für sich bestehende Flüssigkeitsmenge mit abgerundeter Oberfläche. Tropfen, auf welche außer ihrer
eignen
Kohäsion und
Massenanziehung keine andre
Kraft
[* 4] wirkt, bilden vollkommene
Kugeln. Ruht ein Tropfen auf einer Unterlage, so
wird er nicht nur durch die
Schwere abgeplattet, sondern auch dieAdhäsion zur Unterlage übt Einfluß
auf seine Gestalt. Die
Größe und Gestalt von Tropfen, die von einem
Körper herabhängen, wird bestimmt durch ihr
spezifisches Gewicht,
ihre
Kohäsion und
Temperatur und durch die
Adhäsion zu jenem
Körper, von welchem die
Körper abfließen. Nach
Gay-Lussac ist
das
Gewicht der Tropfen verschiedener
Flüssigkeiten, welche aus einer
Röhre von bestimmtem
Durchmesser herabfallen,
nicht den
Dichtigkeiten dieser
Flüssigkeiten proportional. 100 Tropfen
Wasser von 15° wogen 8,9875 g, 100 Tropfen
Alkohol (spez. Gew.
0,8543) nur 3,0375 g. Ein Tropfen destillierten
Wassers wird gewöhnlich zu 1
Gran
[* 5] angenommen oder 20 Tropfen zu 1 g. Über den »Leidenfrostschen
Tropfen« s. d.
Fläschchen mit einem kleinen
Loch im
Hals und einem eingeriebenen Glaspfropfen mit einem
Kanal,
[* 6] der, auf
jenes
Loch eingestellt, in die
Flasche
[* 7]
Luft eintreten läßt, während gleichzeitig ein zweiter
Kanal zu einem Ausguß im Flaschenhalsrand
führt. Tropfgläser dienen zu
Arzneimitteln, die tropfenweise genommen werden müssen.
Mineralien,
[* 8] welche sich als
Absatz aus herabtropfenden
Flüssigkeiten gebildet haben (vgl.
Sinter). Tropfstein findet
sich in
Höhlen,
Gewölben, Grubenbauten etc., meist von cylindrischer oder zapfenförmiger Gestalt, bisweilen
platt, häufig hohl. Dem allmählichen
Absatz entsprechend,
ist er meist aus einzelnen, durch verschiedene Färbung oder Haarspalten
voneinander abgehobenen
Lagen gebildet, und die einzelnen
Lagen sind aus faserigen Individuen, welche senkrecht
zur Längsachse oder zur Begrenzungsfläche stehen, zusammengesetzt, oder er stellt grobkörnige
Aggregate dar, besitzt mitunter
aber auch eine durchsetzende Spaltungsrichtung und ist dann also aus einem einheitlichen
Individuum gebildet. Tropfstein besteht meist
aus kohlensaurem
Calcium
(Kalkspat,
[* 9] seltener
Aragonit);
[* 10] doch kommen auch
Vitriole,
Brauneisenstein,
Zinkblende,
Bleiglanz,
Eisenkies,
[* 11]
Malachit,
Chalcedon,
Eis
[* 12] etc. als Tropfstein vor.
[* 1] (lat., griech. Tropäon), bei den
Griechen ein an der
Stelle, wo sich der besiegte Gegner zur
Flucht gewendet hatte, aus erbeuteten
Waffen
[* 18] errichtetes Siegesmal.
Münzen
[* 19] zeigen oft einen Baumstamm mit Querbalken und daran gehängten Rüstungsstücken und
Waffen (s. Figur). Von den Griechen
überkamen die
Römer
[* 20] den Brauch, pflegten aber als Siegesdenkmäler feststehende
Monumente mit Reliefdarstellungen
zu errichten. Heute nennt man Trophäen die mit bewaffneter
Hand im
[* 21]
Kampf eroberten
Fahnen,
Standarten und
Geschütze
[* 22] (früher
auch noch die
Pauken der
Kavallerie), auch Zusammenstellungen von
Waffen und Waffenteilen zur Ausschmückung von Zeughäusern
etc.
(griech.), Ernährungsstörungen, welche von Nervenerkrankungen abhängig
sind. Das Gebiet der Trophoneurosen ist nicht sicher zu begrenzen, weil wir über die Abhängigkeit
der Ernährungsstörungen von den
Nerven
[* 23] überhaupt noch nicht genügend unterrichtet sind. Vielleicht gehören gerade die
wichtigsten Erkrankungen, nämlich die elementaren
Prozesse der
Kongestion, der
Entzündung, der
Exsudation und
Sekretion, ihrem
Wesen nach zu den Trophoneurosen. Zu den im engern
Sinn rechnet man
Atrophien der
Muskeln
[* 24] bei Erkrankung der Vorderhörner
des
Rückenmarks, halbseitige
Atrophien des
Gesichts, die
Gürtelflechte etc.
mythischer
Baumeister der
Minyer, Sohn des
KönigsErginos von
Orchomenos in
Böotien oder des
Apollon,
[* 25] erbaute
mit seinem
BruderAgamedes den Apollontempel zu
Delphi und verschiedene Schatzhäuser, namentlich das des
Hyrieus,
Königs von Hyria in
Böotien. Bei letzterm hatten die beiden
Brüder einen
Stein so eingefügt, daß er leicht herausgenommen
werden konnte, um sich auf diese
Weise Zutritt zu dem
Schatze zu verschaffen. Der König legte endlich
Schlingen, in denen
Agamedes
sich fing. Um nicht verraten zu werden, schnitt Trophonios seinem
Bruder den
Kopf ab und floh in den
Wald bei
Lebadeia.
Hier ward er von der
Erde verschlungen, an der
Stelle, welche später durch die sogen.
Höhle des Trophonios bezeichnet ward, in der
Orakel erteilt wurden. Nach andrer
Sage sandte
Apollon den beiden
Brüdern als
Lohn für den Tempelbau frühen
Tod.
(PhaëtonL.),
Gattung aus der
Ordnung der
Schwimmvögel
[* 26] und der
Familie der Tropikvögel (Phaëtontidae),
gedrungen gebaute
Vögel
[* 27] mit kopflangem, seitlich stark zusammengedrücktem, auf der
Firste seicht gebogenem, an der
Spitze
geradem, an den eingezogenen Rändern gesägtem
Schnabel, langen
Flügeln, mittellangem
Schwanz, dessen beide
fast fahnenlose Mittelfedern sich stark verlängern, und schwachen
Beinen, deren
Zehen nur durch eine schmale
Haut
[* 28] verbunden
sind. Der (P. aethereusL., s. Tafel
»Schwimmvögel III«),
[* 29]
einschließlich der beiden etwa 60
cm langen Schwanzfedern 1 m lang,
ebenso breit, ist weiß, rosenrötlich überflogen, Zügelstreifen und Außenfahnen der Handschwingen sind
schwarz, die hintern Armschwingen
¶
mehr
schwarz und weiß gesäumt, die Schwanzfedern weiß; das Auge
[* 31] ist braun, der Schnabel rot, der Fuß gelb, Zehen und Schwimmhäute
schwarz. Der Tropikvogel gehört zu den schönsten Vögeln des Weltmeers; er wohnt zwischen den Wendekreisen des Atlantischen, Indischen
und GroßenOzeans, entfernt sich oft sehr weit von den Küsten, fliegt vortrefflich, begleitet die Schiffe
[* 32] oft tagelang und erinnert in seinem Wesen am meisten an die Raubseeschwalbe. Er fischt mit kräftigem Stoßen und Tauchen und
frißt außer Fischen auch Kopffüßer. Er nistet auf einsamen Inseln und legt die Eier
[* 33] einfach auf den Boden unter Gebüsch,
wo er aber öfters beunruhigt wurde, in Höhlungen der Klippen.
[* 34] Das einzige Ei
[* 35] ist lehmfarben, rötlich
oder violett gezeichnet und wird von beiden Eltern ausgebrütet. Die langen Federn des Schwanzes dienen auf mehreren Inseln
des südlichen StillenMeers zum Zierat; man erbeutet sie, indem man den Vogel auf dem Nest fängt.