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geschleift wurden.
Vgl. Eifert, Geschichte der Stadt Tübingen (Tübing. 1849);
Klüpfel, Die Universität Tübingen [* 2] in ihrer Vergangenheit und Gegenwart (das. 1877);
»Tübingen und seine Umgebung« (2. Aufl., das. 1887, 2 Hefte).
geschleift wurden.
Vgl. Eifert, Geschichte der Stadt Tübingen (Tübing. 1849);
Klüpfel, Die Universität Tübingen [* 2] in ihrer Vergangenheit und Gegenwart (das. 1877);
»Tübingen und seine Umgebung« (2. Aufl., das. 1887, 2 Hefte).
Schule, Bezeichnung für die von F. Chr.
Baur (s. d. 1) in Tübingen begründete und von seinen Schülern (Zeller, Schwegler, K. R. Köstlin u. a.) befolgte kritische Richtung. Vgl. die betreffenden Artikel.
(spr. tübihs'), Gemeinde in der belg. Provinz Brabant, Arrondissement Nivelles, an der Senne, Knotenpunkt an der Staatsbahnlinie Brüssel-Quiévrain, mit Eisen- und Baumwollindustrie und (1888) 4386 Einw.
Volksstamm, s. Tibbu. ^[= (Tebu), das Volk der östlichen Sahara, hat seine westliche Grenze, gegen die Tuareg hin, ungefähr ...]
(Australinseln), Gruppe im Stillen Ozean, südlich von den Gesellschaftsinseln und diesen in ihrer Natur sehr ähnlich, besteht aus sieben Inseln: Tubuai, 103 qkm groß mit (1885) 385 Einw., Vavitao oder Raiwawai, 660 qkm groß mit 309 Einw., Rurutu (s. d.), Oparo (s. d.), Rimitara, Morotiri (Baß) und dem unbewohnten Hull [* 3] oder Narurota, zusammen 286 qkm (5,2 QM.) mit 1350 Einw., welche ebenfalls den Bewohnern der Gesellschaftsinseln gleichen, seit 1822 durch englische Missionäre zum Protestantismus bekehrt sind und in den westlichen Inseln einen tahitischen, in Oparo (Rapa) aber einen rarotongischen Dialekt sprechen. Die Insel Tubuai wurde 1777, Rurutu 1769 von Cook entdeckt. Politisch hingen die Tubuaiinseln schon früh von den Gesellschaftsinseln ab, daher dehnten die Franzosen ihr Protektorat zuerst über Tubuai, Vavitao und Oparo, 1889 auch über Rurutu und Rimitara aus, so daß die ganze Gruppe dem französischen Einfluß untersteht.
(lat., »Röhrchen«, Tubulatur), die mit Stöpseln verschließbaren kurzen Hälse auf den Kugeln der Retorten oder Kolben.
(lat.), Rohr, Röhre, besonders s. v. w. Fernrohr; [* 4]
Tuben, röhrenförmige Behälter für Ölfarben etc.;
Orgeltuben, s. v. w. Orgelpfeifen.
Hafenstadt in der Sektion Yaracuy des Staats Lara der Republik Venezuela, [* 5] an der Mündung des Aroa.
Eine Eisenbahn verbindet sie mit den reichen Kupferminen von Bolivar, am obern Aroa, die 1880-83: 75,200 Ton. Erz und Regulus im Wert von 16,137,951 Frank erzeugten.
Tuch,
aus Streichwollgarn hergestellter, meist leinwandartig gewebter
Stoff, welcher durch
Walken verfilzt und durch
Rauhen mit einer
Decke
[* 6] feiner Härchen versehen wird, die gewöhnlich durch
Scheren
[* 7] gleich gemacht sind und daher eine glatte,
feine Oberfläche bilden. Der Tuch
macherstuhl unterscheidet sich von den
Webstühlen zu andern glatten
Stoffen hauptsächlich nur durch seine große
Breite,
[* 8] weil das Tuch
wegen seines beträchtlichen
Eingehens in der
Walke viel breiter
gewebt werden muß, als es im fertigen Zustand erscheint.
Ein Tuch
, das nach der
Appretur 8/4 breit sein soll, muß auf dem
Stuhl 14/4-17/4
Breite haben. Aus dem rohen
Gewebe
[* 9]
(Loden) werden durch das
Noppen Holzsplitterchen,
Knoten etc. entfernt. Dies geschieht mit
Hilfe von kleinen
Zangen durch
Handarbeit oder mit der Noppmaschine. Nach dem
Noppen folgt das
Waschen in besondern
Waschmaschinen, wodurch
Fett,
Leim und Schmutz
aus dem
Loden entfernt werden. Dann wird das
Gewebe zum zweitenmal genoppt und unter Zusatz von
Seife, gefaultem
Urin oder
Walkererde gewalkt.
Hierdurch verfilzen sich die feinen aus dem
Garn hervorstehenden Fäserchen und bis zu einem gewissen
Grade die Garnfäden
selbst, so daß man aus gut gewalktem Tuch
keinen
Faden
[* 10] von einiger
Länge unversehrt ausziehen kann. Das gewalkte
Gewebe wird
wieder gewaschen und auf dem Trockenrahmen unter einer gewissen
Spannung getrocknet. Die
Appretur (s.
Appretur)
des Tuches
beginnt nun damit, daß die Härchen, welche aus der Filzdecke ohne alle Regelmäßigkeit hervorragen, mehr und
gleichmäßiger herausgezogen und nach Einer
Richtung niedergestrichen werden (das
Rauhen).
Hierzu dienen die voll kleiner Widerhaken sitzenden Fruchtköpfchen der Kardendistel
(Dipsacus fullonum),
mit welchen das nasse Tuch
bearbeitet wird. Die Handrauherei ist gegenwärtig durch die Maschinenrauherei fast vollständig
verdrängt worden; aber es ist noch nicht gelungen, für die teuern
Weberkarden einen genügenden
Ersatz zu finden. Ungemein
erleichtert wird das
Rauhen, wenn man auf das Tuch
, während die
Karden darauf einwirken, Wasserdampf strömen
läßt.
Die herausgezogenen Härchen werden auf dem trocknen Tuch
gegen den
Strich aufgebürstet und durch große Handscheren oder durch
scherenartige mechanische Vorrichtungen
(Schermaschinen) zu gleicher und geringer
Länge abgeschnitten, damit sie zusammen
eine glatte, feine Oberfläche bilden (das
Scheren). Das
Ziel des
Rauhens und
Scherens kann aber nur durch
einen stufenweisen
Gang
[* 11] erreicht werden, weshalb beide Behandlungen je nach der Feinheit des Tuchs ein- bis fünfmal abwechselnd
hintereinander vorgenommen werden.
Die abgeschnittenen Härchen bilden die Scherwolle. Nach dem Scheren wird das Tuch zum drittenmal genoppt, dann dekatiert und gepreßt. Hinsichtlich des Färbens unterscheidet man in der Wolle, im Loden oder im T. gefärbtes. Ersteres ist aus gefärbter Streichwolle gefertigt, das lodenfarbige ist vor dem Walken gefärbt und das tuchfarbige nach dem Walken. Letzteres Tuch zeigt oft einen weißlichen Anschnitt und verliert die Farbe beim Gebrauch. Feine hellfarbige Tuche können aber in der erforderlichen Lebhaftigkeit nur im Stück gefärbt werden.
Weiße Tuche werden geschwefelt und in Wasser mit abgezogenem Indigo [* 12] gebläut, die schlechtesten aber in einer Brühe von Wasser und Schlämmkreide bearbeitet, so daß die nach dem Trocknen, Klopfen und Bürsten zurückbleibenden Kreideteilchen den gelblichen Stich der Wolle verdecken. Die schwarzen Tuche prüft man auf ihre Farbe mit verdünnter Salzsäure und unterscheidet Falschblau, das durch Behandeln mit der Säure ganz rot wird, Halbechtblau, welches einen violetten Schein bekommt, wenn der Grund mit Indigo angeblaut ist, und Ganzechtblau, welches durch die Säure nicht verändert wird, also mit reinem Indigo gefärbt worden ist.
In der Tuchfabrikation nehmen neben Preußen [* 13] und Sachsen, [* 14] welche durch ihre ausgezeichneten Wollen begünstigt sind, Österreich, [* 15] Frankreich, England und Belgien [* 16] den ersten Rang ein. Von den preußischen Tuchen war vormals das Brandenburger Kerntuch sehr beliebt, die rheinpreußischen Tuche gehen als Niederländer. Holland liefert wenig, aber vortreffliches Tuch Österreich fertigt alle Sorten Tuche, vorzüglich viel farbige Tuche für den Orient. Die englische und belgische Tuchfabrikation erstreckt sich vorzugsweise nur auf die mittlern und ordinären Qualitäten.
Vgl. Stommel, Das Ganze der Weberei [* 17] der Tuch- und Buckskinfabrikation (2. Aufl., Düsseld. 1882);
Ölsner, Lehrbuch der Tuch- und Buckskinweberei (Altona [* 18] 1881, 2 Bde.);
Behnisch, Handbuch der Appretur (Grünb. 1879).
Johann Christian Friedrich, Orientalist, geb. zu Quedlinburg, [* 19] studierte in Halle, [* 20] ward 1830 Privatdozent der Philosophie daselbst, 1841 Professor der Theologie zu Leipzig, [* 21] später noch Domherr und Kirchenrat;
Sein Hauptwerk ist der »Kommentar über die Genesis« (Halle 1838; 2. Aufl. von Arnold, das. 1871).
Sonst sind zu erwähnen seine Abhandlungen über Ninive (Leipz. 1845), Christi Himmelfahrt (1857), Josephus (1859-60), Antonius Martyr (1864), zur Lautlehre des Äthiopischen u. a.