(lat.), jenseit, darüber hinaus, bezeichnet Überschreitung des rechten
Maßes, namentlich die Parteirichtung
desjenigen, welcher in
Gesinnung und
Handlung das von der
Vernunft und den Umständen gebotene
Maß überschreitet.
Daher nennt
man Ultras die Anhänger aller politischen
Extreme, wie Ultraroyalisten, Ultrademokraten, Ultrakonservative
etc., und deren
RichtungUltraismus.
(Lasurblau, Azurblau), blauer
Farbstoff, der ursprünglich durch ein rein mechanisches
Verfahren aus dem
Lasurstein
gewonnen wurde und sehr hohen Wert besaß, jetzt aber in gleicher
Schönheit aus eisenfreiem
Thon,
Schwefel und
Soda (Sodaultramarin)
oder
Glaubersalz (Sulfatultramarin) undKohle künstlich dargestellt wird und sehr billig geworden ist.
Man unterscheidet kieselarmes Ultramarin von hellem, rein blauem Farbenton, leicht zersetzbar durch
Alaun,
[* 2] und kieselreiches Ultramarin mit
eigentümlich rötlichem
Ton und widerstandsfähiger gegen
Alaun. Zur
Darstellung des Ultramarins werden die Materialien, der
Thon nach dem
Schlämmen und
Glühen, sehr fein gepulvert und innig gemischt. Für Sulfatultramarin benutzt
man ein Gemisch aus
Dieser
Satz wird im
Schamottetiegel eingestampft und in einer Art Muffelofen bei möglichst gehindertem Luftzutritt anhaltend
stark erhitzt. Hierbei entsteht eine gesinterte, poröse, graue, oft gelbgrüne
Masse, welche gewaschen,
gemahlen, abermals gewaschen, getrocknet und gesiebt wird. Das
Produkt, das grüne Ultramarin, wird zum Teil als solches verwertet,
zum bei weitem größten Teil aber durch Erhitzen mit
Schwefel bei Luftzutritt in blaues Ultramarin verwandelt. Dies geschieht in
liegenden
Cylindern, in welchen das Ultramarin während des Verbrennens des nach und nach zugesetzten
Schwefels durch eine Flügelwelle umgerührt wird, um die Einwirkung der
Luft zu befördern.
Die gebildete
schweflige Säure entweicht durch die
Esse. Das
Eintragen von
Schwefel wird fortgesetzt, bis das Ultramarin rein blau erscheint,
dann wird dasselbe ausgewaschen, gemahlen, geschlämmt, eventuell mitKaolin oder
Gips
[* 3] vermischt, getrocknet
und gesiebt. Die Waschwasser vom grünen und blauen Ultramarin werden verdampft, um in ihnen enthaltene
Natronsalze wiederzugewinnen.
Sodaultramarin wird in ähnlicher
Weise aus 100
Thon, 100
Soda, 12
Kohle und 60
Schwefel erhalten und zeichnet sich durch dunklere
Färbung und größern Farbenreichtum aus.
Das kieselreiche ist ein Sodaultramarin mit 5-10 Proz. vom
Gewicht des
Kaolins fein zerteilter
Kieselsäure.
Man erhält es in einer einzigen
Operation, doch macht die
Neigung, zu sintern, Schwierigkeiten. Dies
Präparat wird mit steigendem
Kieselsäuregehalt rötlicher und alaunfester. Auch violette, rote und gelbe
Präparate hat man dargestellt, doch sind deren
Beziehungen zu dem blauen Ultramarin noch wenig aufgeklärt. Selbst die chemische
Konstitution
des blauen Ultramarins
ist bis jetzt nicht sicher erkannt. Es enthält
Grünes Ultramarin kann nur als ordinäre Tüncher- und Tapetenfarbe benutzt werden. Die gelegentliche
Bildung von Ultramarin im Sodaofen
[* 8] beobachtete Tessaert 1814, und Vauquelin zeigte, daß die blaue
Verbindung mit
Lasurstein identisch
sei.
Gmelin stellte 1828 künstliches Ultramarin dar, doch hatte es schon 1826 Guimet in
Lyon
[* 9] als
Geheimnis fabriziert. Die ersten deutschen
Ultramarinfabriken wurden 1836 in
Wermelskirchen von Leverkus und 1837 in
Nürnberg
[* 10] von Leykauf gegründet.
Gegenwärtig beträgt die europäische (zum bei weitem größten Teil deutsche)
Produktion jährlich 600,000 Ztr.
(lat.), diejenige Auffassung des
Katholizismus, welche dessen ganzen
Schwerpunkt
[* 13] nach
Rom,
[* 14] also jenseit
der
Berge (ultra montes), verlegen möchte;
ultramontan ist somit das ganze Kurial- oder
Papalsystem (s. d.).
und ultravioletteStrahlen, die schwächer als die roten, resp. stärker als die violetten brechbaren
Strahlen,
welche unsichtbar sind, aber die einen durch ihre Wärmewirkung, die andern durch ihre
chemische Wirkung nachgewiesen werden.
StaatHonduras,
[* 17] im Oberlauf Humuya genannt, mündet in die
Hondurasbai,
ist wasserreich und bietet mit seinen Nebenflüssen ausgedehnte Wasserstraßen, wird aber an der Mündung durch eine seichte
Barre geschlossen.
L., Algengattung aus der
Familie der Ulvaceen, charakterisiert durch einen häutig blattartigen, am
Grund festgewachsenen
Thallus, in gegen zehn
Arten in den europäischen
Meeren vertreten. Ulva lactucaL.
(Meerlattich), mit 5,5-16
cm großem, lebhaft grünem, wolligem, geteiltem und zerschlitztem
Thallus, wird (in
England) wie
Salat gegessen.
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