Viehstand bezifferte sich 1883 auf 515,334
Stück Hornvieh, 572,182
Pferde,
[* 2] 915,719 grobwollige, 32,236 feinwollige
Schafe,
[* 3] 420,000
Schweine,
[* 4] 37,000
Ziegen. Der Waldreichtum liefert einen großen
Gewinn durch das
Bau- und
Brennholz, durch
Kohlenbrennerei
und Teerschwelen. Die
Industrie wurde 1884 in 587
Fabriken und gewerblichen Anstalten mit 14,439 Arbeitern betrieben und der
Gesamtwert der
Produktion auf 21,384,000
Rubel beziffert. Hervorragend sind Rübenzuckerfabrikation und -Raffinerie (6,1 Mill.
Rub.), Tuchweberei (2,4 Mill.
Rub.) und
Branntweinbrennerei (1,1 Mill.
Rub.). Ansehnliche Industriezweige sind ferner: Zündholzfabrikation,
Ölschlägerei, Ziegelei, Lederfabrikation, Holzsägerei. In 10
Fabriken wurden 1886/87: 72,600 Doppelzentner weißer Sandzucker
produziert.
Die gleichnamige Hauptstadt, an der
Desna, hat eine
Kathedrale aus dem 11. Jahrh., 17 andre
Kirchen, 4 Klöster, einen erzbischöflichen
Palast, ein klassisches
Gymnasium, ein
Lehrerseminar, ein Mädchengymnasium, eine Gouvernementsbibliothek, etwas
Handel undIndustrie
und (1886) 27,028 Einw. Sie ist Sitz des
Erzbischofs von Tschernigow und
Njeshin. Tschernigow wird schon zu Olegs Zeit 907 erwähnt, war längere
Zeit die Hauptstadt des tschernigowschen
Fürstentums, wurde 1239 vom Mongolenchan
Batu erobert und verbrannt, gehörte seit
dem 14. Jahrh. den Litauern, später den
Polen und wurde 1648 für immer mit Rußland vereinigt.
2)
AntonFriedrich, dän. Staatsmann, geb. auf Frederiksvärk,
trat 1813 in das Artilleriekorps, studierte, seit 1816 als
Leutnant in
Frankreich stehend, in den
Artillerieschulen zu
Paris
[* 14] und
Metz,
[* 15] ward 1820 bei dem Inspektorat der
Fabriken auf Frederiksvärk angestellt und 1830 zum
Lehrer an der militärischen
Hochschule zu
Kopenhagen
[* 16] ernannt. Seit 1841 privatisierend, war er anfangs 1848 einer der Hauptleiter der
Gesellschaft der Bauernfreunde. Am 24. März d. J. zum Kriegsminister ernannt, entwickelte
er besondere Thätigkeit für das dänische Heerwesen,
schied aber im
November aus dem
Ministerium und trat als Oberst in das
Privatleben zurück, wirkte jedoch als Mitglied der Grundgesetzgebenden Versammlung. Zum ersten
Reichstag
in das
Volksthing gewählt, war er eine der gewichtigsten
Stützen des
Ministeriums. 1854 ward er zum
Reichsrat ernannt und nahm
als hervorragendster
Führer der Bauernpartei an den Verfassungskämpfen bedeutenden
Anteil. Er starb Er schrieb
»Zur Beurteilung des Verfassungsstreits« (1865).
äußerst fruchtbare schwarzeErde, mitunter bis 6 m
mächtig, reich an
Phosphorsäure,
Kali und
Ammoniak, mit 5-16 Proz. organischer
Substanz, im mittlern und südlichen Rußland
sowie in Südsibirien weitverbreitet, liefert ohne Düngung die reichsten
Ernten (vgl.
Humus, S. 796).
russ.
Grafen- und Fürstengeschlecht, das in einer ältern und einer jüngern
Linie blüht. Zur letztern
gehörte Grigorij Tschernyschew, einer der tüchtigsten
GeneralePeters d. Gr., geb. 1672. Er ward 1742 durch die
KaiserinElisabeth in
den Grafenstand erhoben und starb Sein ältester Sohn,
Graf Sachar Tschernyschew, geb. 1705, Kriegsminister
unter
Katharina II., befehligte im Siebenjährigen
Krieg ein russisches
Korps von etwa 20,000 Mann. Nach der Thronbesteigung
des
KaisersPeter III. erhielt im Mai 1762 den Befehl, sein
Korps den
Preußen
[* 18] zuzuführen, worauf er, mit
Friedrich d. Gr. vereinigt,
bei
Burkersdorf auf
Daun stieß, der
Schweidnitz
[* 19] decken sollte.