Balneario,Badeort in der ital.
ProvinzBergamo, im
Val Cavallina am Cherio gelegen, hat
ein besuchtes Schwefelbad (16° C., auch Schlammbad), eine ganz von
Lotto ausgemalte
Kirche, Seidenindustrie und (1881) 1883 Einw.
ein aus
Italien
[* 6] stammendes
Spiel mit L'hombrekarte unter vieren, von denen wie im
Whist die Gegenübersitzenden alliiert
sind. Die Kartenfolge ist stets
Drei, Zwei,
As, König,
Dame,
Bube,
Sieben,
Sechs,
Fünf,
Vier. Es gelten die Whistregeln, doch gibt
es kein
Atout, und man spielt nicht um
Stiche, sondern um
Points. Jedes
As in den
Stichen zählt 1, je 3
Figuren
(Drei bis
Bube) zählen 3 (2 überbleibende nichts), der letzte
Stich 1. Zum
Spielen gesellt sich das
Ansagen, welches vor dem
ersten
Stich nur der Vorhand erlaubt ist. 3
Dreien gelten 4, 4
Dreien 8, die übrigen gedritten
Blätter
1, die gevierten 2. 21
Points machen eine
Partie.
Wer 3 oder 4
Sieben meldet, gewinnt die
Partie sofort und legt noch außerdem
1, bez. 2 für die nächste an.
Neapolitaine heißt die
Sequenz von der
Drei an; sie zählt so viel
Points, wie sie
Blätter stark
ist.
Udo von, preuß.
General, geb. zu
Jerichow bei
Magdeburg,
[* 7] trat 1824 in ein Jägerbataillon, kommandierte
1856-64 das sachsen-altenburgische Truppenkontingent, machte als Oberst u.
Kommandeur des 53.
Regiments den
Mainfeldzug 1866 mit, ward im Juli zum
Kommandeur der kombinierten Gardeinfanteriebrigade ernannt, formierte in
Leipzig
[* 8] die
preuß.
Division des 2. Reservearmeekorps und zog mit derselben unter dem Oberbefehl des
Großherzogs von
Mecklenburg
[* 9] nach
Bayern.
[* 10]
So hießen in
Preußen
[* 15] die zuerst ausgegebenen und 1824 durch
Kassenanweisungen ersetzten
Scheine, deren
Annahme im Privatverkehr seit 1813 der freien Übereinkunft überlassen war.
(spr. -ssang),LouisElisabeth de la Vergne,
Graf von, franz. Schriftsteller, geb. zuLe Mans,
wurde mit dem jungen
Ludwig XV. gemeinsam unterrichtet, stieg dann bis zum
Generalleutnant empor und bekleidete später beim
König
Stanislaus die
Stelle eines Großmarschalls. Er starb Mit
Voltaire,
Fontenelle und Raynard freundschaftlich
verbunden und im
Salon der
MadameTencin ein ständiger
Gast, hatte Tressan die Litteratur und die
Wissenschaften
gepflegt und zahlreiche Gelegenheitsgedichte, ein philosophisches Werk: »Réflexions sommaires sur l'esprit«, u. einen »Essai
sur le fluide électrique« verfaßt. Als seine Hauptwerke aber sind seine Übersetzung des
»Orlando furioso« von Ariost, die
ihm die
Aufnahme in die französische
Akademie verschaffte (1781),
und das
»Corps d'extraits de romans de
chevalerie« (1782, 4 Bde.) zu nennen. Seine
»Œuvres complètes« gaben
Campenon und A.
Martin heraus (1822-23, 10 Bde.).
(franz.), aus
Gold- u. Silberfäden oder auch mit
Seide,
[* 17]
Lahn und
Kantille gewebte Bandstreifen oder
Borten zum
Besatz von Kleidungsstücken, Tapetenbeschlägen u. dgl.
Die
Kette ist in derRegel von gelber oder weißer
Seide, der
Schuß von
Gold- oder
Silbergespinst. Die besten
Tressen sind auf beiden Seiten rechts. Nach den verschiedenen
Mustern gibt es: Gaze-, Galonen- und Korallenarbeit und
Massiv- oder
Drahttressen, sämtlich durchsichtig und leicht, in der
Kette von
Seide und im
Einschlag von dünnem
Gold- oder
Silberdraht;
Bandtressenligaturen, rechts von
Gold
[* 18] oder
Silber, links ganz von
Seide, und geschleifte Tressen, bei welchen auf der
rechten Seite nach zwei Einschlagfäden von reichem Gespinst nur ein Seidenfaden zu sehen ist.
(Tretmühle),
Maschine
[* 20] zur
Aufnahme von
Tier- und Menschenkraft. Das gewöhnliche Tret- oder
Laufrad ist aus
Holz
[* 21] und ähnlich wie ein
Wasserrad
[* 22] gebaut, aber an seinem äußern oder innern
Umfang nicht mit
Schaufeln oder
Zellen, sondern mit
Sprossen oder
Leisten versehen, welche der arbeitende
Mensch benutzt, um durch fortgesetztes Steigen sich
selbst immer auf derselben
Stelle zu behaupten, während das große hölzerne
Rad unter seinen
Füßen ausweicht,
d. h. sich unter
Abgabe von
Arbeit umdreht.
Tretrecht - Treviranus
* 23 Seite 15.822.
Die
Räder können beliebig breit gemacht werden, so daß mehrere, selbst bis 20
Arbeiter nebeneinander Platz haben. Steigen
nun diese 20 Mann jeder in der
Stunde 3000
Stufen von 0,2 m
Höhe, und wird täglich 7
Stunden gearbeitet,
so beträgt die tägliche Leistung, wenn der
Mensch 65 kg wiegt, 21,000.65.0,2 = 273,000
Meterkilogramm. Dieser bedeutenden
Nutzleistung halber macht man auch heute noch unter gewissen Umständen von
Lauf- und Treträdern
Gebrauch. Durch
Tiere betriebene
Lauf- und Treträder sind wegen großer Reibungswiderstände, kolossalen
Baues, bedeutender Herstellungs- und Unterhaltungskosten
etc. fast ganz außer
Gebrauch gekommen;
nur für manche landwirtschaftliche
Zwecke haben
¶
mehr
sich die Tretwerke
[* 24] oder Trittmaschinen noch erhalten. Sie nehmen weniger Raum ein als Göpel und ermöglichen größere Arbeitsleistungen
der Tiere, indem diese durch ihr eignes Gewicht wirken und dabei die stete ermüdende Wendung des Körpers wegfällt. Dagegen
fehlt den meisten dieser Maschinen die erforderliche Einfachheit und damit die Möglichkeit, ohne öftere
Störungen arbeiten zu können.