gegen die Herrschaft der italienischen Oper in Deutschland historische Bedeutung erlangt hat. Er starb um 1799 in Wien. -
Sein Sohn Michael, geb. zu Wien, gest. daselbst, ebenfalls Musikdirektor der Deutschen Oper in Wien und fruchtbarer
Komponist, machte sich besonders verdient um die Werke Beethovens, den er bei den Aufführungen des »Fidelio«
(1822) und der neunten Symphonie (1825), von deren Leitung Beethoven selbst bei seiner völligen Taubheit abstehen mußte, als
Dirigent aufs wirksamste unterstützte.
eine vorzugsweise den jüngern germanischen Sprachen eigentümliche Trübung derjenigen Vokale, auf
die eine den Vokal i oder den Halbvokal j enthaltende Beugungs- oder Ableitungssilbe folgt oder einstmals folgte, welche Trübung
aber nur die Qualität, nicht zugleich auch die Quantität derselben verändert. Der helle Vokal i übt nämlich eine assimilierende
Wirkung, indem er den Vokal der vorausgehenden Silbe sich selbst ähnlich macht. Im Althochdeutschen tritt
diese Wirkung nur erst beim a ein, welches durch den Einfluß eines i in der darauf folgenden Silbe zu dem hellern Vokale wird.
Im Mittelhochdeutschen dagegen beeinflußt ein folgendes i alle Vokale der vorausgehenden Silbe, die nicht i-ähnlich sind.
So werden die kurzen Vokale a, u, o zu e, ü, ö, die langen â, ô, û zu ae, oe, iu, die Diphthonge uo,
ou zu üe, öu.
Der Umlaut bleibt, auch wenn das i oder j ausgefallen ist. So heißt es im Mittelhochdeutschen ich valle, aber du vellest (fällst),
weil die zweite Person ursprünglich ein i hatte (althochd. vellis); von ruom (Ruhm) wird gebildet rüemen
(rühmen), weil es im Althochdeutschen ruomjen hieß. Doch kommt es auch anderseits nicht selten vor, daß mit dem Verlust
des i oder j auch seine Wirkung, der Umlaut, verschwindet, wie z. B. im Mittelhochdeutschen und Neuhochdeutschen im Infinitiv für
gotisch brannjan brennen gesagt wird, aber im Imperfekt mittelhochdeutsch brante (jetzt brannte), obwohl
die entsprechende gotische Form brannida lautet. Im Neuhochdeutschen gelten als Umlautvokale und Diphthongen in der Regel ä,
ö, ü, äu; ä, äu werden im allgemeinen da geschrieben, wo ein verwandtes Wort oder eine verwandte Form mit a vorhanden
oder auch ohne historische Sprachkenntnis leicht zu vermuten ist, z. B.
Mann, Männer, Haus, Häuser, aber welsch von dem alten Wort walhisch, »ausländisch«, greulich neben grauen.
Der ist auch für die deutsche Flexion von immer größerer Bedeutung geworden; so dient er jetzt zur Bezeichnung der Mehrzahl,
z. B. in Männer, zum Ausdruck von Verkleinerungsformen, z. B. in Häuschen. Übrigens ist er keineswegs
konsequent durchgeführt, und einzelne Mundarten haben ihn fast gar nicht, vgl. z. B. die bayrisch-österreichische
Form »ich war« für »ich wäre«.
Der Name Umlaut rührt von J. Grimm her, der auch den Ausdruck »Brechung« (s. d.) erfand. In den skandinavischen Sprachen hat auch das
u die nämliche assimilierende Kraft. Auch andre Sprachen haben dem Umlaut verwandte Erscheinungen, dahin gehört
namentlich die im Griechischen u. der Zendsprache häufige Epenthese (s. d.) des i.
Karl, Nationalökonom, geb. zu Gießen als Sohn des
Professors der Mathematik, Hermann Umpfenbach, studierte
in Gießen, habilitierte sich daselbst 1856 als Privatdozent und wurde 1864 ordentlicher Professor in Würzburg und 1873 in
Königsberg. Er schrieb: »Lehrbuch der Finanzwissenschaft« (Erlang. 1859-60, 2 Bde.; 2. Aufl.,
Stuttg. 1887);
»Die Volkswirtschaftslehre« (Würzb. 1867);
»Des Volkes Erbe« (Berl. 1874, Besprechung der sozialen Frage);
»Das
Kapital in seiner Kulturbedeutung« (Würzb. 1879);
»Die Altersversorgung und der Staatssozialismus« (Stuttg. 1883).
Fluß im nordamerikan. Staat Oregon, entspringt am Westabhang des Kaskadengebirges, durchfließt
ein fruchtbares Thal und ergießt sich nach 300 km langem Lauf in 43° 42' nördl. Br. in den Stillen Ozean.
(franz. Contour, ital. Contorno), die bloß
in den äußersten Grenzlinien angedeutete Gestalt einer
[* ]
Figur, daher die erste Anlage einer nachher weiter auszuführenden
Zeichnung.
[* ] Vorrichtung zur Herstellung, Unterbrechung oder Abzweigung einer elektrischen Leitung, findet mehrfach
in der Elektrotechnik, namentlich auch bei der elektrischen Beleuchtung, Verwendung, um jede Lampe oder Lampengruppe unabhängig
von den übrigen anzuzünden oder auszulöschen.
Bei automatischen Umschaltern wird durch die Wirkung
von Elektromagneten, resp. durch Einschaltung künstlicher Widerstände der Zweck erreicht.
(Umschlagsrecht, Umladungsrecht), ehemals das Recht einzelner Ortschaften (Umschlagsplätze), die zu Wasser
oder auch zu Land angekommenen Waren nur durch eigne Fuhrleute oder Schiffer weiter zu spedieren (vgl. Stapelgerechtigkeit).
Die heutigen Umschlagsplätze sind nicht Plätze, welche Vorrechte genießen, sondern an denselben findet
ein Umschlag statt infolge der zwischen Eisenbahn- und Schiffahrtsverkehr eingetretenen Tarifkombinationen.
(Umtriebszeit), in der Forstwirtschaft der Zeitraum des mit einmaliger Abnutzung des Holzvorrats
verbundenen Hiebsumlaufs in einem derselben Bewirtschaftungsart überwiesenen Wald. Bei regelmäßigem Alters- und Bestockungszustand
ist die Umtriebszeit gleich dem Haubarkeitsalter, d. h. dem Abtriebsalter eines hiebreifen
Bestandes oder gleich dem Zeitraum von der Bestandsbegründung bis zum Bestandsabtrieb. Wichtigste Umtriebsarten:
1) Technischer Umtrieb, d. h. derjenige Umtrieb, welcher
Holz in einer für den technischen Gebrauch am meisten geeigneten Beschaffenheit liefert.
2) Umtrieb des größten Massenertrags, derjenige Umtrieb, welcher die größte Menge an Holz liefert. Für denselben ist der zuletzt
noch eingetretene Jahreszuwachs gleich dem durchschnittlichen, d. h. gleich der Holzmenge des
Bestandes, dividiert durch dessen Alter.
3) Umtrieb des größten Waldreinertrags, derjenige Umtrieb, bei welchem für die
Flächeneinheit der durchschnittlich jährliche Überschuß der Einnahmen über die Ausgaben für Kulturen und Verwaltungen am
größten ist. Bei Bestimmung desselben wird keine Rücksicht auf die Zeitunterschiede in Bezug der Einnahmen und in der Verausgabung
mehr
der Kosten genommen. Ein späterer Eingang wird zu der gleichen Höhe verrechnet wie ein solcher, welcher früher erfolgt,
es werden also keine Zinsen unter die Kosten der Wirtschaft gestellt.
4) Der finanzielle Umtrieb, derjenige, für welchen die diskontierte Summe der in Aussicht stehenden Reinerträge oder der Walderwartungswert,
bez. der Bodenerwartungswert am größten ist. Bei demselben
ist ein Bestand dann finanziell abtriebsreif, wenn der in der nächsten Zeit zu erwartende, im Sinken begriffene Wertzuwachs
gerade noch ausreicht, um die in dieser Zeit erwachsenden Kosten mit Einschluß aller Kapitalzinsen zu decken. Könnte z. B.
ein 100jähriger Bestand zu 4000 Mk. verwertet werden, und ist das Bodenkapital
zu 200 Mk. oder, bei einem Zinssatz von 3 Proz., die Bodenrente zu 6 Mk. zu veranschlagen, so müßte der Bestand, wenn er
noch weiter stehen bleiben soll, im nächsten Jahr einen Zuwachs haben, welcher die laufenden Kosten, die Bodenrente mit 6 Mk.
und die Zinsen des Bestandkapitals mit 120 Mk. deckt. Die Bestimmung des Umtriebs
ist deswegen schwer, weil das zu erziehende Holz erst in späterer Zeit nutzbar wird, also immer mit Bedürfnissen und Preisen
der Zukunft gerechnet werden muß. Im großen und ganzen wird der Umtrieb sich in den Grenzen halten müssen, innerhalb deren für
die Dauer eine wirklich marktfähige Ware geliefert werden kann. Vgl. Waldwertberechnung.