Sternwarte
[* 2] und ein meteorologisches
Observatorium. Außerdem besitzt Utrecht:
[* 3] ein
Gymnasium, eine
höhere Bürgerschule, ein Reichshospital,
eine
Veterinär und Zeichenschule nebst andern Unterrichtsanstalten, mehrere gelehrte und industrielle
Gesellschaften, eine
Gemäldegalerie, ein sehr reiches erzbischöfliches
Museum von kirchlichen Altertümern und verschiedene Wohlthätigkeitsanstalten.
ist der Sitz der Provinzialregierung, eines Provinzialbezirks- und Kantonalgerichts, des Obermilitärgerichtshofs,
einer Fortifikationsinspektion, eines katholischen und eines sogen. altkatholischen (jansenistischen)
Erzbischofs und einer deutschen Ordenshausballei. An der Ostseite der Stadt ist die berühmte Maliebaan, eine sechsreihige,
zu beiden Seiten mit schönen
Villen besetzte, 1000
Schritt lange Lindenallee. - In der Römerzeit war Utrecht
(Trajectum ad Rhenum)
eine Stadt der
Bataver im römischen
Belgien.
[* 4]
Nach dem
Untergang der Römerherrschaft in
Gallien setzten sich eine Zeit lang die
Franken, später die
Friesen hier fest. Das
alte Utrecht lag auf der Nordseite des
Rheins; nachdem aber
Dagobert 630 auf der Südseite eine
Kapelle erbaut hatte und 696 durch
den heil.
Willibrord ein
Bistum gestiftet war, erwuchs um die
Burg, die im 10. Jahrh. von den
Normannen verwüstet,
doch von
BischofBalderich wiederhergestellt wurde, eine städtische Ansiedelung. Die
Bevölkerung
[* 5] bestand vornehmlich aus bischöflichen
Ministerialen; doch waren die
Grafen von
Bentheim, dann die
Herren von Cuyk im
Besitz der Burggrafschaft, bis diese 1220 vonBischofOtto II. durch
Kauf erworben wurde. Utrecht wurde im 13. Jahrh. in die Wirren und
Kämpfe verwickelt, welche dem mit
Gütern reich
gesegneten
Bistum Utrecht aus seiner isolierten
Stellung inmitten zahlreicher weltlicher
Dynasten erwuchsen.
Unter der
RegierungPhilipps II. ward hier die
Union der sieben nördlichen
Provinzen (Utrechter
Union) abgeschlossen, welche die Unabhängigkeit der
Niederlande
[* 7] begründete (vgl. P.L.Muller,
DeUnie van Utrecht, Utrecht 1878).
Auch versammelten sich hier die
Generalstaaten, bis sie 1593 nach dem
Haag
[* 8] verlegt wurden. Das neue Erzbistum Utrecht hatte nicht
lange Bestand; wohl wählte man nach dem
Tode des ersten
Erzbischofs noch zwei Nachfolger, allein keiner
von beiden brachte es bis zur
Weihe. Die reformierte
Lehre
[* 9] wurde in Utrecht allmächtig, und der
Papst begnügte sich seit 1602 mit
einem apostolischen
Vikar.
L. (Wasserschlauch),
Gattung der
Lentibularieen,
Wasser- oder
Sumpfpflanzen mit rosettenförmig gestellten
Blättern, welche bei den in
Wasser wachsendenArten fadenartig zerteilt und meist mit
Schläuchen versehen
sind, in denen sich kleine Wassertierchen fangen.
Die nackten Blütenschäfte tragen eine oder mehrere lebhaft gefärbte
Blüten, welche an Skrofulariaceenblüten erinnern.
Von den etwa 150 weitverbreiteten
Arten wächst Utricularia vulgarisL. (gemeiner
Wasserschlauch, Helmkraut) in
Deutschland
[* 14] in
Mooren und
Teichen;
(Ottowalde), Dorf in der sächs. Kreishauptmannschaft
Dresden,
[* 15] Amtshauptmannschaft
Pirna,
[* 16] hat (1885) 199 Einw. und ist bekannt durch die schönen
Felsenthäler Uttewalder und Zscherregrund, welche zu den schönsten
Partien der
Sächsischen Schweiz gehören und auf dem
Weg von
Wehlen nach der
Bastei besucht werden.
versorgt. Inzwischen war Utzschneider 1807 wieder als Generalsalinenadministrator und Geheimer Finanzreferendar in den Staatsdienst getreten.
Unter seiner Leitung wurde der Bau derSaline zu Rosenheim mit der Solenleitung von Reichenhall dahin ausgeführt, und durch
seinen Einfluß ging 1809 außer der SalineBerchtesgaden auch die zu Hallein in bayrische Administration über.
Ebenso wurde unter seiner Leitung in Bayern
[* 25] der Grund zu dem Parzellenkataster gelegt. 1811 wurde er Vorstand der Staatsschuldentilgungsanstalt,
verließ aber 1814 wieder den Staatsdienst und errichtete eine große Brauerei und eine Tuchmanufaktur. Von 1818 bis 1821 war
er erster Bürgermeister von München; 1827 wurde er zum Vorstand der Münchener neuerrichteten polytechnischen
Zentralschule ernannt. Er starb