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V.
V.
v, lat. V, v, das Vau, wird im Deutschen genau wie f (s. d.) ausgesprochen. Von dem römischen Zeichen v, u abstammend, das in seinen beiden Formen im Latein bald u, bald w bedeutete, kommt es schon in deutschen Handschriften des 8. Jahrh. neben und für f vor und setzte sich als Vertreter desselben besonders vor den Vokalen a, e, i, o fest, kommt aber fast nie vor u und den damit zusammengesetzten Diphthongen, ebensowenig vor r, l vor, weil es sonst leicht mit dem Vokal u verwechselt werden konnte. Daher findet sich noch jetzt im gleichen Fall immer f gebraucht, das überhaupt in der neuern Zeit das überflüssige v immer mehr zurückgedrängt hat. In den romanischen Sprachen ist das v ein w (s. d.), im Latein fällt es in der Schrift mit u (s. d.) zusammen. Der Name Vau kam ursprünglich dem f zu (s. d.).
Als römisches Zahlzeichen ist V = 5. Als Abkürzung bedeutet V oder v auf römischen Inschriften vivus, vixit, victoria, vale etc., in Büchern vide (»siehe«),
versus (»Vers« und »gegen«),
A. = Viktoria- und Albertorden.
c. = verbi causa (lat.),
»zum Beispiel« ^[= (lat. Exemplum), der einzelne konkrete, aus der Erfahrung entlehnte oder erdichtete Fall, insofern ...].
im Handel = conto vecchio (ital.),
»alte Rechnung«, oder auch conto vostro, »Ihre Rechnung«.
in England = Victoria [* 2] Cross, »Viktoriakreuz« (Tapferkeitsmedaille);
auch Vice-Chancellor, Vizekanzler.
= vor Christo, vor Christi Geburt. ^[= die Austreibung der Frucht mit den ihr zugehörigen Teilen aus dem Mutterleib. Beim Menschen ...]
D. = volente Deo (lat.),
»so Gott will«.
»zum Beispiel« ^[= (lat. Exemplum), der einzelne konkrete, aus der Erfahrung entlehnte oder erdichtete Fall, insofern ...].
als Stellvertreter.
s. = volti subito (ital.),
»wende schnell um!«
T. = vetus Testamentum (lat.),
»Altes Testament« ^[= s. Bibel.].
v. = vice versa (lat.),
»umgekehrt, gegenteilig«.
Abkürzung für Virginia (Staat). ^[= das öffentliche Gemeinwesen, welches eine auf einem bestimmten Gebiet ansässige Völkerschaft ...]
(Kai Gariep), rechter Nebenfluß des Oranjeflusses in Südafrika, [* 3] entsteht aus zwei größern, von der Westseite des Kathlambagebirges herabkommenden Strömen, dem Likwa und dem südlichern u. bedeutendern Nama Hari oder Donkin.
Nach seiner Bildung nimmt der Vaal den Gey Koup oder Vet Rivier mit dem Tschue oder Sandstrom, ferner den Kolong u. Modder auf und vereinigt sich bald danach mit dem Oranjefluß.
Gemeinde in der niederländ. Provinz Limburg, [* 4] Bezirk Maastricht, [* 5] dicht an der preußischen Grenze, mit 3 Kirchen, Synagoge, bedeutender Tuchfabrikation und 4600 Einw.
holländ. Längenmaß, s. v. w. Faden [* 6] (s. d.). ^[= # (engl. Fathom, franz. Brasse), Längenmaß, meist zu Tiefenmessungen und Garnmaß, Oberstufe ...]
(Vaara, finn.), s. v. w. Berg. ^[= # 1) Günther Heinrich, Freiherr von, Staatsmann und verdienstvoller publizistisch-juristischer ...]
banque (franz., spr. wa bánk), beim Hasard: es gilt die Bank.
Emil Mario, Schriftsteller, geb. zu Schönberg an der mährisch-schlesischen Grenze, wo seine auf einer Reise begriffenen Eltern gerade verweilten, erhielt in St. Pölten, dem Wohnort seines Vaters, seine Vorbildung und wandte sich dann an kleinern Theatern der Bühne zu, jedoch ohne Erfolg. Seit den 60er Jahren ist er mit einer Menge von Romanen und Novellen (zum Teil auch übersetzten und bearbeiteten), Erzählungen und Schilderungen aus dem Theater-, Vagabunden-, Dorf- und Salonleben aufgetreten, so daß seine Feder wohl bereits weit über 100 Bände geliefert hat. Es ist nur zu bedauern, daß er sich, bei entschiedenem Erzählertalent, wahllos der Sensation, betreffe sie Spiritistisches oder Ehefragen u. dgl., hingegeben, infolgedessen gänzlich zu Mißbilligendes neben anerkennenswerten Leistungen hergeht. Vacano lebt teils in St. Pölten, teils in Wien. [* 7]
(lat.), Geistliche, welche keine kirchliche Stelle bekleideten.
lombard. Jurist des 12. Jahrh., gründete bald nach der Zeit des Irnerius (s. d.) um 1145 in Oxford [* 8] eine Rechtsschule und verpflanzte das römische Recht nach England. Er verfaßte einen Auszug aus dem Justinianischen Kodex und den Pandekten in neun Büchern, welches Werk in seiner Schule zu Grunde gelegt wurde. Auch schrieb er eine »Summa de matrimonio« sowie eine »Summa de assumpto homine«, letztere rein theologischen Inhalts.
Vgl. Wenck, Magister Vacarius (Leipz. 1820);
Stölzel in der »Zeitschrift für Rechtsgeschichte« (Bd. 6, 1867).
(lat.), es fehlt, ist nicht da, ist unbesetzt;
in der Buchdruckerkunst eine leere Seite.
großes iberisches Volk im alten Hispanien, welches das Hochland am obern Durius (Duero) bewohnte, mit den Städten Pallantia (Palencia), Cáuca (Coca) und Septimanca (Simancas).
(Vaccaj), Niccolò, Komponist, geb. zu Tolentino unweit Ancona, [* 9] bildete sich in Neapel [* 10] unter Païsiello zum dramatischen Komponisten und hatte als solcher großen Erfolg, besonders mit seiner Oper »Giulietta e Romeo«, deren dritter Akt so wirksam ist, daß man ihn in Italien [* 11] dem der gleichnamigen Oper von Bellini substituiert hat. Von 1829 an wirkte er mehrere Jahre in Paris [* 12] und London [* 13] als Gesanglehrer, übernahm 1838 den Posten eines ersten Kompositionslehrers am Mailänder Konservatorium, den er bis zu seinem Tod bekleidete. Er starb in Pesaro. Noch größeres Verdienst als durch seine zahlreichen Opern und Kirchenkompositionen erwarb er sich durch zwei Gesangunterrichtswerke: »Metodo pratico di canto italiano per camera« und »Dodici ariette per camera, per l'insegnamento del belcanto italiano«.
(lat.), s. v. w. Kuhpocke, ^[= s. Impfung.] s. Impfung. [* 14]
s. Impfung. ^[= # im weitern Sinn die künstliche Übertragung eines Krankheits- oder Ansteckungsstoffs auf eine ...]
dikotyle Pflanzengruppe, eine Unterfamilie der Erikaceen (s. d.) bildend und von den nächstverwandten Gruppen durch unterständige Fruchtknoten u. Beerenfrüchte verschieden.
Die Vaccinieen zählen 180 Arten, welche in der gemäßigten und kalten Zone der nördlichen Halbkugel, am häufigsten in Nordamerika, [* 15] in geringer Anzahl auf den höhern Gebirgen der heißen Zone, vorkommen.
Fossil finden sich zahlreiche Überreste der Gattung Vaccinium in Tertiärschichten.
Die säuerlich-süßen Beeren der Vaccinium-Arten, Preißel-, Heidel-, Moosbeeren u. a., sind zum Teil genießbar und offizinell.
L. (Heidelbeere), Gattung aus der Familie der Erikaceen, meist niedrige Sträucher von sehr verschiedenem Habitus, mit wechselständigen, kurzgestielten, leder- oder hautartigen, ganzen, meist wintergrünen Blättern, einzeln meist in axillären oder terminalen Trauben stehenden Blüten und kugeligen Beeren. Etwa 100 Arten in der gemäßigten nördlichen Erdhälfte und den Gebirgen der Tropen. Vaccinium Myrtillus L. (Heidelbeere-, Blau-, Schwarz-, Bruch-, Bickbeere, Besing), bis ¶
30 cm hoher, kahler Strauch, mit scharfkantigen Ästen, eirunden, fein gesägten, häutigen, sommergrünen Blättern, einzeln oder zu zwei stehenden, kugeligen, rötlichgrünen Blüten und blauschwarzen Beeren, bedeckt weite Strecken in Europa, [* 17] Nordasien und im englischen Nordamerika, besonders in Wäldern bis zur Weidenregion. Die Beeren dienen als Obst, getrocknet als Arzneimittel (besonders in der Levante), auch zur Darstellung von Fruchtsäften, Branntwein und zum Färben des Weins.
Fromm in Frankfurt [* 18] hat einen vortrefflichen Rotwein aus Heidelbeeren dargestellt (s. Obstwein). Vaccinium uliginosum L. (Sumpfheidelbeere, Rausch- oder Trunkelbeere), bis 1,25 m hoher Strauch mit stielrunden Ästen, sommergrünen, verkehrt-eiförmigen, ganzrandigen Blättern, einzeln stehenden, weißlichen, rötlich überlaufenen Blüten und größern, schwarzvioletten, innen grünlichen Beeren, die ebenfalls eßbar sind, aber fade schmecken und in Menge genossen Erbrechen erregen, findet sich in feuchten Wäldern, besonders auf torfhaltigem Boden in Mittel- und Nordeuropa, Nordasien und Nordamerika. Vaccinium Vitis Idaea L. (rote Heidelbeere, Krons-, Preißelbeere, Steinbeere, Hölperchen), bis 15 cm hoher Strauch mit immergrünen, verkehrt-eirunden, am Rand zurückgerollten, lederigen Blättern, weißlichen oder rosenroten Blüten in gipfelständigen, überhängenden Trauben und kugeligen, scharlachroten Beeren, wächst auf trocknem Heideboden, in Europa, Nordasien und Nordamerika ganze Strecken bedeckend.
Die Beeren werden, jedoch nur eingemacht, häufig genossen; auch bereitet man Branntwein (Steinbeerwasser) daraus. Vaccinium Oxycoccus L. (Moos-, Torfbeere), mit fadenförmigen, kriechenden Stengeln und Ästen, eirunden, spitzen, am Rand umgeschlagenen, immergrünen Blättern, langgestielten, roten Blüten mit radförmiger Krone und sehr schmackhaften roten Beeren, wächst in torfigen und sumpfigen Gegenden in Mittel- und Nordeuropa, Nordasien und Nordamerika.
Vaccinium macrocarpum Ait. (großfrüchtige Moosbeere, Cranberry, Kranbeere, Krambeere), mit kriechenden, dünnen Ästen und Zweigen, großen, länglichen, am Rand kaum zurückgeschlagenen Blättern, schließlich seitenständigen Blüten und großen, roten Beeren, wächst in den nördlichen und mittlern Staaten Nordamerikas auf sumpfigem Boden, wird der sehr schmackhaften Frucht halber namentlich in Südjersey und Massachusetts viel kultiviert und ist auch in Deutschland [* 19] auf sonst wertlosem Land mit Erfolg angebaut worden.