anstoßende Land gegen
Überschwemmungen (s.
Deich)
[* 2] oder das
Ufer gegen den Abbruch des
Wassers zu schützen.
Letzteres ist der
eigentliche Gegenstand der Uferbaukunst, welche zwei
Arten von Uferbauten umfaßt, je nachdem die Gewässer, deren
Ufer zu
schützen sind, stehende oder fließende sind. Bei stehenden Gewässern kann eine
Beschädigung derUfer
entweder durch die periodische Veränderung des Wasserstandes
(Ebbe und
Flut) oder durch die wellenförmige (ästuarische)
Bewegung des
Wassers herbeigeführt werden.
Hierdurch wird nur die Oberfläche des
Ufers angegriffen und eine sogen. Abschälung bewirkt. Die Abschälung eines
Ufers wird
nach Maßgabe der örtlichen Verhältnisse, z. B. der Bodenbeschaffenheit und
Stärke
[* 3] des Wellenschlags,
verhütet:
1) durch Schlickfänge, d. h.
Dämme oder
Zäune, welche das
Wasser verhindern, die
Ufer anzugreifen, oder selbst nötigen, seinen
Schlamm
(Schlick) auf denselben abzulagern;
2) durch flache
Böschungen, welche vom
Wasser nicht mehr angegriffen werden;
3) durch Uferbekleidungen: aus
Bohlen, wo
Holz
[* 4] im Überfluß vorhanden ist, aus
Pflaster von hinreichend
großen
Steinen, aus
Faschinen, d. h. mit
Steinen beschwerten, untereinander durch Weidenruten verbundenen langen Reisbündeln.
Bei leichtem Wellenschlag lassen sich die
Ufer oft schon durch Berasung oder Anpflanzung von Strauchwerk schützen; wo die
Ufer zugleich als
Kais oder Lagerplätze dienen sollen, sind dieselben provisorisch durch
Bohlwerke oder definitiv durch
Futtermauern,
welche man mehr oder weniger neigt und, damit sie dem Wellenschlag besser widerstehen, an der Vorderseite
oft konkav anlegt, zu stützen.
Bei fließenden Gewässern kommt zum periodischen
Wechsel des Wasserstandes noch eine zweite
Bewegung, die strömende (progressivere),
hinzu, durch welche das
Ufer in der Tiefe beschädigt und ein sogen. Grundbruch,Strom- oder Uferabbruch,
bewirkt werden kann. Gegen Grundbrüche schützt man die
Ufer am besten:
1) durch
Korrektion der
Ufer, indem man dem
Strom durch
Parallel- oder Einbauten einen regelmäßigen
Lauf anweist, wodurch der
Stromstrich mehr in die Mitte des
Stroms verlegt wird;
2) durch Uferschutzbauten, wie Erdüberbaue,
Packwerke,
Buhnen (s. d.), wodurch die Strömung vermindert
wird. Wo die
Ufer zugleich als
Kais benutzt werden sollen, werden sie, wie im stehenden Gewässer, durch
Futtermauern gestützt,
welche man zur Vermeidung von Unterspülung noch durch Spundwände (s.
Grundbau)
[* 5] schützt.
(PerlaGeoffr.),
Gattung der Afterfrühlingsfliegen (Perlidae), aus der
Ordnung der
Falschnetzflügler,
[* 6]Insekten
[* 7] mit sehr kleinen, häutigen Mandibeln und Kiefertastern mit dünnen Endgliedern, von denen das letzte verkürzt ist. Die
zweischwänzige Uferfliege (P. bicaudataL., s. Tafel
»Falschnetzflügler«),
22
mm lang, braungelb, mit zwei Schwanzborsten
(Reifen),
lebt am
Wasser im größten Teil
Europas. Das Weibchen legt die
Eier
[* 8] klümpchenweise ins
Wasser, dieLarven
haben große
Ähnlichkeit
[* 9] mit der
Fliege, sind aber flügellos und an den
Füßen mit Wimperhaaren besetzt; sie nähren sich
von
Raub und leben besonders in Gebirgsbächen unter
Steinenoder an Holzwerk; die
Metamorphose erfolgt nach etwa einem Jahr.
(PycnogonumlitoraleO. Fr. Müll.), ein den
Milben nahestehendesTier, repräsentiert
die kleine
Gruppe der
Pantopoden oder
Pyknogoniden, welche früher zu den
Krebstieren, dann zwischen
Milben und
Spinnen
[* 11] gestellt
wurde, obwohl
sie im männlichen
Geschlecht mit dem
Besitz eines accessorischen, die
Eier tragenden Beinpaars eine höhere Gliedmaßenzahl
ausbilden. Die sehr langen, vielgliederigen
Beine enthalten schlauchförmige Magenanhänge und die
Geschlechtsorgane, welche
mithin in achtfacher Zahl vorhanden sind. Die
Eier werden an dem accessorischen Beinpaar an der
Brust des Männchens bis zum
Ausschlüpfen der
Larven getragen. Die (s. Tafel
»Spinnentiere«)
[* 12] ist 13
mm lang, gelblich und lebt an den
Küsten der europäischen
Meere, besonders auch der
Nordsee, unter
Steinen,
Tangen, auch auf
Fischen.
(Palazzo degli Uffizi), s.
Florenz, ^[= (ital. Firenze, lat. Florentia), ital. Provinz in der Landschaft Toscana, wird im N. von den ...]
[* 19] S. 382.
(Mfumbiro), isolierte Berggruppe im äquatorialen
Ostafrika, wird von der
Grenze zwischen den
Landschaften Ankori
und Ruanda mitten durchschnitten und hat zwei Gipfel (über 3000 m hoch).
großes
Reich in Äquatorialafrika,
[* 22] das sich nordwestlich und westlich vom
Victoria Nyanza zwischen dem Lohugati
im S., dem 3.° östl. L. v. Gr. im W., dem 1.° nördl.
Br. im N. und dem
Nil im O. erstreckt (s.
Karte bei
»Congo«). Es umfaßt dieLandschaften Uganda im engern
Sinn
(zwischen Kivira und Katonga), Usoga, östlich vom Kivira, Unjoro, Ankori
(Usagara) und
Karagwe; die drei letzten sind dem
Herrscher von Uganda tributpflichtig. Das
Reich begreift drei
Provinzen: Uddu im S., zwischen
Kagera und Katonga, Singo im W. und
Chagwe im O., welchen sich noch der Sesse-Archipel, eine
Gruppe von 400
Inseln, am Nordostufer des
Sees
anschließt. Das
Reich hat einen
Umfang von 123,000 qkm (2234 QM.), mit den tributären
Staaten über 181,706 qkm (3300 QM.);
aber während
Stanley die Bevölkerungszahl auf 2,755,000
Seelen schätzt, glaubt der
Missionär¶
mehr
Wilson 5 Mill. annehmen zu können, wobei 3,5 weibliche Bewohner auf 1 männlichen kommen,
eine Folge der vielen Kriege und der Einschleppung weiblicher Gefangener. Am Nyanza und eine Strecke weit ins Land hinein ist
das Land gebirgig, durchschnitten von tiefen, sumpfigen Thälern, durch welche trägfließende Flüsse
[* 24] ihren Lauf zum See
nehmen. Die Uferabhänge bedecken herrliche Wälder, belebt von Scharen grauer Affen,
[* 25] von Papageien, Kolibris,
[* 26] Schmetterlingen.
Der Küstenstrich ist äußerst fruchtbar, er gibt zwei Ernten im Jahr. Die Dörfer sind von großen Bananenwäldern umgeben.
Das Klima
[* 28] ist außerordentlich mild und gleichmäßig, eine Folge der hohen Lage des Landes (1500-2000 m); doch herrscht das
Fieber ziemlich stark. Es gibt zwei Regenzeiten (März bis Mai undSeptember bis November). Von Mineralien
[* 29] werden nur Eisenerz,
Talk, Porzellanerde gefunden. Die Bewohner teilen sich in mehrere Stämme: Waganda, Wahuma, Wanyambo und
Wasoga, von denen die ersten in jeder Beziehung am wichtigsten sind.
Von Europäern ist Uganda wiederholt besucht worden, so von Speke (1862), Long (1874),Stanley und Linant de Bellefonds (1875),
Felkin und Wilson (1879); sie wurden sämtlich gastfreundlich vom König Mtesa aufgenommen, doch verbot der König schon 1879 den
ins Land gezogenen englischen und französischen Missionären das Lehren
[* 40] und bedrohte seine Unterthanen,
die sich von jenen unterweisen lassen würden, mit der Todesstrafe. Zugleich wurde auch die mohammedanische Religion verboten.
Nach MtesasTod begann sein Nachfolger Mwanga die Christen heftig zu verfolgen, ließ 1885 mehrere Zöglinge der
englischen Mission lebendig verbrennen und sogar den englischen Bischof für Zentralafrika,
Hannington, in Usoga hinrichten, so daß die Lage der Missionäre eine sehr gefährdete wurde.
Vgl. Wilson und Felkin, Uganda und
der ägyptische Sudân (deutsch, Stuttg. 1883).