Afrikas durch ein Mundtuch (Litham). Sie werden als treulos und unzuverlässig geschildert;
AlexineTinné, E. v.
Bary u. a.
fielen ihrer Mordlust zum
Opfer.
Alle sind fanatische Mohammedaner.
Ihre Zahl dürfte 300,000 nicht übersteigen.
IhreSprache,
[* 2] Ta-Maschek oder Ta-Maschirht, ist als Abkömmling der altlibyschen zu betrachten.
resagĭtur (paries cum proximus ardet, lat.), »es
handelt sich um deine
Habe (wenn das
Haus des Nachbars brennt)«,
Citat aus Horaz (»Epist.«,
I, 18, 84).
Oasengruppe in der
Sahara, bestehend aus den
OasenTidikelt, Tuât,
Gurara u. a., im SO. von
Marokko
[* 4] gelegen und zu
diesem in einem losen politischen
Verhältnis stehend. Es ist ein im allgemeinen flaches Land, bewässert vom
Wadi Saura (Msand)
und einigen aus dem algerischen
Tell kommendenWadis, welche Tuât indessen nur unterirdisch erreichen. Unter
den
Produkten stehen die
Datteln obenan; von
Getreide
[* 5] baut man
Gerste,
[* 6]
Weizen und Bischna, jedoch reicht das
Korn zur
Ernährung
der Bewohner nicht aus.
die Kriegstrompete der
Römer,
[* 14] ward zum Signalgeben, beim Zusammenrufen von Versammlungen, dann
bei
Opfern,
Spielen und selbst bei Leichenbegängnissen gebraucht. Die Tuba unsrer
Orchester (Baßtuba in
F) ist ein 1835 von
Moritz und Wieprecht konstruiertes Blechblasinstrument von weiter
Mensur und das tiefste Kontrabaßinstrument,
das bis zum Doppelkontra-A und chromatisch hinauf bis zum eingestrichenen as reicht. Sie hat fünf
Ventile; ihr
Klang ist voller,
edler als der des
Bombardons, doch ist sie nur zu brauchen, wenn andre (höhere)
Blechinstrumente mitwirken,
weil sie sonst mit ihrem dicken
Ton unangenehm auffällt. In
Frankreich behandelt man die Baßtuba als transponierendes
Instrument
und baut sie auch in Es und D. Die eine
Oktave höher stehende Tenortuba ist nach denselben Prinzipien konstruiert. - Tuba stentorea,
das
Sprachrohr, auch: erhabener
Stil.
(lat.), ursprünglich kleiner
Höcker oder kleines
Knötchen, gegenwärtig
Name für eine ganz bestimmte Gewebsneubildung,
welche in der Form von hirsekorngroßen (miliaren), selten größern
Knoten in den verschiedensten
Organen
und
Geweben auftritt und aus einer Anhäufung kleiner Rundzellen ohne
Gefäße besteht;
(Tuberkulosis), eine
Krankheit, bei welcher in den
Organen des
Körpers kleine, von der
Größe des eben
Sichtbaren zu Hirsekorngröße wechselnde, graue
Knötchen entstehen, welche in ihrer Mitte käsig zerfallen
und erweichen. Wenn diese
Knötchen in der
Haut
[* 17] oder in der Oberfläche von
Schleimhäuten liegen, so entstehen durch ihren
Zerfall anfangs kleine, linsenförmige (lentikuläre), später durch Hinzukommen immer neuer
Knötchen in der Nachbarschaft
große, tuberkulöse
Geschwüre, durch welche schließlich ein
Schwund der
Schleimhäute, z. B. des
Kehlkopfes, der
Luftröhre,
des
Darms, der
Gebärmutter,
[* 18] der
Harnblase, des Nierenbeckens, bedingt werden kann, welcher insgemein als
tuberkulöse
Entzündung dieser
Organe oder als
Schwindsucht derselben bezeichnet wird.
Auch in den
Gehirnhäuten kommen solche
Knötchen vor, doch führen sie hier wie in dem
Gehirn
[* 19] selbst nicht zur Geschwürsbildung,
es kommt dagegen oft zu einer eiterigen
Gehirnhautentzündung oder zur
Bildung größerer Geschwulstknoten.
In der
Leber kommen entweder sehr kleine, kaum ohne
Mikroskop
[* 20] wahrnehmbare, oder größere
Knoten vor, welche nicht zerfallen.
Ein sehr mannigfaltiges
Bild bieten die
Lungenschwindsucht (s. d.) sowie die Tuberkulose der
Lymphdrüsen, welche durch käsigen Zerfall
des Drüsengewebes ausgezeichnet sind, und die durch Tuberkulose bedingten
Gelenkentzündungen
(Tumor albus, s.
Gelenkentzündung, S. 58). Die Tuberkulose wurde zwar schon lange für eine übertragbare
Krankheit gehalten, doch ist es erstKoch 1882 gelungen,
die eigentliche
Ursache in einem
Bacillus von außerordentlicher Kleinheit zu entdecken. Dieser Tuberkelbacillus (s. Tafel
»Bakterien«,
[* 21] Fig. 4) siedelt sich in den
Geweben an, ruft durch seine Wucherung jene knotenförmigen und
flächenhaft ausgebreiteten
Entzündungen hervor, welche unter Einwirkung eigenartiger chemischer Spaltungsprodukte der Bacillen
verkäsen, und bringt durch ihren
Verfall allmählich ganze
Organe zum
Schwund. Am
Krankenbett stellen sich die
Erscheinungen
der Tuberkulose natürlich in höchst mannigfacher Form dar, je nach dem
Organ, welches Sitz der Tuberkulose geworden ist.
Am häufigsten ist Hauptsitz der Tuberkulose der Atmungsapparat, besonders die
¶
mehr
Lungen; bei Kindern nicht selten der Darm,
[* 23] die Gelenke, Knochen
[* 24] und Hirnhäute, während vielleicht in den Lungen wenig oder gar
keine Veränderungen vorhanden sind; zuweilen ist der Harn- u. Geschlechtsapparat zuerst befallen, selten die äußere Haut,
die Zunge, der Magen.
[* 25] Die Tuberkulose befällt vorwiegend Kinder und schwächliche, schlecht genährte jüngere Personen;
die Anlage zur Erkrankung ist häufig ererbt (s. Skrofeln), indessen kommt Tuberkulose auch bis ins höchste Alter vor und ist unzweifelhaft
diejenige Krankheit, welche bei uns die meisten Opfer fordert, da etwa ein Siebentel aller Menschen an Tuberkulose zu Grunde geht.
Der Verlauf der Tuberkulose kann sich über Jahre und Jahrzehnte erstrecken, sofern die Tuberkulose auf
einen Teil der Lungen oder eines andern Organs beschränkt bleibt. Sehr gewöhnlich aber werden die Bacillen im Lymphstrom
fortgespült, die benachbarten Lymphdrüsen werden ergriffen, die Bacillen gehen ins Blut über, und es erfolgt Verbreitung
der Tuberkulose auf alle Organe. Wenn der übertritt großer Massen von Bacillen ins Blut auf einmal erfolgt, etwa
durch Durchbruch käsiger Herde direkt in ein Blutgefäß, so verläuft die Tuberkulose unter dem Bild einer fieberhaften, typhösen
Erkrankung in wenigen Wochen tödlich (akute Miliartuberkulose).
Die Behandlung der Tuberkulose erfordert, wenn der erkrankte Teil chirurgischen Eingriffen zugänglich ist, Entfernung der von
Tuberkeln durchsetzten Gewebe,
[* 26] wodurch bei Gelenkentzündungen, Lymphdrüsengeschwülsten, Hoden-, Brustdrüsen- und Hauttuberkulose
zuweilen völlige Heilung erzielt wird. Bei Erkrankung innerer Organe ist außer der lokalen Behandlung eine sehr wesentliche
Rücksicht auf Hebung
[* 27] des Allgemeinbefindens, gute Ernährung, frische Luft etc. zu nehmen, um den Körper nach Möglichkeit
gegen das Vordringen der Bacillen widerstandsfähig zu machen.
Unzweifelhaft können selbst weiter vorgeschrittene Zerstörungsprozesse in Lungen und Darm zum völligen Stillstand, d. h.
zu relativer Heilung, kommen.
Vgl. Villemin, Études sur la tuberculose (Par. 1868);
Hérard u. Cornil, La phthisie pulmonaire
(das. 1867);