geleitet, oder man leitet sie wie auch das
Papier über hohle, durch Einleiten von
Dampf
[* 2] erhitzte
Walzen (vgl.
Trockenmaschine).
Derartige
Walzen kann man auch zum Trocknen von
Pulver benutzen, wenn man dies auf endlosen Tüchern über die
Walzen leitet. - Zum
Trocknen von
Flüssigkeiten genügt anhaltendes Erhitzen, wenn derSiedepunkt der betreffenden
Flüssigkeit bedeutend
höher liegt als der des
Wassers.
FlüchtigeFlüssigkeiten kann man vorteilhaft destillieren und unter Anwendung von Rektifikatoren
und Dephlegmatoren, wie sie zur Trennung des
Alkohols vom
Wasser in der Spiritusfabrikation
[* 3] benutzt werden, vom Wassergehalt
befreien.
Ein vollständiges Trocknen erreicht man indes auf diese
Weise in derRegel nicht, vielmehr muß man zur
Entfernung
der letzten
Spuren von
Wasser hygroskopische
Substanzen anwenden, welche bei längerm Verweilen in der
Flüssigkeit die
Feuchtigkeit
vollständig absorbieren. Oft führt nur wiederholte
Destillation
[* 4] über solche
Substanzen zum
Ziel. Die Auswahl der letztern
richtet sich nach der
Natur der
Flüssigkeit, die nicht chemisch auf die Trockensubstanz einwirken darf.
Am häufigsten benutzt man
Chlorcalcium, gebrannten
Kalk, wasserfreies kohlensaures
Kali oder schwefelsaures
Kupferoxyd, wasserfreie
Oxalsäure, Phosphorsäureanhydrid etc. -
Gase
[* 5] verlieren den größten Teil ihres Wassergehalts durch starkes
Abkühlen in einer Röhrenleitung von hinreichender
Länge
(vgl.
Leuchtgas,
[* 6] S. 734). Wo dies nicht genügt, kann man sie durch Trockenröhren leiten, welche mit
porösem
Chlorcalcium gefüllt sind, oder durch konzentrierte
Schwefelsäure.
[* 7] Man befeuchtet mit letzterer auch
Bimsstein, den
man inRöhren
[* 8] füllt, oder läßt die
Schwefelsäure in einem mit
Koks gefüllten
Turm in
[* 9] gleichmäßiger Verteilung herabfließen,
während das
Gas unten in den
Turm eintritt und der
Säure entgegenströmt.
(Trödelgewerbe),
Kleinhandel, durch welchen gebrauchte
Sachen (gebrauchte
Kleider,
Betten, Wäsche, altes
Metallgerät, Metallbruch u. dgl.) umgesetzt werden.
Mit Rücksicht darauf, daß der Trödelhandel leicht zur
Hehlerei mißbraucht werden kann, ist in der deutschen
Gewerbeordnung (§ 35)
bestimmt, daß dieser
Handel untersagt werden kann, wenn
Thatsachen vorliegen, welche die Unzuverlässigkeit des Gewerbtreibenden
in Bezug auf diesen
Gewerbebetrieb darthun. Im Umherziehen darf der Trödelhandel nicht ausgeübt werden (deutsche
Gewerbeordnung, §
56,
Ziffer 2).
(Contractus aestimatorius), der
Vertrag, vermöge dessen jemand einem andern eine
Sache mit derAuflage
übergibt, nach einer gewissen Zeit entweder diese
Sache zurückzugeben, oder einen bestimmten Geldbetrag dafür zu überliefern.
Die
Übergabe jener
Sache erfolgt in der Erwartung, daß der Trödler dieselbe zu verkaufen suchen werde.
Ein etwaniger Mehrerlös
kommt, wenn nichts andres verabredet war, dem Trödler zu gute.
Dorf und gewissermaßen Hauptort des schweizer. Halbkantons
Appenzell-Außer-Roden, am
Fuß des
Gäbris, mit Kantonschule, Baumwollweberei, Musselinstickerei und (1880) 2629 Einw.;
ist mit
Hundwyl abwechselnd Sitz der
Landsgemeinde, zugleich Sitz des Obergerichts.
Pompejus (oder in richtigerer
OrdnungPompejusTrogus), röm. Geschichtschreiber zur Zeit des
Augustus, stammte
aus
Gallien, schrieb eine Universalgeschichte von Erschaffung der
Welt bis auf seine Zeit, welche den
Namen
»Historiae Philippicae« führte, weil die Geschichte des makedonischen
Reichs und der mit diesem in Zusammenhang stehenden
Völker den Hauptinhalt bildete. Nur die »Prologi« zu den 44
Büchern (hrsg. von
Grauert, Münst.
1827; nebst einigen andern, meist als unecht erwiesenen
Fragmenten vonBielowski, Lemb. 1853) und der
Auszug
des
Justinus (s. d. 1) sind auf uns gekommen.
Stadt in der ital.
ProvinzCatania
(Sizilien),
[* 13]Kreis
[* 14]
Nicosia, auf einem Felskamm, 1113 m ü. M.,
nahe am
Fluß Troina, einem Zufluß des
Simeto, gelegen, hat Reste des antiken Imachara,
Mützen- und Strumpfwirkerei und (1881)
10,072 Einw. Troina ward 1062 von den
Normannen unter
Roger eingenommen und erhielt 1078 das erste katholische
Bistum in
Sizilien.
russ. Grenzfestung im sibirischen Gebiet
Transbaikalien, Sitz des Befehlshabers der Transbaikalischen
Kosaken, ein großer wohlgebauter
Ort mit
Kirchen und steinernen Gebäuden, freundlich und schmuck wie keine andre sibirische
Stadt, nur 4 km nördlich von dem tiefer gelegenen
Kiachta (s. d.), hat eine
Realschule, ein weibliches
Progymnasium und (1885) 6117 Einw.