1)
MartinHarpertzoon, berühmter holländ.
Admiral, geb. 1597 zu Briel, trat jung in den Seedienst, ward 1624 zum
Fregattenkapitän ernannt und 1637 zum Admiralleutnant und Befehlshaber eines
Geschwaders von 11
Schiffen
befördert, mit
dem er auf der
Höhe von Gravelingen eine weit stärkere spanische
Flotte schlug. Zum
Admiral ernannt,
schlug er eine spanische
Flotte vor den
Dünen und eroberte 13 reichbeladene
Gallionen. Nachdem er jedoch 1652 durch
einen
Sturm im
Kanal
[* 6] die Hälfte seiner
Flotte verloren, mußte er das Oberkommando an de
Ruyter abgeben,
erhielt es aber noch in demselben Jahr zurück und schlug 10. Dez. die englische
Flotte unter
Blake bei den
Dünen. 1653 bestand
er im
Verein mit de
Ruyter einen dreitägigen
Kampf(28. Febr. bis 2. März) gegen die überlegene englische
Flotte
und brachte die ihm zur
Deckung anvertrauten
Handelsschiffe glücklich in den
Hafen. Ein neuer
Angriff auf die englische
Flotte 12. und 13. Juni mißlang.
Nachdem Tromp seine
Flotte wiederhergestellt hatte, segelte er mit de
Ruyter an die
Küste von
Zeeland, zog hier noch 27
Schiffe
[* 7] unter dem
Admiral de With
an sich und griff bei
Ter-Heyde die 120
Schiffe zählende englische
Flotte an. Er durchbrach zwar die feindliche
Linie, wurde aber vom Feind umzingelt, von seiner
Flotte abgeschnitten und fiel 10. Aug. tapfer
kämpfend, worauf die völlige
Niederlage der Niederländer den zweitägigen
Kampf endete. Er soll in 33 Seetreffen
gesiegt haben. In der
Kirche zu
Delft ward ihm ein prächtiges
Grabmal errichtet.
2) Cornelis, holländ. Seeheld, Sohn des vorigen, geb. zu
Rotterdam,
[* 8] befehligte schon in seinem 19. Jahr ein
Schiff
[* 9] gegen die afrikanischen Seeräuber und ward zwei Jahre später
zum
Konteradmiral befördert. Nach der unglücklichen
Schlacht bei Solebay rettete er durch einen geschickten
Rückzug die holländische
Flotte und ward von
de Witt, obgleich Anhänger der oranischen
Partei, bis zu de
Ruyters Rückkehr
mit dem Oberbefehl betraut. In der viertägigen
Schlacht bei den
Dünen (vom 11.-14. Juni 1666) focht er
mit Auszeichnung, ward aber dann, als er im
August eine englische
Flotte, die er geschlagen, zu hitzig verfolgte, von der Hauptflotte
abgeschnitten und,
weil er in dieser
Lage dem
Admiral de
Ruyter nicht hatte zu
Hilfe eilen können, abberufen. Im
Kriege gegen
die verbündeten Mächte
England und
Frankreich 1673 wieder zum Befehlshaber ernannt, bewährte er in den
drei blutigen
Schlachten
[* 10]
7. und 14. Juni und 21. Aug. sein
Talent und seinen
Mut in glänzendster
Weise und erwarb sich selbst auf
gegnerischer Seite solche
Achtung, daß ihn König
Karl II. von
England nach
Abschluß des
Friedens 1675 zumBaronet
ernannte. Hierauf führte Tromp eine
Flotte zur Unterstützung der
Dänen gegen die
Schweden
[* 11] und ward nach de
RuytersTod zum Oberbefehlshaber
der
Flotte der vereinigten niederländischen
Provinzen befördert. Er starb in
Amsterdam
[* 12] und wurde zu
Delft in dem
Grabmal seines
Vaters beigesetzt.
[* 1] vorgekragte, eineFläche doppelter
Krümmung bildende Wölbung, welche in der
Architektur
beim Übergang aus einer Grundform in eine andre größere oder mindestens mit einzelnen Teilen vor jener vorstehende angewandt
wird, wenn ein einzelner
Kragstein nicht ausreicht.
Man unterscheidet äußere oder Ecktrompen und innere,
Winkel- oder Nischentrompen
(s. Abbild.).
(ital.
Tromba, franz. Trompette, engl. Trumpet), bekanntes Blechblasinstrument,
mit den
Hörnern und
Kornetts eine
Familie bildend und der Tonhöhe nach zwischen beiden die Mitte haltend, d. h. Trompete ist
das Oktavinstrument des
Kornetts und
Kornett das der Trompete. Die Trompete ist alt, spielte besonders in der
Militärmusik
(Felttrummet) schon im
Mittelalter eine
Rolle. Das entsprechende
Instrument des
Altertums war die
Tuba,
[* 13] eine gerade Metallröhre;
die
Kunst,
Röhren
[* 14] zu winden, ist jüngern
Datums, und selbst noch die Trompeten des 16. Jahrh. weisen keine
in sich zurückgehenden,
sondern nur Schlangenlinien auf.
Die moderne Trompete unterscheidet sich vom
Horn auch durch die Gestalt der Windungen, welche beim
Horn mehr kreisförmig, bei der
Trompete dagegen gestreckter sind. Wie dem
Horn wird auch der Trompete durch Einsatzstücke eine verschiedenartige
Stimmung gegeben (in
As, A, B, H, C, Des, D, Es, E, F,Fis, G und hoch
As). Die Trompete ist ziemlich eng mensuriert, ihr tiefster
Eigenton daher nicht zu brauchen (nur bei den höchsten Trompetenarten von der in
F ab), und auch der zweite Partialton ist
bei den tiefsten
Arten (bis zu der in B) noch von schlechtem
Klang.
Notiert wird für die Trompete wie für das
Horn (transponierend), nur klingt die Trompete eine
Oktave höher als das
Horn, d. h. ein c'' für
F-Horn geschrieben klingt wie f'; für F-Trompete dagegen wie f''. Der
Umfang der Trompete in der
Höhe ist für
alle
Arten ungefähr derselbe, nämlich der wie: ^[img] klingende
Ton; nur virtuose
Bläser beherrschen
mit Sicherheit höhere
Töne. Der
Klang der Trompete ist scharf und durchdringend, im
Verein mit andern Blechblasinstrumenten glänzend
und festlich und dann berufenes Melodieninstrument; dagegen klingt eine Trompetenmelodie, die nicht durch andre
Blechinstrumente
gedeckt oder sehr getragen ist, gemein.
Ventiltrompeten stehen gewöhnlich in F und werden dem entsprechend notiert. Von Schulwerken für Trompete sind besonders zu empfehlen
die »GroßeSchule für Cornet à pistons und Trompete« von Kosleck (2 Tle.) und die »Orchesterstudien für Trompete« von F. Gumbert.
Vgl.
Eichborn, Die Trompete in alter und neuer Zeit (Leipz. 1881).