»Expédition scientifique française en Russie, en Sibérie et dans le
Turkestan« (Par. 1878-80, 6 Bde.)
veröffentlichte. Von seinen übrigen, vornehmlich ethnologischen und linguistischen
Arbeiten sind zu nennen: »La langue magyare,
son origine, etc.« (1871);
in Rußland jeder direkt vom
Kaiser oder vom dirigierenden
Senat ergehende legislative oder administrative Befehl oder
Erlaß.
Die Veröffentlichung der kaiserlichen Ukase erfolgt durch den
Senat, doch hat letzterer auch das
Recht,
zur Ausführung bestehender
GesetzeUkase
(Verordnungen) zu erlassen.
Gesetze und
Verordnungen, die vom
Kaiser selbst ausgehen,
heißen »allerhöchste Ukase«. Dabei wird zwischen dem eigenhändig unterzeichneten
(imennoj) und dem mündlichen Ukas, dem vom
Kaiser auf erstatteten
Vortrag erteilten Befehl, unterschieden.
Ministerielle
Verordnungen werden nicht als Ukas bezeichnet.
KaiserNikolaus ließ 1827 eine Sammlung der Ukase in 48
Bänden veranstalten,
der sich die spätern von Jahr zu Jahr anschließen. Sie bildet die Grundlage des russischen Reichskodex
(Swod sakonow).
(Victoria Nyanza),
[* 7] großer
See in Äquatorialafrika,
[* 8] zwischen 0°
45' nördl. bis 2° 50'
südl.
Br. und von 31° 30'-35' östl. L. v. Gr., liegt
nach
Speke 1140, nach
Stanley 1160, nach
Mackay 1005 m ü. M. und hat einschließlich der zahlreichen in ihm gelegenen
Inseln ein
Areal von 43,900 qkm (1525 QM.), ist sonach größer als
Bayern.
[* 9] Die
Ufer des
Sees werden meist
begleitet von Höhenzügen, sind aber stellenweise auch auf große
Ausdehnungen ganz flach; an der Westseite verlaufen dieselben
ziemlich gleichmäßig, im
N., O. und S. werden sie von zahlreichen
Buchten zerschnitten (Ugoweh- und Kavirondobai, Spekegolf),
und zahlreiche
Inseln und Inselgruppen (Sessearchipel, Usuguru, Ugingo,
Ukara, Ukerewe, Bumbire) sind ihnen vorgelagert. Im
N. hat er im Kiviro, der später
Somerset-Nil heißt, seinen Abfluß, dagegen gehen ihm von O. Guaso,
Maroa, Rubuna, von S. Simiu, Isanga, Lohugaci, von W. Kiwala mit
Kagera
(Alexandra-Nil), Katonga u. a. zu. Der Ukerewe wurde von
Speke entdeckt, dann von diesem in
Verein mit
Grant 1861-62 weiter untersucht, namentlich seine nördliche
Ausdehnung
[* 10] festgestellt, von
Stanley vom
Januar bis Mai 1875 umfahren und zuletzt von
Mackay 1883 untersucht. S.
Karte bei
»Congo«.
FriedrichAugust, Gelehrter, geb. zu
Eutin, studierte in
Halle
[* 14] und wurde 1807
Erzieher
der nachgelassenen
SöhneSchillers in
Weimar,
[* 15] folgte aber schon im folgenden Jahr einem
Ruf nach Gotha,
[* 16] wo er zunächst Inspektor
am
Gymnasium, dann Bibliothekar an der herzoglichen
Bibliothek wurde. Er starb Außer Übersetzungen historischer
und geographischer Werke veröffentlichte er: »Geographie der Griechen und
Römer«
[* 17] (Weim. 1816-46, 3 Bde.),
gab mit
Heeren seit 1828 die »Geschichte der europäischen
Staaten«, mit
Jacobs 1834 die »Merkwürdigkeiten der herzoglichen
Bibliothek zu Gotha« (Leipz. 1835-38, 3 Bde.)
heraus und schrieb: Ȇber
Dämonen,
Heroen und
Genien« (das. 1850).
zur Zeit des alten polnischen
Reichs Benennung der äußersten südöstlichen Grenzlande desselben,
später eines ausgedehnten Landstrichs an beiden
Ufern des mittlern
Dnjepr mit
¶
mehr
Einschluß der Sitze der Kosaken, welcher jetzt den größten Teil Kleinrußlands (s. d.) ausmacht. Durch den Vertrag von Andrussow 1667 und
den Frieden zu Moskau
[* 20] von 1686 trat Polen den östlich vom Dnjepr gelegenen Teil des Landes (die sogen. russische Ukraine) an Rußland
ab, während der westlich von diesem Fluß gelegene Teil (die polnische Ukraine) vorläufig noch unter polnischer
Herrschaft blieb und erst 1793 durch die zweite TeilungPolens an Rußland kam. Die vom Donez durchströmte slobodische Ukraine, in
die sich zur Zeit der polnischen Herrschaft viele Kleinrussen geflüchtet hatten, bildet jetzt das GouvernementCharkow. Über
die ukrainische Sprache
[* 21] und Litteratur, s. Kleinrussische Sprache und Litteratur.