Diademe,
[* 2]
Ringe) aus
Gold
[* 3] und
Silber, welche eine dem 2. Jahrtausend
v. Chr. angehörende Kulturstufe kennzeichnen. Sie sind zum
größten Teil in das
Museum für
Völkerkunde zu
Berlin,
[* 4] wenige ins türkische
Museum im
Serail zu
Konstantinopel
[* 5] oder in
SchliemannsHaus in
Athen
[* 6] gelangt.
SchliemannsHypothese fand sofort die
Anerkennung englischerForscher, die deutschen
wiesen sie zunächst zurück, wie z. B. R.
Hercher, der noch 1876 behauptete, daß
Homers Schilderung rein dichterisch die
natürlichen Verhältnisse umgestaltet habe und durchaus nicht mit der wirklichen Örtlichkeit zu vereinigen sei. Erst neuerdings
hat
Schliemann auch in
Deutschland
[* 7] mehr und mehr Anklang gefunden. Aus der reichhaltigen Litteratur über
Troja
[* 8] vgl. außer den ältern Werken von Le
[* 9]
Chevalier
(»Voyage de la Troade«, 3. Aufl., Par. 1802, 3 Bde.),
[* 8] Stadt in der ital.
ProvinzFoggia,
Kreis
[* 11]
Bovino, am Celone, Bischofsitz, hat ein geistliches
Seminar, eine 1093 gegründete schöne
Kathedrale und (1881) 6722 Einw. Troja ward im 10. Jahrh.
von Griechen angelegt;
Kreishauptstadt in
Bulgarien,
[* 12] am Osem südlich von
Lowatz im
Balkan gelegen, 400 m ü. M., mit (1881) 6301 Einw.,
welche hauptsächlich
Viehzucht,
[* 13]
Acker- und Obstbau treiben.
Infolge eines Orakelspruchs schlichen sich
Diomedes und
Odysseus in die Stadt und entwendeten aus demTempel
[* 18] der
Athene
[* 19] das ihr geheiligte
Bild
(Palladium), das Schutzheiligtum der Stadt, wodurch das
Glück von den Trojanern wich. Hierauf
ließen die Griechen auf des
OdysseusRat ein kolossales hölzernes
Pferd
[* 20] erbauen, in dessen hohlem
Bauch
[* 21] sich eine auserlesene
Schar verbarg. Die übrigen Griechen begaben sich auf ihre
Schiffe
[* 22] und fuhren in der
Nacht davon. Als nun
am andern
Tag die
Trojaner das Griechenlager verlassen sahen, strömten sie scharenweise aus der Stadt, sich wundernd über
das seltsame Ungeheuer, bis ihnen ein im nahen
Schilf aufgefundener Grieche, Sinon, berichtete, daß die über den
Raub ihres
Heiligtums erzürnte
GöttinAthene den Trojanern zum
Ersatz dies
Pferd geschenkt habe.
Des warnenden
LaokoonSchicksal beschwichtigte jeden Argwohn, es
ward einStück der
Mauer um
Troja eingelegt, der
Koloß nach der
Stadt gezogen und neben dem
Tempel der
Athene aufgestellt. In der
Nacht entstiegen die Griechen dem
Bauch des
Pferdes, und die
griechischen
Schiffe kehrten zurück. Ein allgemeines Blutbad begann, die Stadt ward angezündet und geplündert.
Nur einer kleinen
Schar von Trojanern unter der Anführung des
Äneas gelang es, sich durch die
Flucht zu retten und in
Italien
[* 23] eine neue
Heimat zu begründen.
Viele der heimkehrenden Griechen fanden unterwegs ihren
Untergang; andre, namentlich
Odysseus, erreichten erst
nach mancherlei Irrfahrten ihr Vaterland; noch andre fanden in der
Heimat ihre Herrschersitze von andern eingenommen, weshalb
entweder sie selbst oder ihre
Söhne in fremden
LändernKolonien gründeten. Dies ist der
Inhalt der
Sage, wie sie uns in den
Homerischen Gedichten, vor allen in der Iliade, welche aber nur den
Zorn des
Achilleus und den
TodHektors
erzählt, dann in den
Epen der Kykliker und nach diesen in Vergils
Äneide überliefert ist.
Die griechischen
Historiker haben den Trojanischen
Krieg für wirkliche Geschichte gehalten und ihn als festen
Punkt angenommen,
an den sie ihre
Zeitrechnung anknüpften. Auch neuere
Gelehrte nehmen wenigstens einen historischen
Kern
der
Sage an, während die
Ansicht mehr
Wahrscheinlichkeit für sich hat, daß der
Krieg nur ein Spiegelbild der
Kämpfe ist, welche
die
Äolier und
Achäer um 1050
v. Chr. bei der
Kolonisation der kleinasiatischen
Küste mit den den Griechen stammverwandten
Dardanern am
Hellespont zu bestehen hatten; an den Thaten ihrer Vorfahren, welche sie in ihren
Gesängen
verherrlichten, ermutigten und stärkten sich nicht nur die
Hellenen in dem langwierigen
Kampf, sondern sie glaubten auch durch
die
Annahme einer frühern
EroberungTrojas durch ihre
Väter ein Anrecht auf die begehrten
Länder zu erwerben.
[* 26]
(Troikart, v. franz. trois quarts), dolchartiges chirurg.
Instrument, das aus einem dreikantig zugespitzten
Stilett von
Stahl mit Holzgriff und aus einer Metallhülse zusammengesetzt
ist, welche, über den
Dolch
[* 27] gestreift, nur dessen
Spitze frei läßt. Man bedient sich des Trokars, um
aus natürlichen oder
¶
mehr
krankhaften Körperhöhlen durch Punktion abnorme Flüssigkeiten zu entleeren, da das Stilett, nachdem der Einstich gemacht
ist, herausgezogen wird. Durch die Röhre können, wenn der Ausfluß
[* 29] beendet ist, auch Medikamente eingespritzt werden. Anwendung
findet der Trokar bei Wassersuchten aller Art, Wasserbruch, Kropf, Brustfellentzündungen, Echinokokkusblasen, Eierstocksgeschwülsten
etc., auch zur Entfernung der Luft aus dem durch zu viel frisches Futter aufgeblähten Pansen der Wiederkäuer.
[* 30] Die Figuren zeigen einen großen (1), zwei kleine (2 u. 3), einen Probetrokar (4) und einen
gebogenen Trokar (5).