in Rom der Name mehrerer aus drei Mitgliedern bestehenden Kollegien, deren Bestimmung durch einen Zusatz näher
angegeben wird. Zu den Magistratus minores, den niedern Magistraten, gehörten: die Triumviri capitales, um 289 v. Chr. eingesetzt,
welchen die Aufsicht über die Gefängnisse, die Vollstreckung der Todesurteile und die meisten Verrichtungen der niedern
öffentlichen Polizei übertragen waren;
die Triumvirn monetales, die Vorsteher des Münzwesens, wahrscheinlich 269 v. Chr. eingesetzt;
die Triumvirn nocturni, die für die Sicherheit der Städte zur Nachtzeit zu sorgen hatten, über deren sonstige Obliegenheiten aber
und die Zeit ihrer Einsetzung nichts Sicheres zu ermitteln ist.
Von weit größerer politischer Bedeutung sind
die Vereinigungen von je drei Männern im letzten Jahrhundert der Republik zu dem Zweck, die gesamte Staatsgewalt an sich zu reißen,
welche Triumvirate genannt werden. Das erste dieser Triumvirate, das des Cäsar, Pompejus und Crassus, 60 v. Chr. geschlossen,
war eine bloße Privatvereinigung. Das zweite ward 43 n. Chr. auf einer Insel des Reno zwischen Antonius,
Octavianus und Lepidus geschlossen. Nachdem diese in Rom eingezogen waren, wurden sie 27. Nov. durch ein Gesetz als Triumvirn rei publicae
constituendae, d. h. für die Ordnung des Staats, mit höchster Gewalt auf die Zeit bis zum letzten Dezember 38 vom Volk bestätigt,
und nach Ablauf dieser Zeit wurde ihnen diese Vollmacht auf weitere fünf Jahre verlängert.
Vasallenfürstentums Travankor, 3½ km vom Indischen Meer, Residenz des Maharadscha
in einem alten Fort sowie des britischen Residenten und eines katholischen Bischofs, hat mehrere sehr schöne
Gebäude, eine medizinische Schule, College, Museum, Hospitäler, eine Sternwarte, eine evang. Mission u. (1881) 41,173 Einw.
berühmte, aus Mailand stammende, besonders im 16. Jahrh. blühende Familie Italiens. Bemerkenswert sind:
Gian Giacomo Trivúlzio, Marchese von Vigevano, geb. 1436 zu Mailand, nahm 1466 teil am Zug
nach Frankreich, unterdrückte 1476 den Aufstand
der Ghibellinen in Genua, trat 1486 in die Dienste des Königs von Neapel, 1494 in französische, eroberte 1499 das
Herzogtum Mailand, wurde dafür Marschall von Frankreich, später Statthalter von Mailand. Verdächtigt, mit Venedig und der Schweiz
Verbindungen unterhalten zu haben, fiel er bei dem König in Ungnade, und als er behufs seiner Rechtfertigung 1518 bei
Hof erschien, ward er so ungnädig empfangen, daß er aus Alteration darüber bald darauf starb.
Vgl. Rosmini, Istoria della
vita e della gesta di J. G. Trivúlzio (Mail. 1815, 2 Bde.).
Sein Bruder René stand auf seiten der Ghibellinen und starb in venezianischen Diensten. Dessen Neffe Teodoro
trat in französische Dienste, ward später Obergeneral der venezianischen Armee, 1524 Gouverneur von Mailand, dann Marschall von
Frankreich und Gouverneur von Genua, übergab dieses an Andrea Doria
und starb 1531 als Gouverneur von Lyon.
Landschaft in Kleinasien, der nordwestlichste, zwischen dem Hellespont und dem Adramyttenischen Meerbusen (Golf
von Edremid) vortretende Teil der Halbinsel, seit der Diadochenzeit unter dem Gesamtnamen Mysien mit inbegriffen,
ist größtenteils erfüllt von den Verzweigungen des zu 1750 m Höhe steil aufsteigenden waldreichen Idagebirges (Kaz Dagh),
zwischen denen nur das eine größere Thal des Skamandros (Menderes), der zum Hellespont hinab mehrere breitere Stufenebenen
durchfließt, sich hinzieht.
Nach dem vorhistorischen (vielleicht den Illyriern verwandten) Volk der Troer benannt, wurde es, namentlich an der Küste,
von peloponnesischen Achäern und böotischen Äoliern besetzt, während sich im Binnenland Reste des alten, mit den Troern
einst eng verbundenen Volkes der Dardaner oder Teukrer bis in die Zeit der persischen Herrschaft erhielten.
Troas entspricht etwa dem heutigen Liwa Tschanak-Kalessi. Troas war die Stätte des Homerischen Troja (s. d.). Wichtigere Orte aus
historischer Zeit waren Dardanos, Abydos, Lampsakos u. a.
Inselfort bei Puerto Real in der Bai von Cadiz, und von den Franzosen genommen.
Zur Erinnerung
an die letztere Einnahme erhielt diesen Namen eine Anhöhe auf dem rechten Seineufer in Paris, gegenüber
der Jenabrücke, wo zur Weltausstellung von 1878 von Davioud und Bourdais ein kolossaler Palast von halbelliptischem Grundriß
erbaut wurde, dessen Mittelbau zu Festen, Musikaufführungen etc. dient, während die Flügel zu einem kunstgeschichtlichen
Museum von Gipsabgüssen eingerichtet sind.
(griech., auch Choreus), zweisilbiger Versfuß, aus einer Länge und darauf folgender Kürze (- ^) bestehend,
kommt als Wortfuß vorzüglich im Deutschen außerordentlich häufig vor.
Der dreifüßige Trochäus, Ithyphallikus genannt, findet
sich meist in Verbindung mit andern Rhythmen wie mit Daktylen;
der vierfüßige im dritten Vers der Alkäischen
Strophe und in der neuern spanischen Romanze. Am gebräuchlichsten war der katalektische Tetrameter (s. d.).
(spr. -schü), Louis Jules, franz. General, geb. zu Palais bei Belle-Isle en Mer (Morbihan), trat 1840 als
Leutnant in die Generalstabsschule, wurde in Algerien Adjutant von Lamoricière, 1846 wegen seines tapfern
Verhaltens Adjutant des Marschalls Bugeaud und kam 1851 als Oberstleutnant ins Ministerium. 1854 ward er Adjutant des Marschalls
Saint-Arnaud und nachher des Generals Canrobert in der Krim, 24. Nov. Brigadegeneral, erhielt 1855 die 1. Brigade des 1. Korps
und zeichnete sich bei dem Sturm auf den Malakow aus. Als Divisionsgeneral that er sich 1859 in der Schlacht bei Solferino hervor.
Nach dem Frieden
mehr
trat er wieder ins Kriegsministerium und war von Niel zu seinem Nachfolger ausersehen. Aber seine Schrift »L'armée française
en 1867« (Par. 1867, 20. Aufl. 1870), welche mit unerhörtem Freimut alle Schäden der französischen Armee aufdeckte und die
einzige Heilung in der Annahme des preußischen Wehrsystems sah, entzog ihm die Gunst des Hofs und machte
ihn als Minister des Kaiserreichs unmöglich. Zu Anfang des Kriegs 1870 erhielt er das Kommando der 12. Territorialdivision zu
Toulouse und ward dann zum Befehlshaber der Landungsarmee an der deutschen Küste ausersehen. Da diese Landung unterblieb, ernannte
ihn der Kaiser im Lager von Châlons 17. Aug. zum Gouverneur von Paris.
Indes seine Popularität nützte dem sinkenden Kaiserreich nichts mehr, und als 4. Sept. dasselbe zusammenbrach, trat an die Spitze der
Bewegung und ließ sich zum Präsidenten der Regierung der nationalen Verteidigung ernennen, blieb aber Generalgouverneur von
Paris und Oberbefehlshaber sämtlicher Streitkräfte in der Hauptstadt. Während der Belagerung entfaltete
er eine großartige und erfolgreiche Thätigkeit in der Organisation der Verteidigungsarmee; auch war sein Plan, nach Nordwesten,
nach Rouen, durchzubrechen, gar nicht unverständig.
Derselbe kam jedoch nicht zur Ausführung, weil Trochu sich mit der Regierung in Tours nicht verständigen konnte und selbst unschlüssig
war, denn er hatte kein Vertrauen auf den Erfolg und hielt überhaupt die Verteidigung von Paris für eine
»noble Tollheit«. Als die Kapitulation, die er mit hochtönenden Phrasen verschworen, unvermeidlich war, legte er sein Amt als
Gouverneur nieder; Präsident der Regierung blieb er bis zum Zusammentritt der Nationalversammlung.
Als Mitglied der Nationalversammlung ergriff er mehrere Male das Wort zu seiner Rechtfertigung; da er indes
in der Armeereformfrage Gegner von Thiers war, erhielt er kein Kommando und zog sich 1872 in das Privatleben zurück.
Vgl.
Trochus Schriften: »L'Empire et la défense de Paris devant le jury de la Seine« (1872);
»Pour la vérité
et pour la justice« (1873);
»La politique et le siége de Paris« (1874) und »L'armée française en
1879, par un officier de retraite« (anonym, 1879).