ist das ihre
Stelle vertretende
Handzeichen gerichtlich oder notariell beglaubigt, so hat die über der Unterschrift oder dem
Handzeichen
stehende
Schrift die
Vermutung der Echtheit für sich.
Soll also trotz der echten Unterschrift die Unechtheit oder eine Veränderung der
Urkunde behauptet werden, so muß der Beweisgegner, welcher diese Behauptung aufstellt, den
Beweis derselben
übernehmen und erbringen, wenn anders die
Urkunde ihre Beweiskraft verlieren soll.
Diese
Oxydation kann auch durch Einblasen von
Luft oder schwefliger
Säure erreicht werden. Man konzentriert dann die
Lösung
durch
Verdampfen und versetzt sie mit schwefelsaurem
Natron, wodurch schwefelsaurer
Kalk gefällt wird,
während unterschwefligsaures
Natron in
Lösung bleibt, welches durch
Kristallisation gewonnen und durch Umkristallisieren gereinigt
wird. Es bildet große, farblose, luftbeständige
Kristalle
[* 8] mit 5
MolekülenKristallwasser vom spez. Gew. 1,73, schmeckt kühlend,
bitter schweflig, löst sich leicht in
Wasser, nicht in
Alkohol, verwittert bei 33°, schmilzt bei 45-50°,
wird bei 215° wasserfrei und zersetzt sich bei 220°. Die
Lösung ist wenig beständig und zersetzt sich namentlich beim
Kochen.
Fahrzeuge
(Taucherschiffe), Fahrzeuge, welche sich in vertikaler und in horizontaler
Richtung unter
Wasser
bewegen lassen und ihrer
Besatzung das Atmen in dem von jeder
Kommunikation mit der
Atmosphäre abgeschnittenen
Raum gestatten. Als das zur Zeit vollkommenste unterseeische Fahrzeug gilt das nach seinem Erfinder benannte, in
England erbaute
und von der türkischen
Regierung käuflich erworbene Nordenfeltboot, welches als
Torpedoboot eingerichtet und auch über
Wasser
als solches verwendbar ist.
DasBoot enthält über 150
cbmLuft und ermöglicht dadurch 6-7
Personen während 5-6
Stunden den Aufenthalt
unter
Wasser. Nach dieser Zeit muß das
Boot an die Oberfläche des
Wassers kommen, um durch Öffnen seiner wasserdichten
Luken
frische
Luft zu schöpfen. Das Senken und
Heben des Fahrzeugs geschieht, nachdem durch gleichzeitiges Einlassen
oder Auspumpen von
Wasser aus besondern Abteilungen desselben sein
Gewicht entsprechend vergrößert, resp. vermindert worden,
durch
Rotation zweier
Schraubenpropeller, welche an den
Enden des
Boots mit vertikal stehenden
Achsen und von innen bewegbar angebracht
sind.
Eine gleichmäßige
Rotation dieser
Propeller in der einen oder andern
Richtung bewirkt ein gleichmäßiges Senken,
resp.
Heben des
Boots, während eine schnellere
Rotation des einen von beiden eine schnellere vertikale
Bewegung des betreffenden
Endes des
Boots zur
Folge hat. Hierdurch hat
man es in der
Gewalt, den
Kiel
[* 14] des
Boots stets, besonders auch dann in horizontaler
Lage zu erhalten, wenn es seine unterseeische
Fahrt in horizontaler
Ebene beginnen soll. Zur Ausführung
einer Expedition unter
Wasser ist zunächst erforderlich, den Dampfdruck im
Kessel auf sein
Maximum zu steigern.
Dadurch wird eine Aufspeicherung von
Wärme
[* 15] im Kesselwasser bedingt, welche ausreicht, der Hauptmaschine während 5-6
Stunden
den zur Erzielung einer
Geschwindigkeit von 6-7
Knoten erforderlichen
Dampf
[* 16] zu liefern. Alsdann werden die
Kesselfeuerungen ausgelöscht, der
Schornstein abgenommen, die
Luken wasserdicht geschlossen, ein gewisses
QuantumWasser in
die dazu bestimmten
Räume eingelassen und die beiden
oben erwähnten
Schrauben
[* 17] an den
Enden des
Schiffs, auf Senken wirkend,
in
Rotation gesetzt, bis das
Schiff
[* 18] sich in der gewünschten
¶
mehr
Tiefe befindet, und nun die Hauptmaschine auf Vorwärtsgang angelassen. Soll das Boot wieder an die Oberfläche kommen, so
genügt es, nach Arretierung der Hauptmaschine jene beiden Schrauben auf Heben in Gang
[* 20] zu setzen, während gleichzeitig das
vorher eingelassene Wasser wieder ausgepumpt wird, welche Operationen übrigens sämtlich durch kleine Dampfmaschinen
[* 21] bewirkt
werden, die ihren Dampf ebenfalls dem Hauptkessel entnehmen, und unter denen sich auch eine solche für den Betrieb der elektrischen
Beleuchtung
[* 22] befindet.
Zur Kontrolle der Bewegung sind zwei Ruder vorhanden, von denen das eine mit vertikalem Ruderblatt wie ein gewöhnliches Schiffsruder
wirkt und Abweichungen nach rechts und links reguliert, während das andre mit horizontalem Ruderblatt
die Bewegung in horizontaler Bahn sicherstellt. Der Führer des unterseeischen Fahrzeugs befindet sich auf erhöhtem Stand mit
dem Kopf in einer am höchsten Punkte des Boots aus diesem hervorragenden, wasserdicht aufgesetzten Glasglocke, so daß ihm,
solange die Bewegung noch dicht unter der Oberfläche oder mit jener Glocke noch über Wasser vor sich geht,
eine gewisse Orientierung gestattet ist. Im übrigen ist derselbe bezüglich der einzuschlagenden Richtung nur auf seinen
Kompaß
[* 23] angewiesen. Er handhabt das vertikale und horizontale Ruder und gegebenen Falls die Abzugsvorrichtung zum Lancieren
des Torpedos.
[* 24] Je tiefer ein unterseeisches Fahrzeug unter Wasser gelassen werden soll, um so sicherer muß
dasselbe gegen die Möglichkeit geschützt sein, durch den Wasserdruck zusammengepreßt zu werden. Um dies zu erreichen,
werden die Nordenfeltboote aus Stahl mit besonders soliden innern Verbandteilen aus demselben Material erbaut.
Das bereits 1850 von Bauer erbaute und im KielerHafen probierte Boot verdankte seinen Mißerfolg vorzugsweise
dem Umstand, daß es, dem Wasserdruck nachgebend, seitlich eingedrückt wurde und nicht mehr vermochte, an die Oberfläche
zu kommen, während die drei Insassen mit der durch die Einsteigeluke entweichenden Luft wieder ans Tageslicht gelangten. In
neuester Zeit hat man inFrankreich den naheliegenden Gedanken zur Ausführung gebracht, die Elektrizität
[* 25] als Betriebskraft für unterseeische Fahrzeuge zu benutzen. Die mit dem Fahrzeug Gymnote erzielten Resultate sollen sehr günstige
gewesen sein, so daß es in Frankreich als Konkurrenztyp gegen die Nordenfeltboote angesehen wird.