« (1863) und »Aujourd'hui
et demain« (1875) sowie zweiDramen in
Versen:
»Formosa« (1883) und
»Jalousie«
[* 11] (1889).
Mit seinem
FreundMeurice,
mit
dem er vorzeiten auch die
»Antigone« des
Sophokles für die französische
Bühne bearbeitet hatte, gründete er 1869 den
»Rappel«, den er seitdem täglich mit einem
Leitartikel und einer
Blumenlese polemischer, litterarischer und lokaler
Notizen
versieht. Mit dem Genannten gibt er seit 1888 den
Nachlaß Vacquerie
Hugos heraus.
(lat., »geh mit mir«,
Titel, welchen man nach Vorgang eines 1709 zu
Köln
[* 13] erschienenen Gebetbuchs (oder nach
einer 1623 zu
Frankfurt a. M. erschienenen lateinischen Epigrammensammlung von
PeterLotichius)
Büchern
von kleinem
Format zu geben pflegt, die als Ratgeber oder Leitfaden für
¶
mehr
gewisse Zwecke, gleichsam als Begleiter in allen möglichen Lagen des Lebens, zuweilen auch als Quellen der Erheiterung dienen
sollen.