bei
Bach und andern ältern
Komponisten das Zeichen des Trillers über der ersten
Note eines punktierten
Rhythmus auftritt, darf
nicht der ganze Notenwert aufgelöst werden, sondern es wird dann nur ein paarmal schnell geschlagen und ohne
Nachschlag innegehalten,
um den
Rhythmus noch zur Geltung zu bringen. Ein maßgebendes
Gesetz für die Ausführung aller
Verzierungen
ist, daß sie nicht die
Rhythmik des
Stückes schädigen und verwischen dürfen; man thut daher in vielen
Fällen gut, eine
Stelle erst ohne die
Verzierung zu spielen und dieselbe dann einzufügen.
Eine Aneinanderhängung mehrerer Triller heißt Trillerkette
(Kettentriller). Steigt oder fällt die Trillerkette sekundenweise,
so erhalten die einzelnen Triller gewöhnlich keine
Nachschläge, da der Triller selbst als steigend und fortdauernd
angesehen wird; geradezu fehlerhaft ist der
Nachschlag bei chromatischer Veränderung des Trillers: Springende Trillerketten
dürfen
Nachschläge erhalten, nur der eine
Oktave springende Triller ist als Fortdauer desselben Trillers anzusehn, d. h. erhält
keinen
Nachschlag.
(Triller), ein hölzernes, vergittertes, an einer horizontalen
Welle befestigtes
Häuschen, in welches ehedem
die wegen
Polizeivergehen Verurteilten eingesperrt wurden, um durch Herumdrehen desselben zu allerhand lächerlichen
Bewegungen
und
Übelkeit gebracht und dem öffentlichen
Spott preisgegeben zu werden.
(Trilobitae),
Gruppe völlig ausgestorbener und nur den ältesten geologischen
Schichten angehörigerTiere,
die man früher allgemein zu den
Krebsen rechnete, neuerdings jedoch getrennt von ihnen behandelt. Sie besaßen (vgl. die
Abbildungen von
Calymene,
Ellipsocephalus,
Trinucleus,
Paradoxides und
Arges auf den Tafeln
»Silurische«
[* 3] und
»Devonische Formation«)
einen durch zwei Längsfurchen dreiteiligen
Körper, der aus vielen
Ringen zusammengesetzt war und sich bei manchenArten
igelartig zusammrollen konnte. Am ersten
Ring, dem
Kopf, saßen meist zwei große
Augen.
Vielfach waren an
Kopf und
Rumpf lange
Stacheln vorhanden. Wichtig ist der Umstand, daß man früher fast nie auch nur
Spuren
von
Beinen gefunden hat; diese müssen also im
Vergleich zum
Körper sehr weichhäutig gewesen sein. Erst
in der neuesten Zeit gelang es, durch
Reihen von mühsam hergestellten Schliffen durch Trilobíten zu ermitteln, daß um den
Mund herum 4
Paar
Kaufüße und an jedem
Ring derBrust und des
Hinterleibes ein
Paar Gehbeine mit
Kiemen saßen.
(griech.), bei den Griechen die
Verbindung je dreier
Tragödien, mit denen an den
Dionysosfesten die dramatischen
Dichter miteinander um die ausgesetzten
Preise kämpften. Gewöhnlich schloß sich diesen
Tragödien noch ein Satyrspiel an,
und diese
Verbindung hieß dann eine
Tetralogie. Am meisten bildete
Äschylos die aus, indem er entweder ausgedehntere Mythenstoffe
in drei miteinander in inniger
Verbindung stehenden
Dramen behandelte oder drei
an sich nicht zusammenhängende
Stoffe wenigstens durch eine gemeinsame symbolische Beziehung miteinander verknüpfte.
Unter den erhaltenen
Stücken von ihm befindet sich eine vollständige Trilogie, die »Orestie«,
bestehend aus
»Agamemnon«, den »Choëphoren« und
»Eumeniden«, welchen sich in stofflichem Zusammenhang das nicht mehr vorhandene
Satyrdrama
»Proteus« anschloß. Von Neuern haben
Schiller
(»Wallenstein«),
das gewöhnliche Versmaß der griech.
Dramatiker, bestehend aus
drei
Metren oder Doppeliamben
(Dipodien), mit einer
Cäsur, die, gewöhnlich nach der fünften, seltener nach
der siebenten
Silbe eintretend, den
Vers in zwei ungleiche Hälften teilt. Im ersten, dritten und fünften
Fuß oder zu Anfang
jeder
Dipodiekann statt des
Iambus auch ein
Spondeus stehen, so daß folgendes
Schema entsteht [s. Bildansicht]:
Der Trimeter zeichnet sich durch
Ernst und feierlichen
Gang
[* 6] aus, der durch die erlaubten
Spondeen noch würdevoller
gemacht wird. Die Komödiendichter behandeln ihn übrigens viel freier als die Tragiker, namentlich geben sie ihm durch Einführung
von
Anapästen an
Stelle der
Spondeen einen leichtern
Charakter. Von unsern Dichtern haben den Trimeter
Goethe in der
»Helena«,Schiller
in einigen
Szenen der
»Jungfrau«,
Platen in seinen Litteraturkomödien in Anwendung gebracht. Die
Versuche andrer, wie
Minckwitz,
Märcker etc., ihn für große
Tragödien zu verwenden, sind als mißlungen zu bezeichnen.
(engl., auch trümmen), die nicht in
Stückgütern bestehende Schiffsladung
(Getreide,
[* 7]Kohlen
etc.) eben schaufeln, um sie im Schiffsraum angemessen zu verteilen.
Das
Schiff
[* 8] ist in gutem
Trimm, wenn es gerade tief genug
geladen, weder zu viel noch zu wenig achterlastig ist.
im Religionssystem des neuern
Brahmanismus die Vereinigung der bis dahin ziemlich unvermittelt nebeneinander
stehenden drei großen
GötterBrahma als des Schöpfers,
Wischnu als des Erhalters,
Siwa als des Zerstörers,
ausgegangen von dem Bestreben, die verschiedenen
¶
mehr
Religionselemente gegen den Buddhismus und andre feindliche Strömungen zu verbinden.
Verehrt wird die Trimûrti in einem dreiköpfigen
Bild aus einem Stein, das vorn den Brahma mit dem Almosentopf und dem Rosenkranz, rechts den Wischnu u. links den Siwa darstellt.