Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Marienwerder,
[* 3] unweit der
Brahe und an der
LinieKonitz-Laskowitz
der Preußischen Staatsbahn, hat eine evangelische und eine kath.
Kirche, ein altes
Schloß, ein katholisches Schullehrerseminar,
ein
Amtsgericht und (1885) 3061 meist kath. Einwohner.
Östlich von Tuchel erstreckt sich im Gebiet des
Schwarzwassers und der
Brahe die 112 km lange und 30-35 km breite, meist mit Kiefernwald bedeckte TuchelscheHeide.
Dorf im bayr. Regierungsbezirk
Oberfranken, Bezirksamt
Pegnitz, in dem engen, romantischen TüchersfelderThal
[* 4] der
Fränkischen Schweiz, an der Püttlach, mit auf und unter den obeliskenartig aufsteigenden, seltsam gebildeten Kalkfelsen
erbauten
Häusern und (1885) 199 kath. Einwohnern.
(spr. töckermän),HenryTheodore, amerikan. Schriftsteller, geb. zu
Boston,
[* 5] besuchte 1833
Frankreich
und
Italien,
[* 6] 1837
England,
Malta,
Sizilien
[* 7] etc. und ließ sich 1845 in
New York nieder, wo er starb. Seit W.
Irving
hat kaum ein Amerikaner im anmutigen und gefälligen
Genre der nationalen Schriftstellerei
Größeres geleistet
und als Kunstkritiker die
Pflege der künstlerischen
Interessen der
Republik in höherm
Grad gefördert als Tuckerman. Er debütierte
als
Autor mit dem mehrfach aufgelegten
»Italian sketch-book« (1835),
dem nach seiner zweiten
Reise »Isabel, or Sicily« (1839)
folgte. Als gewiegter
Kritiker that er sich dann hervor in den Werken: »Thoughts on the poets« (1846;
deutsch, Marb. 1857);
»Artist life, or sketches of American painters« (1847);
»Characteristics of literature« (1849-51, 2
Serien)
und »The optimist«,
Essays (1850).
Außerdem sind zu erwähnen: das Reiseskizzenbuch »A month in
England« (1853);
Kreisstadt in
Kurland,
[* 8] westlich von
Riga,
[* 9] mit welchem es durch eine
Eisenbahn verbunden ist, mit hebräischer
Kreisschule und (1885) 6678 Einw. Die vom
HeermeisterGottfried vonRogge im 14. Jahrh. erbaute Ordensburg gleiches
Namens ist
längst in Trümmer gesunken.
drei östlich von dem
SantaCruz-Archipel gelegene kleine
Inseln: Tucopia, Anuda oder
Cherry und Fataka oder
Mitre, zusammen 66 qkm (1,2 QM.) mit 650 polynesischen Einwohnern.
(spr. töcks'n),Hauptstadt des nordamerikan.
TerritoriumsArizona, am
Santa Cruz, einem Nebenfluß der
Gila,
in ergiebigem Bergbaurevier, mit (1886) 9000 Einw.
Binnenprovinz der
Argentin.
Republik, umfaßt 31,166 qkm (566 QM.) mit (1887) 210,000
Einw., ist einer der gesegnetsten Teile des
Staats mit lieblichem
Klima,
[* 11] im W. von der malerischen
Sierra de Aconquija durchzogen,
im O. aber fruchtbares, vom
Rio Dolce
[* 12] bewässertes Gelände, wo
Mais,
Weizen,
Zuckerrohr,
Reis,
Tabak,
[* 13]
Kaffee
gedeihen.
Baumwolle
[* 14] wird jetzt nur wenig gebaut. Überhaupt sind 66,370
Hektar der
Kultur gewonnen. Bedeutend ist auch die
Viehzucht,
[* 15] und der nach einer ehemaligen
Hacienda der
Jesuiten genannte Tafikäse erfreut sich eines guten
Rufs. Bergbau
[* 16] wird nicht getrieben, obgleich verschiedene
Metalle vorkommen. - Die Hauptstadt Tucuman liegt am
Sil (obern
Rio Dolce), 6 km vom
Fuß des
Gebirges, 450 m ü. M. und hat (1884) 26,300 Einw.
Ihre öffentlichen Gebäude sind meist in sonderbar barockem
Geschmack aufgeführt, dagegen sind viele der Privathäuser recht
hübsch und zeugen von Wohlstand.
An der
Plaza Independenzia liegen die dorische Hauptkirche (1856 vollendet), das
Cabildo (Regierungsgebäude), ein
Klub und
ein Franziskanerkloster, an der
PlazaUrquiza die
Gerichtshöfe und das Gefängnis.
Ferner hat Tucuman eine höhere
Schule, ein
Lehrerseminar,
ein
Theater,
[* 17] 2
Waisenhäuser, ein
Hospital und ein Versorgungshaus. Die
Industrie ist vertreten durch 7
Sägemühlen, 8 Kornmühlen
und 3
Brauereien, und in der Umgegend liegen außer Orangewäldchen auch große Zuckerplantagen und
Brennereien. Tucuman wurde 1564 gegründet.
Am siegte Belgrano in der benachbarten
Ebene über die
Spanier, und erklärte der in Tucuman eröffnete
Kongreß
die Unabhängigkeit der La
Plata-Staaten.