Gegensatz zum
Kreatianismus (s. d.) auftretende
Lehre,
[* 2] nach welcher bei der Entstehung des menschlichen
Lebens auch die
Seele
nur als mittelbare göttliche
Schöpfung in Betracht kommt. So lehren nach dem Vorgang Tertullians und im
Interesse an der
Erbsünde die
Lutheraner, doch nicht in dem
Sinn einer Entstehung der
Seelen aus physischer
Zeugung (ex traduce),
sondern nur mittels derselben als Fortleitung des in
Adam eingesenkten
Keims (per traducem).
(GummiTragacanthae), aus dem
Stamme mehrerer vorderasiatischer
Arten von
Astragalus
[* 13] (s. d.) freiwillig oder
nach zufälligen oder absichtlichen
Verletzungen ausschwitzendes
Gummi, bildet flache, gedrehte oder gekrümmte, von verdickten,
konzentrischen, halbkreisförmigen Striemen durchzogene, farblose oder gefärbte
Stücke. Er ist hornartig, fast durchscheinend,
zäh, geruchlos, schwillt im
Wasser stark auf, gibt gepulvert mit 20 Teilen
Wasser einen derben
Schleim
und besteht aus
Bassorin, löslichem
Gummi,
Stärkemehl und mineralischen
Stoffen. Im
Handel unterscheidet man: Blätter- oder
Smyrnaer aus großen, flachen, platten oder bandförmigen
Stücken mit dachziegelförmig übereinander geschobenen
Schichten
bestehend, als beste
Sorte;
syrischen oder persischen Tragánt, in stalaktitenförmigen oder flachen, gewundenen oder gedrehten, mitunter
sehr großen
Stücken.
Man benutzt Tragánt in der
Zeugdruckerei und
Appretur, zu
Wasserfarben, zu plastischen
Massen, als
Bindemittel
zu Konditorwaren und in der
Medizin. Über das dem Tragánt sich anschließende
Kuteragummi s.
Cochlospermum.
- Tragánt war bereits den Alten bekannt, ebenso
den spätern Griechen und den Arabern des frühen
Mittelalters. In
Deutschland
[* 14] wurde
er im 12. Jahrh. zu Arzneiformen benutzt, auch fand er bald technische Verwendung.
phantastisch gebildetes
Tier, das den Griechen nur aus Abbildungen auf
Teppichen und andern Kunsterzeugnissen
des
Orients bekannt war
(Persien
[* 15] und
Babylon) und nur auf hochaltertümlichen
Vasen
[* 16] nachgeahmt ist. Es war eine Hirschgestalt
mit
Bart und Zotteln am
Bug.
[* 24] im Bauwesen wagerechter, zum Tragen von
Lasten bestimmter Bauteil aus
Stein,
Holz,
[* 25]
Eisen
[* 26] oder
Holz und
Eisen, welcher
auf zwei (abgesetzter Träger) oder mehreren (fortgesetzter, kontinuierlicher Träger)
Stützen ruht
oder an einem
Ende befestigt ist
(Krag- oder Konsolträger). aus
Stein sind vierkantige, prismatische
Balken, aus
Holz entweder einteilige
und mehrteilige (verzahnte,
[* 1]
Fig. 1 [S. 792], verdübelte,
[* 1]
Fig. 2)
Balken mit rechteckigem
Querschnitt, oder aufgeschlitzte
und gespreizte
[* 1]
(Fig. 3, Lavessche,
[* 1]
Fig. 4)
Balken, oder gegliederte, aus
Fachwerk
[* 27] (Fachwerkträger,
[* 1]
Fig.
5) oder
Netzwerk
[* 28] oder Gitterwerk (Netzwerkträger, Gitterträger) bestehende
Balken, während aus
Eisen die mannigfaltigste
Ausbildung zeigen.
Nach der Form derselben unterscheidet man Dreieckträger
[* 1]
(Fig. 8),
Rechteck-
(Parallel-) Träger (Fig. 10 u. 11), Trapezträger
[* 1]
(Fig. 9),
Vieleck- (Polygonal-) Träger und unter den letztern
Parabel-
[* 1]
(Fig. 12), Halbparabel-
[* 1]
(Fig. 13),
Hyperbel-
und Ellipsenträger (Fischbauch- und Fischträger,
[* 1]
Fig. 14 u. 15).
Nach ihrer
Zusammensetzung unterscheidet man wieder massive (gewalzte und Blechträger) und gegliederte Träger
(Fachwerk- und Netzwerkträger,
[* 1]
Fig. 10 u. 11). Im
Hochbau werden die Träger zur Unterstützung, vorzugsweise der
Decken, und zwar als hölzerne
oder eiserne Unter- oder Oberzüge, ferner zur Unterstützung von
Balkonen,
Galerien und
Erkern als Konsolträger, im Brückenbau
zur Herstellung des Überbaues als Hauptträger, Querträger, Schwellenträger, Konsolträger verwandt, wo sie aus
Eisen und
nur für vorübergehende
Zwecke aus
Holz oder aus
Holz und
Eisen konstruiert werden. Träger, welche man gekuppelt,
d. h. dicht nebeneinander liegend, verwendet, nennt man, besonders wenn sie aus
Walzeisen bestehen, Zwillingsträger, während
man die Walzeisenträger selbst, je nachdem sie einen T- oder I-förmigen
Querschnitt besitzen, kurzerhand mit
T-Träger und
I-Träger¶
mehr
bezeichnet. Armierte Träger sind hölzerne oder eiserne Balken, welche zur Erhöhung ihrer Tragfähigkeit künstlich, z. B. durch
einfache Häng- oder Sprengwerke
[* 24]
(Fig. 6 u. 7), verstärkt werden.