im griech. Mythus Sohn des Königs Keleos von Eleusis und der Metaneira, Liebling der Demeter, Verbreiter
des Ackerbaues und der Kultur überhaupt, Heros der Eleusinischen Mysterien. Er fuhr auf einem mit Drachen bespannten Wagen über
die ganze Erde dahin und streute Getreidesamen aus.
Nach seiner Zurückkunft nach Eleusis wollte Keleos
ihn töten lassen, mußte ihm jedoch auf Befehl der Demeter sein Land abtreten, worauf Triptolemos die Thesmophorien (s. d.) stiftete.
[* ] (parallaktisches Lineal, Instrumentum parallacticum, Ptolemäische Regel), astronom. Instrument der Alten,
dessen sich noch Kopernikus bediente, aus drei Linealen bestehend, die ein gleichschenkeliges Dreieck bilden (s. Figur). Der
eine der gleichen Schenkel, A B, steht vertikal, der andre, A C, um den obern Endpunkt A des ersten drehbar, ist mit
Absehen (Visieren) versehen und wird nach dem zu beobachtenden Stern gerichtet; auf dem dritten, mit einer Teilung versehenen
Lineal B D wird die Länge der ungleichen Seite B C gemessen und dadurch der Winkel an der Spitze, d. h. Zenithdistanz des Sterns,
bestimmt.
desWinkels, Teilung desselben in drei gleiche Teile, ein im Altertum berühmtes geometrisches Problem, mit
dem sich Pappus, Proklos, Nikomedes, von den Neuern Vieta, Albrecht Dürer, Newton u. a. beschäftigt haben;
mit Zirkel und Lineal (Kreis und gerader Linie) allein nicht lösbar.
[* ] Beauv. (Goldhafergras), Gattung aus der Familie der Gramineen, der Gattung Avena, Hafer, sehr nahestehend, mit zwei-
bis dreiblütigen Ährchen, nur fruchtbaren Blüten und einer am Grund nur wenig dunklern Granne an der Deckspelze.
Trisetum pratense Pers. (Avena flavescensL., kleiner Wiesenhafer, s. Fig.), ein perennierendes Gras mit mehr oder weniger fein behaarten
Blättern und nur in der Blüte ausgebreiteten, gelbgrünen Rispen, wächst auf guten frischgrundigen Wiesen, gehört zu den
Schnittgräsern erster Klasse und gibt reichliches, sehr feines, weiches
Heu.
(griech., Hymnus angelicus, cherubicus, triumphalis), der im Konsekrationsakt der Messe übliche Gesang des
»Dreimalheilig«, genommen aus
Jes. 6, 3,. war
schon im 4. Jahrh. gebräuchlich und galt als liturgisches Bekenntnis der Dreieinigkeit.
Giovanni Giorgio, ital. Dichter und Gelehrter, geb. zu Vicenza, lebte unter den Päpsten Leo X. und
Clemens VII. als päpstlicher Nunzius längere Zeit in Venedig und Wien und starb 1550 in Rom. Er ist besonders bekannt als Verfasser
der »Sofonisba« (Rom 1524; mit den Anmerkungen von Tríssino Tasso hrsg. von Paglierani, Bologna 1885; deutsch
von Feit, Lübeck 1888), der ältesten regelmäßigen Tragödie der Italiener. Dieselbe ist streng nach den Aristotelischen Regeln
abgefaßt, in reimlosen fünffüßigen Iamben (versi sciolti), die Tríssino zuerst in die italienische Litteratur eingeführt haben
soll, geschrieben und verrät, trotz ihrer Abhängigkeit von antiken Mustern, ein nicht gewöhnliches
Talent, hat aber heutzutage fast nur noch einen litterarhistorischen Wert. Trissinos Lustspiel »I simillimi« (Vened. 1548)
ist eine Nachahmung des Plautus.
in 27 Gesängen, ist unpoetisch und langweilig und gegenwärtig vergessen. Nicht ohne
Wert sind dagegen manche seiner »Rime« (Vicenza 1529). Auch ist er Verfasser einer Poetik (Vicenza 1529) sowie verschiedener
Schriften über die italienische Sprache und hat Dantes Schrift »De vulgari eloquio« zuerst ins Italienische übersetzt. Eine Gesamtausgabe
seiner Werke erschien Venedig 1729.
daCunha (spr. kúnja), Inselgruppe im südatlant. Ozean, südwestlich vom Kap der Guten Hoffnung, besteht aus
drei Inseln vulkanischen Ursprungs, deren größte, vorzugsweise Tristan da Cunha genannt, eigentlich nur ein erloschener
Vulkan ist, der bis zu 2600 m ansteigt und 116 qkm (2,1 QM.)
umfaßt. Sie wurde nach dem portugiesischen Entdecker (1506) benannt, ist rund von Gestalt und wohlbewässert und erscheint
als ein günstiger Platz für Schildkrötenfang und zum Wassereinnehmen für Seefahrer, die, nach Indien oder Australien bestimmt,
nicht am Kap
mehr
anlegen wollen. Während der Gefangenschaft Napoleons auf St. Helena hielt die britische Regierung die Insel besetzt; als sie 1821 verlassen
werden sollte, erlangten der Korporal William Glaß und zwei Seeleute die Erlaubnis, sich dauernd auf der Insel niederzulassen.
So entstand eine kleine Kolonie, welche 1886: 94 Köpfe zählte; sie steht unter dem Schutz des Kapgouverneurs
und führt seit 1867 den Namen Edinburgh.