insbesondere Bezeichnung der Fuhrleute aus der
Ukraine und
Podolien,
die, zu großen
Gesellschaften vereinigt, alljährlich im Frühjahr unter einem eignen Anführer nach dem
SchwarzenMeer zogen,
um dort
Salz
[* 4] und getrockneteFische
[* 5] zu laden, womit sie dann das innere Rußland versorgten.
In der Volkspoesie
spielen die Tschumakenlieder eine besondere
Rolle.
Stadt in der chines.
ProvinzSetschuan, an der Mündung des Kialing in den
Jantsekiang, eine bedeutende
Handels- und Fabrikstadt für
Seide
[* 6] und
Zucker,
[* 7] mit 120,000 Einw. Seit
Abschluß des
Vertrags von
Tschifu (1876)
ist Tschungking den Engländern eröffnet worden, doch beschränkte sich die englische
Regierung bis jetzt auf die Unterhaltung eines
Konsularbeamten.
(Čuprije), Kreishauptstadt im
KönigreichSerbien,
[* 8] rechts an der
Morawa, mit (1884) 3408 Einw. Eine hier stationierte
Pontonierkompanie überwacht die
Schiffbrücken über die
Morawa.
Zur Zeit der Römerherrschaft stand hier
Horreum Margi, von dem noch Überreste einer steinernen
Brücke
[* 9] vorhanden sind.
Der
Kreis
[* 10] umfaßt 1635 qkm (27,9 QM.) mit (1887)
74,094 Einw. In demselben, beim Dorf
Senje, 8 km südöstlich von Tschupria, befindet sich ein großes Steinkohlenlager.
(bei den
WogulenSuscha),
Fluß im russ.
GouvernementPerm, entspringt am westlichen
Abhang des
Urals, fließt nordwestlich und westlich und mündet nach einem 500 km langen
Lauf oberhalb
Perm in die
Kama.
Die
Tschussowaja hat einen ungewöhnlich raschen
Lauf und große
Steinmassen in ihrem
Bett,
[* 11] wodurch der
Transport der Uralprodukte, mit Ausnahme
des
Holzes, auf ihr erschwert wird.
ursprünglich ein finnisches, jetzt tatarisiertes
Volk, das in seiner Lebensweise sehr den
Tscheremissen
gleicht, aber eine zum türkisch-tatarischen
Zweig des uralaltaischen Sprachstammes gehörende
Sprache spricht. Sie leben in
einer Zahl von 570,000
Köpfen am rechten Wolgaufer und derSura in den
GouvernementsSimbirsk,
Samara,
Ufa.
Sie gelten als phlegmatisch, fleißig, sittenrein, gutartig, sehr reinlich. Die
Frauen sind bei ihnen gleichberechtigt. Viele
Tschuwaschen sind noch
Heiden, die
Mehrzahl hat das
Christentum angenommen; doch steht auch bei den
Christen der Jomsa oder heidnische
Zauberpriester in hohem Ansehen. Sie sind
Ackerbauer, Vieh- und
Bienenzüchter,
Fischer und
Jäger.
Y-Yong,Marquis von, chines.
Diplomat, geb. 1839 in der
ProvinzHonan, stammte aus einer der ältesten
FamilienChinas; sein Vorfahr Tseng-Tzü war einer der vier
Schüler des Konfucius und Verfasser des klassischen
Buches »Taheo«. Er begleitete
seinen
VaterTseng-Kuo-Fan im
Kriege gegen dieTaiping und erwarb sich durch
Klugheit und Umsicht große
Verdienste, ward aber durch die
Trauer um seine Eltern lange Zeit von weiterer öffentlicher
Thätigkeit fern gehalten.
Insekt aus der
Ordnung der
Zweiflügler und der
Familie
der
Fliegen
[* 19] (Muscariae), unsrer gemeinen Stechfliege (Stomoxys calcitransL.) verwandt, 11
mm lang, mit lang gekämmter
Borste an der
Wurzel
[* 20] des langen, messerförmigen Endgliedes der angedrückten
Fühler, vier schwarzen Längsstriemen auf dem
grau bestäubten, kastanienbraunen Rückenschild, zwei dunkeln Wurzelflecken und kräftigem Borstenhaar auf dem schmutzig
gelben Schildchen, gelblichweißem
Hinterleib mit dunkelbraunen Wurzelbinden auf den vier letzten
Ringen, welche nur je einen
dreieckigen Mittelfleck von der Grundfarbe freilassen, gelblichweißen
Beinen und angeräucherten
Flügeln.
Die Tsetsefliege findet sich im heißen
Afrika,
[* 21] wo ihre Verbreitung von noch nicht hinreichend bekannten Verhältnissen, z. B.
dem Vorkommen des
Büffels, des
Elefanten, des
Löwen,
[* 22] abhängig zu sein scheint. Sie nährt sich vom
Blute des
Menschen und warmblütiger
Tiere und verfolgt ihre
Opfer besonders an gewitterschwülen
Tagen mit der größten Hartnäckigkeit, sticht
aber nur am
Tag. Dem
Menschen und den
Tieren des
Waldes,
Ziegen,
Eseln und säugenden Kälbern bringt der
Biß keinen
Schaden; andre
Haustiere aber erliegen dem Anfall selbst sehr weniger
Fliegen nach kürzerer oder längerer Zeit, meist kurz vor
Eintritt der
Regenzeit, so sicher, daß die als »Fliegenland« bekannten Gegenden
ängstlich gemieden und mit Weidevieh höchstens nachts durchzogen werden.
An den gebissenen
Tieren verschwellen zuerst die
Augen und die Zungendrüsen; nach dem
Tod zeigen sich besonders die
Muskeln
[* 23] und das
Blut, auch
Leber und
Lunge
[* 24] krankhaft verändert, während
Magen
[* 25] und
Eingeweide
[* 26] keine
Spur von
Störungen
zeigen. Nach neuern
Beobachtungen ist zweifelhaft geworden, ob
Glossina morsitans die berüchtigte Tsetsefliege ist, ja ob die, wie es
scheint, sehr übertriebene Plage überhaupt auf den
Stich eines Insekts und nicht vielmehr auf eine Infektionskrankheit zurückzuführen
ist.
Endl.
(Hemlocktanne),
Gattung der
Familie der
Abietineen,
Bäume mit in derRegel nach zwei Seiten
gestellten, flachen, am obern Ende fein gezähnelten, auf der Unterfläche mit Ausnahme des Mittelnervs bläulichweißen
Blättern und kleinen, gewöhnlich am Ende der
Zweige stehenden, meist überhängenden
Zapfen,
[* 28] deren Fruchtteller sich nicht
von der
Achse lösen.
ein 19-25 m hoher Baum
mit wagerecht abstehenden untern Hauptästen, pyramidenförmiger, später ausgebreiteter Krone, kurzen, am obern Ende abgerundeten,
in der ersten Jugend fein behaarten Nadeln
[* 31] und 2 cm langen, eiförmig länglichen, oft mehrere Jahre am Baum bleibenden Zapfen
und geflügelten Samen,
[* 32] wächst in ganz Nordamerika,
[* 33] besonders auf der Ostseite, von Kanada bis Nordcarolina
und westwärts bis ins Felsengebirge, liefert Terpentin, Harz, Gerberrinde, und aus den jungen Sprossen bereitet man Bier; bei
uns wird er seit etwa 1730 vielfach als Parkbaum angepflanzt. Die Rinde wird in der Gerberei benutzt.
TsugaDouglasiiCarr. (Douglasfichte), ein schöner, 70 m hoher Baum mit kurzen oder mäßig langen, am obern Ende stumpfen Nadeln und aufrechten,
6-8 cm langen, länglichen, oben abgerundeten, am Ende sehr kurzer Zweige stehenden Zapfen mit über die Fruchtteller weit hervorragenden,
an der Spitze dreiteiligen Deckblättern, bildet im nordwestlichen Nordamerika große Wälder und verdient
als prachtvoller, schnell wachsender, auch in Norddeutschland, wenn einmal gut angewachsen, harter Baum größte Beachtung.
Man kultiviert ihn in Europa
[* 34] seit etwa 1830.