[* 1] ein der engl. Spätgotik eigentümliches, epheuähnliches
Blatt,
[* 3] das in
Firsten oder als Dachkamm oder als oberer
Schmuck einer
Krone häufig vorkommt (s. Abbild.).
Als einzelnes
Vierblatt
gestaltet, heißt es auch Tudorblume.
Kaiser (Hoangti, d. h. Erdenwalter) von
Anam, geb. 1830, war der zweite Sohn des
Kaisers Thinutri und hieß
eigentlich Hoang-Nham. Mit Übergehung seines ältern
Bruders, Hoang-Bao, ward er von seinem
Vater zum
Nachfolger bestimmt und bestieg nach dessen
Tod 1847 den
Thron. Anfangs
Freund der
Christen, begann er sie 1848 zu verfolgen,
als der französische Missionsbischof
Lefèvre sich für seinen enterbten und in strenger Kerkerhaft gehaltenen
Bruder erklärte.
Lefèvre rief nun die Einmischung
Frankreichs an, das 1856 einen
Gesandten an Tü-düc schickte. Als dieser die
Annahme eines Schreibens der französischen
Regierung verweigerte, ja sogar den
Gesandten nicht landen ließ, bemächtigten
sich die
Franzosen der
Citadelle von
Turan, räumten sie aber 1857 wieder. Da die
Christenverfolgungen fortdauerten und ein spanischer
Missionsbischof,
Diaz, hingerichtet wurde, nahm ein französisch-spanisches
Geschwader 1858 von neuem
Turan und
dann 1859
Saigon, das Tü-düc 1862 an
Frankreich abtreten mußte. In einem spätern
Vertrag vom ward er genötigt, die
französische Schutzherrschaft anzuerkennen und den
Franzosen die Häfen in
Tongking
[* 6] zu öffnen. Als ein neuer Streit mit
Frankreich
auszubrechen drohte, starb Tü-düc
in derGeologie
[* 7] oft gebraucht für lockere
Absätze aus
Wasser (wie
Kalktuff,
Kieseltuff), besser
aber zu beschränken auf die Bezeichnung des erhärteten, ursprünglich in Aschenform ausgestoßenen
Materials jetziger oder
prähistorischer
Vulkane
[* 8] (Diabastuff, Trachyttuff etc.).
Marktflecken in
Steiermark,
[* 9] Bezirkshauptmannschaft
Cilli, am linken
Ufer des
Sann und an der Südbahn, hat ein
Bezirksgericht, ein
Schloß, Burgruinen und (1880) 706 Einw. Am rechten Sannufer
das
KaiserFranz-Josephsbad, mit drei indifferenten
Thermen (35-39° C.) und Badehaus; unfern das
Römerbad (slaw.
Teplitz), in
herrlicher
Lage an der Südbahn, mit gleichartigen
Thermen, gut eingerichteten
Bädern, Kurhaus etc. In der Umgebung bedeutender
Braunkohlenbergbau (im
Becken von Tüffer-Hrastnigg-Trifail, jährliche
Ausbeute über 4 Mill. metr. Ztr.),
Glas- und Chemikalienfabrik.
der
Etymologie nach s. v. w. Tauglichkeit, Tüchtigkeit, dem jetzigen Sprachgebrauch nach
insbesondere diejenige Tüchtigkeit,
Ordnung und
Harmonie des geistigen
Lebens, welche auf der zur
Gewohnheit gewordenen Bethätigung
der sittlichen
Freiheit und Thatkraft beruht. Der
Begriff der Tugend entspricht durchaus dem
Begriff des
Sittengesetzes und der moralischen
Pflicht. Da nun diese in einer Mehrheit von
Normen bestehen, insofern das
Wollen und
Handeln des
Menschen
auf verschiedene
Interessen gerichtet sein kann, so pflegt man zwischen der im allgemeinen«
und einzelnen »Tugenden« zu unterscheiden.
Letztere lassen sich auf einige Hauptarten, die sogen.
Kardinaltugenden (s. d.),
zurückführen. Der
Begriff der Tugend ist von den verschiedenen philosophischen
Schulen immer nach dem bestimmt
worden, was ihnen als der
Ausdruck des sittlichen
Ideals galt.
Kant bestimmte die Tugend als moralische
Stärke
[* 12] des
Willens des
Menschen
in Befolgung seiner
Pflicht oder in der Unterordnung der
Neigungen und
Begierden unter die
Vernunft.
der »sittlich-wissenschaftliche
Verein«, welcher sich im Frühjahr 1808 zu
Königsberg
[* 13] durch den Zusammentritt einiger
Männer (Mosqua,
Lehmann, Velhagen,
Both,
Bardeleben,
Baczko und
Krug) bildete, 30. Juni vom König
genehmigt wurde und sich zum
Zweck setzte: die durch das Unglück verzweifelten
Gemüter wieder aufzurichten, physisches und
moralisches
Elend zu lindern, für volkstümliche Jugenderziehung zu sorgen, die Reorganisation des
Heers
zu betreiben,
Patriotismus und Anhänglichkeit an die Dynastie allenthalben zu pflegen etc.
Diesen offenen Bestrebungen reihte
sich die geheime
Tendenz an, die Abschüttelung des französischen
Jochs anzubahnen. In
Schlesien
[* 14] und in
Pommern
[* 15] fand die
Idee
Anklang, weniger in der
Mark, am wenigsten in
Berlin.
[* 16]
Übrigens wirkte manches zusammen, was einer größern Ausbreitung des
Vereins hinderlich ward. Viele
ängstliche Vorsteher von
Zivil- und Militärbehörden verboten ihren Untergebenen den
Beitritt.
Andern erschienen die
Statuten
zu weit aussehend und unpraktisch; am meisten schadete dem
Verein aber der Umstand, daß
Preußen
[* 17] sich nicht schon 1809 der
ErhebungÖsterreichs anschloß, und daß die Schillsche
Unternehmung, die mit Unrecht dem Tugendbund aufgebürdet
wurde, mißlang. Die Zahl der Teilnehmer belief sich auf 300-400. Unter ihnen fanden sich
Namen wie
Boyen,
Witzleben,
Grolman,
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