Udschila,
s. Audschila. ^[= Oasenkomplex in Tripolis, aus den Oasen A. im W., Dschalo in der Mitte, Nadi im ...]
s. Audschila. ^[= Oasenkomplex in Tripolis, aus den Oasen A. im W., Dschalo in der Mitte, Nadi im ...]
Dorf im ungar. Komitat Komorn, Station der Österreichisch-Ungarischen Staatsbahn, mit (1881) 4035 ungar. Einwohnern.
(spr. -helj), ungar. Komitat in Siebenbürgen, grenzt an die Komitate Maros-Torda, Csik, Háromszék, Nagy- und Kis-Küküllö, umfaßt 3418 qkm (62 QM.), wird von den Zweigen des Hargittagebirges erfüllt und vom Großen Küküllö bewässert, hat (1881) 105,520 Einw. (Székler) und ist nicht besonders fruchtbar; es gedeihen jedoch alle Getreidearten und in den Thälern auch Obst und Wein. Die Industrie erstreckt sich hauptsächlich auf Spinnerei, Weberei, [* 2] Strohhutflechterei und die Verfertigung von Holzwaren. Im SW. durchkreuzt die Ungarische Staatsbahn das Komitat, dessen Hauptort Székely-Udvarhely ist.
1) (Uvea, Wallis) polynes. Inselgruppe unter französischem Protektorat, westlich von Samoa [* 3] und nordwestlich von den Fidschiinseln, [* 4] besteht aus zwölf kleinen Inseln, die von einem Barrierriff umgeben werden, und hat ein Areal von 96 qkm (1,7 QM.) mit 3500 Einw. Die Inseln sind meist hoch, bergig und vulkanischen Ursprungs, mit mehreren, jetzt von Seen ausgefüllten Kratern und, wo der Boden verwittert ist, sehr fruchtbar. Die Bewohner haben dieselben Sitten und Gebräuche wie die Samoaner und Tonganer; früher war Uea eine Dependenz von Tonga. Die Gruppe wurde 1767 von Wallis entdeckt, 1837 kamen katholische Missionäre hierher und bekehrten die Bewohner, welche unter eignen Häuptlingen lebten, bis sie sich durch einen abgeschlossenen Vertrag in den Schutz Frankreichs begaben. - 2) (Ouvéa) s. Loyaltyinseln.
(Hueba), Getreidemaß in Tunis, [* 5] à 4 Temen à 4 Orbah = 107,3 Liter.
(Welle), großer Fluß in Äquatorialafrika, [* 6] entspringt im Lande der Monbuttu und verfolgt als Welle oder Makua, zahlreiche Zuflüsse von links (Majo-Bomokandi mit Makongo, Mbelima) u. rechts (Moruole, Werre, Mbomu mit Schinko und Mbili, Engi) aufnehmend, dem 4.° nördl. Br. erst südlich, dann nördlich parallel laufend, im allgemeinen eine westliche Richtung bis zum 19.° östl. L. v. Gr., wo er sich südostwärts wendet und als Ubangi oder Mobangi den Congo unter 17° 30' östl. L. erreicht.
Dies scheint die Lösung der vielumstrittenen Uëllefrage durch Kapitän van Gèle zu sein, welcher auf dem Dampfer En Avant 1887 die Zongostromschnellen des Ubangi forcierte und den Oberlauf dieses Flusses unter 4-5° nördl. Br. bis gegen 22° östl. L. v. Gr. verfolgte. Der Uëlle wurde von Schweinfurth entdeckt, der ihn nördlich von Munsa im Monbuttuland unter 3° 40' nördl. Br. und 28° 40' östl. L. v. Gr. überschritt. Schweinfurth hielt ebenso wie der später hierher gekommene Junker den Uëlle für den Oberlauf des in den Tsadsee mündenden Schari, während Stanley in ihm den Oberlauf des Aruwimi sah, eine Ansicht, deren Falschheit seine jüngste Reise ihm gezeigt hat.
ein Gouvernement Ostrußlands, 1865 aus dem nordwestlichen Teil des Gouvernements Orenburg gebildet und von diesem durch den Hauptrücken des südlichen Urals geschieden, umfaßt 122,006,8 qkm (nach Strelbitsky 122,015,7 qkm = 2215,92 QM.). Die Kama scheidet im NW. das Gouvernement von Wjatka und nimmt die Nebenflüsse Bjelaja und Ik auf, von welchen der erstere der schiffbare Hauptstrom des Landes ist und den Tanym, die Ufa und den Sjun empfängt. In den westlichen Teilen ist waldreiches Hügelland, das mit fruchtbaren Thälern wechselt; aber auch Steppenland und einige Moore kommen vor.
Von den 290 kleinen Seen im W. sind die größten: der Airkul, Kondrakul und Karatabyk, sämtlich sehr fischreich. Die südwestliche Seite des Gouvernements wird vom Obschtschij Syrt durchschnitten. Im O. zieht sich der südliche Ural hin. Das Klima [* 7] ist kontinental und in den Gebirgsgegenden unfreundlich. Vom Areal entfallen 23 Proz. auf Ackerland, 22,8 auf Wiesen und Weiden, 46,6 auf Wald und 7,6 Proz. auf Unland. Der Wald weist im N. Nadelholz, im S. Linden und Eichen auf. Im N. werden Roggen und Hafer, [* 8] im S. Weizen, Gerste, [* 9] Hirse [* 10] und Buchweizen angebaut.
Die Ernte [* 11] betrug 1887: 4½ Mill. hl Roggen, 3,2 Mill. hl Hafer, 835,000 hl Weizen, 1½ Mill. hl Buchweizen, andre Getreidearten und Kartoffeln in geringerer Menge. Der Viehstand bezifferte sich 1883 auf 398,597 Stück Rindvieh, 630,354 Pferde, [* 12] 917,352 grobwollige Schafe, [* 13] 111,017 Schweine [* 14] und 200,630 Ziegen. Die Bevölkerung, [* 15] (1885) 1,874,154 Einw., 15 pro QKilometer, besteht hauptsächlich aus Baschkiren und Russen; außerdem wohnen hier Tataren, Tscheremissen, Tschuwaschen, Teptjären, Meschtscherjäken und Wotjaken, die zum Teil noch Heiden sind. Im übrigen übersteigt die Zahl der Mohammedaner die der Christen.
Die Zahl der Eheschließungen war 1885: 19,989, der Gebornen 87,264, der Gestorbenen 53,545. Hauptbeschäftigungen sind: Ackerbau (betrieben von Russen und Teptjären), Viehzucht [* 16] (von Baschkiren und Tataren), Bienenzucht [* 17] (von Baschkiren und Meschtscherjäken), Bergbau, [* 18] Holzgewinnung und Jagd. Die Wälder liefern außer dem Schiffbauholz Bast, [* 19] Pottasche, Pech, Teer und Kohlen. Der Bergbau liefert Gold, [* 20] Eisen, [* 21] Kupfer. [* 22] Hervorragend ist das Eisenwerk zu Slatoust, ansehnlich die Kupferhütte von Blagowetschenskoje im Kreis [* 23] Ufa. Der Produktionswert der Hochöfen wird (1885) auf 3,7 Mill. Rubel angegeben.
Die übrige Industrie ist unbedeutend, geht in 147 Anstalten mit 2092 Arbeitern vor sich und produziert für 3½ Mill. Rub. Bildungszwecken dienen 353 Elementarschulen mit 14,376 Schülern, 8 Mittelschulen mit 1326 Schülern und 7 Fachschulen mit 479 Schülern. Der Handel ist fast nur in den Händen der Tataren und vertreibt Holzarbeiten, Tierfelle, Häute, Honig und Sprit. Ufa zerfällt in sechs Kreise: [* 24] Belebej, Birsk, Menselinsk, Slatoust, Sterlitamak, Ufa. - Die gleichnamige Hauptstadt, am Ural und am Einfluß der Ufa in die Bjelaja, hat mehrere Kirchen und Moscheen, ein Nonnenkloster, ein Gymnasium, ein geistliches Seminar, ein tatarisches Lehrerseminar, ein Mädchengymnasium, einen großen Kaufhof, eine zehntägige Messe und (1886) 27,290 Einw. Die Stadt ist Sitz eines Erzbischofs und eines mohammedanischen Mufti. Ufa, 1547 von dem Baschkirenhäuptling Iwan Nagin gegründet, wurde 1759 und 1816 durch Brand zerstört, hat sich aber, seit es Hauptstadt ist, sehr gehoben.
liebliches, dem Kloster Einsiedeln gehöriges Eiland im Zürichsee, auf welchem Ulrich v. Hutten ein Asyl fand und starb (1523).
Ufer,
die äußerste Grenze des an ein Gewässer stoßenden Landes;
insbesondere der einen
Bach,
Fluß,
Teich, überhaupt
ein kleineres Gewässer einfassende Erdrand (lat. ripa), wogegen das Ufer
des
Meers, auch großer
Seen, gewöhnlich mit den besondern
Namen
Küste,
Strand (lat. litus) bezeichnet wird.
Uferaas,
s. Eintagsfliegen. ^[= (Ephemeren, Ephemeriden, Hafte, Ephemeridae Leach), Insektenfamilie aus der Ordnung der Falschnetzfl ...]
Uferbau,
jeder Bau, welcher an oder mit einem Ufer ausgeführt wird, entweder um einen Fluß schiffbarer zu machen (s. Wasserbau), oder das ¶
anstoßende Land gegen Überschwemmungen (s. Deich)
[* 26] oder das Ufer gegen den Abbruch des Wassers zu schützen. Letzteres ist der
eigentliche Gegenstand der Ufer
baukunst, welche zwei Arten von Uferbauten umfaßt, je nachdem die Gewässer, deren Ufer zu
schützen sind, stehende oder fließende sind. Bei stehenden Gewässern kann eine Beschädigung der Ufer
entweder durch die periodische Veränderung des Wasserstandes (Ebbe und Flut) oder durch die wellenförmige (ästuarische)
Bewegung des Wassers herbeigeführt werden.
Hierdurch wird nur die Oberfläche des Ufers angegriffen und eine sogen. Abschälung bewirkt. Die Abschälung eines Ufers wird nach Maßgabe der örtlichen Verhältnisse, z. B. der Bodenbeschaffenheit und Stärke [* 27] des Wellenschlags, verhütet:
1) durch Schlickfänge, d. h. Dämme oder Zäune, welche das Wasser verhindern, die Ufer anzugreifen, oder selbst nötigen, seinen Schlamm (Schlick) auf denselben abzulagern;
2) durch flache Böschungen, welche vom Wasser nicht mehr angegriffen werden;
3) durch Uferbekleidungen: aus Bohlen, wo Holz [* 28] im Überfluß vorhanden ist, aus Pflaster von hinreichend großen Steinen, aus Faschinen, d. h. mit Steinen beschwerten, untereinander durch Weidenruten verbundenen langen Reisbündeln. Bei leichtem Wellenschlag lassen sich die Ufer oft schon durch Berasung oder Anpflanzung von Strauchwerk schützen; wo die Ufer zugleich als Kais oder Lagerplätze dienen sollen, sind dieselben provisorisch durch Bohlwerke oder definitiv durch Futtermauern, welche man mehr oder weniger neigt und, damit sie dem Wellenschlag besser widerstehen, an der Vorderseite oft konkav anlegt, zu stützen.
Bei fließenden Gewässern kommt zum periodischen Wechsel des Wasserstandes noch eine zweite Bewegung, die strömende (progressivere), hinzu, durch welche das Ufer in der Tiefe beschädigt und ein sogen. Grundbruch, Strom- oder Uferabbruch, bewirkt werden kann. Gegen Grundbrüche schützt man die Ufer am besten:
1) durch Korrektion der Ufer, indem man dem Strom durch Parallel- oder Einbauten einen regelmäßigen Lauf anweist, wodurch der Stromstrich mehr in die Mitte des Stroms verlegt wird;
2) durch Uferschutzbauten, wie Erdüberbaue, Packwerke, Buhnen (s. d.), wodurch die Strömung vermindert wird. Wo die Ufer zugleich als Kais benutzt werden sollen, werden sie, wie im stehenden Gewässer, durch Futtermauern gestützt, welche man zur Vermeidung von Unterspülung noch durch Spundwände (s. Grundbau) [* 29] schützt.