[* 1]
(Fig. 2) hervorzuheben, welche
New York mit
Jersey City verbindet. Der 1670 m lange, unter dem
Fluß befindliche Teil desselben
besteht aus zwei 4,9 m breiten, 5,5 m hohen, dicht nebeneinander
liegenden elliptischen
Röhren
[* 2] mit je einem Geleise, während die beiden Zufahrtstunnel eine Weite von 7,5 m erhalten
haben und die beiden Geleise aufnehmen. Unter den zur Zuleitung reinen
Wassers dienenden Wassertunnels
sind die zur Wasserversorgung der Stadt
Chicago aus dem
Michigansee und der Stadt
Cleveland aus dem
Eriesee bestimmten Tunnels
hervorzuheben, wovon der erstere aus zwei 15 m voneinander entfernten, je 3200 m weit und 10 m tief unter
dem Seegrund liegenden Tunnels von 1,52 und 2,1 m Weite bei 1,75
m
Höhe, der letztere aus einem über 2 km langen, 1,5 m weiten, 1,6
m hohen und 12,5-21 m unter dem Seegrund liegenden elliptischen Tunnel
[* 3] besteht. Der zur
Entwässerung und Abführung der Fäkalien der Stadt
Boston
[* 4] bestimmte, 45 m unter dem Wasserspiegel der
Dorchesterbai, dem
Hafen dieser Stadt, durchgeführte Wasserstollen besitzt eine
Länge von 1860
m und eine Weite von 2,3 m.
Senktunnel. Bei geringen Wassertiefen läßt sich der Tunnel zwischen wasserdichten
Einschließungen, den sogen. Saugdämmen,
aus welchen das
Wasser durch
Pumpen
[* 5] entfernt wird, fast ganz imTrocknen herstellen und erst dann unter
Wasser setzen. Bei größern Wassertiefen und ungünstigem Meeresgrund hat man vorgeschlagen, die Tunnels mit
Hilfe von unten
offenen hölzernen oder eisernen
Kasten, aus welchen das
Wasser während des
Baues durch verdichtete
Luft von einem der Wassertiefe
entsprechenden
Druck hinausgepreßt wird, d. h. pneumatisch, zu versenken. In Bezug
auf die
Beschreibung einzelner besonders hervorragender Tunnelbauten der neuern Zeit verweisen wir auf die Spezialartikel
(Themse,
Mont Cenis, St.
Gotthard,
Arlberg etc.).
(Tupinamba, Tupiniquim), eine mit den
Guarani und
Omagua (vgl.
Brasilien,
[* 8] S. 336) nahe verwandte,
jetzt sehr zusammengeschmolzene indianische Völkerfamilie in
Südamerika,
[* 9] welche ursprünglich vom
Amazonenstrom
[* 10] bis über
den
Uruguay
[* 11] hinaus wohnte, durch die
Weißen aber vielfach zurückgedrängt worden ist. Wahrscheinlich gehören ihnen die Völkerstämme
der brasilischen Ostküsten an, mit Ausnahme derBotokuden; die Bestimmung der Zugehörigkeit ist dadurch
sehr erschwert, daß die
Jesuiten überall in ihren
Missionen die Tupisprache als
Lingoa geral eingeführt und frühere
Sprachen
verdrängt haben.
Wirklich herrschend ist die Tupisprache aber nur zwischen dem Tapajos und
Xingu (Nebenflüssen des
Amazonenstroms) und in der
bolivianischen
ProvinzChiquitos. Mit den ihnen nahestehenden
Guarani bilden sie eine
Gruppe, welche die
Caracara, Albegua, Carios,
Choras, Munnos,
Bates, Gualaches, Apiacas, Bororos u. a. m. umfaßt.
Vgl.
Martius, Die Pflanzennamen
und die Tiernamen in der Tupisprache (in den
Berichten der bayrischen
Akademie 1858 u. 1860);
Porto Seguro, L'origine touranienne
des Américains Tupis-Caribes
(Wien 1876).
Eugen, unter dem
PseudonymBoleslaw Jablonski bekannter tschech. Dichter, geb. zu
Kardasch Rjetschitz, studierte
Theologie, wurde 1847
Propst des Prämonstratenserklosters in
Krakau,
[* 12] wo
er im März 1881 starb. Tupy ist einer der beliebtesten
LyrikerBöhmens, dessen Liebeslieder (»Pisně milosti«) namentlich weite
Verbreitung fanden, auch vielfach komponiert wurden.
im
Gegensatz zu dem persischen
TafellandIran (s. d.) das im N. desselben gelegene, zur aralokaspischen
Niederung
sich abdachende Land, gleichbedeutend räumlich mit dem russischen
Anteil an
Turkistan (s. d.).
die bei den Mohammedanern, insbesondere den
Türken, übliche Kopfbedeckung, eine bald höhere, bald niedrigere
Kappe, künstlich
umwunden mit einem
StückMusselin oder
Seide;
[* 18] die
Kappe gewöhnlich rot, die Umwindung weiß, ausgenommen bei den
Emiren, denen
ausschließlich eine grüne Umwindung zustand. Den sonstigen
Schmuck des
Turbans bilden
Edelsteine,
[* 19] Perlschnüre, Reiherfedern
etc.
¶
mehr
Der Turban des Sultans war sehr dick, mit drei Reiherbüschen nebst vielen Diamanten und Edelsteinen geziert. Der Großwesir hatte
auf seinem Turban zwei Reiherbüsche; andre Beamte und Befehlshaber die Paschas u. dgl. erhielten Einen als Auszeichnung.
Heute ist der Turban in der Türkei
[* 21] bei der Beamtenwelt und der Intelligenz durch das Fes, in Persien
[* 22] durch
das Kulah verdrängt, und vorschriftsmäßig ist er nur noch bei den Mollas (Geistlichen). (S. die Abbildung.)