Das massenhafte Auftreten der Unkräuter erklärt sich aus der enormen Samenproduktion vieler
Arten. Eine einzige
Pflanze von
Senecio
vernalis besaß 273 Blütenköpfchen, jedes mit 145, zusammen 39,585,
Früchten, ein
Exemplar von
Erigeron canadense mit 2263
Köpfchen
lieferte 110,000
Samen,
[* 2] und wenn es sich hier um sehr kräftige
Pflanzen handelte, so werden doch auch
von andrer Seite angegeben: für
Agrostemma Githago 2590,
Papaver Rhoeas 50,000,
Sinapis arvensis 4000, Sonchus arvensis 19,000
Samen.
Von diesen
Samen geht wohl der bei weitem größte Teil zu
Grunde, immerhin erhalten sich sehr viele und erwarten im
Boden die
günstige Gelegenheit zur
Entwickelung. Aus einer Bodenprobe vom
Rand eines
Teiches, die kaum eine gewöhnliche
Kaffeetasse füllte, erzielte
Darwin 537
Keimlinge, und Putensen ermittelte auf einem
Acker pro QMeter auf 37,5cm Tiefe 42,556
Unkrautsamen. Zur Bekämpfung der Unkräuter genügen bei ein und zweijährigen
Pflanzen (etwa 80 Proz.)
Jäten, Abweiden, Untergraben,
Unterpflügen
vor der Samenreife; von perennierenden Unkräutern müssen die
Wurzelstöcke nach tiefem
Pflügen ausgeeggt werden.
Bei manchen Unkräutern wird aber auf diese
Weise nichts zu erreichen sein, und dann sind durch Drainieren,
Mergeln etc. die
physikalischen und chemischen
Eigenschaften des
Bodens so zu ändern, daß die Unkräuter weniger gut oder gar nicht mehr gedeihen.
Auch durch die Art der
Kultur lassen sich manche Unkräuter beseitigen.
Schlingpflanzen und andre im
Getreide
[* 3] wachsende
Unkräuter verschwinden, wenn einige Jahre hindurch vorwiegend
Hackfrüchte gebaut werden.
Equisetum arvense verträgt nicht eine geschlossene
Grasnarbe.
Von größter Bedeutung ist die Reinheit des Saatguts, und in der That ist seit allgemeiner Anwendung derGetreidereinigungsmaschinen
[* 4] das Unkraut auf dem
Acker bedeutend zurückgedrängt worden. Diese
Reinigung muß möglichst weit getrieben werden, denn 1 Proz.
Verunreinigung bedeutet bei
Lein 1950, bei Rotklee 5500, bei französischem
Raigras 8000
Körner fremder
Samen in 1 kg. Überall,
wo die Unkrautsamen erreichbar sind, sollte ihre Keimfähigkeit durch geeignete Behandlung zerstört werden,
denn wo dies nicht geschieht, gelangen sehr viele keimfähige
Samen durch den
Mist zurück auf den
Acker.
Dabei ist die große Widerstandskraft mancher Unkrautsamen zu berücksichtigen, von denen einige die
Temperatur des sich erhitzenden
Düngers und wochenlanges
Liegen in
Jauche ertragen. Bei der großen Verbreitungsfähigkeit vieler Unkrautsamen durch
Federkronen etc. ist der Einzelne im
Kampf gegen die Unkräuter oft machtlos, nur gemeinsames Vorgehen kann Erfolge erzielen,
und daher haben sich in
Bayern,
[* 5]
Württemberg
[* 6] und
Baden
[* 7] obligatorische Flurgenossenschaften gebildet, welche im Juni die
Grundstücke
auf das Vorhandensein von Unkraut besichtigen und für Ausrottung desselben Sorge tragen. In ähnlicher
Weise sind mehrfach
Polizeiverordnungen erschienen, um übermäßige Verbreitung von
Chrysanthemum segetum,
Senecio vernalis und Galinsoga parviflora
zu verhindern.
[* 10]
Fluß in
Bosnien,
[* 11] entspringt nordwestlich von Glamotsch, fließt erst nordwestlich, dann von
Bihatsch an nordöstlich,
bildet im untern
Lauf die
Grenze gegen Österreichisch-Kroatien, nimmt bei Nowi die Sanna auf und fällt bei Jasenovatz rechts
in die
Save;
die ist 260 km lang und
nur für kleine Fahrzeuge schiffbar.
1855-58 und
1866-67 Mitglied des Abgeordnetenhauses, ward er 1867 in den
Reichstag gewählt, in
dem er sich der freikonservativen
Partei
anschloß, und 1887 zweiter Vizepräsident desselben.