Marktflecken im preuß. Regierungsbezirk
Koblenz,
[* 2]
Kreis
[* 3]
Zell, an der
Mosel, am Trabenberg und an der
LinieReil-Traben
der Preußischen Staatsbahn, 97 m ü. M., hat
Obst- und vortrefflichen Weinbau, große Weinhandlungen und (1885) 1704 meist
evang. Einwohner.
Gegenüber am rechten Moselufer die Stadt
Trarbach (s. d.).
Pferderassen, bei denen derTrab bis zur größten Vollkommenheit ausgebildet ist.
Die
berühmten russischen Orlowtraber werden auf den
Gestüten Chränowoi und Tschesmenka gezüchtet, doch liefert in neuester
Zeit auch
Nordamerika
[* 4] ausgezeichnete Traber. Vgl.
Trabrennen.
Nach 4-8Wochen tritt
Schwäche im Hinterteil hervor, die
Tiere gehen schwankend, mit kurzen, trippelnden,
trabartigen
Schritten
(Traber), und allmählich breitet sich die
Schwäche auch auf die vordere Körperhälfte aus. Meistens
besteht dabei juckende
Empfindung der
Haut,
[* 6] namentlich in der
Kreuzbein- und Lendengegend, welche die
Tiere zu fast fortwährendem
Scheuern und Nagen an diesen
Stellen veranlaßt (daher Gnubber- oder
Wetzkrankheit). Unter zunehmender
Schwäche
und Hinfälligkeit, die sich bis zur völligen
Lähmung des Hinterteils steigern
(Kreuzdrehen,
Kreuzschlagen), tritt allgemeine
Abmagerung ein, und nach monatelanger Krankheitsdauer gehen die
Tiere an Erschöpfung zu
Grunde.
Genesungsfälle von der ausgebildeten
Krankheit kommen nicht vor.
In denKadavern findet man nur am
Rückenmark
und an dessen
Häuten höhere Rötung,
Erweichung,
Schwund, Wassererguß, in manchen
Fällen jedoch gar nichts, woraus die
Erscheinungen
im
Leben zu erklären wären. Nachweislich ist in
Deutschland
[* 7] die
Krankheit bereits vor Einführung der spanischen
Schafe beobachtet
worden; aber erst seit Einführung der
Zucht feiner
Schafe hat sie jene Verbreitung erlangt, in der sie
gegenwärtig den größern Schäfereien oft ganz erhebliche Verluste bereitet.
Die Krankheitsanlage wird unzweifelhaft ererbt, kann aber auch durch organische
Schwäche des
Nervensystems wie des gesamten
Körperbaues bedingt sein, daher die
Krankheit in überfeinerten, verzärtelten
Herden häufig ist. Ebenso werden zu früher
und zu starker
Gebrauch der Zuchttiere, namentlich der männlichen, angeklagt.
Ansteckend ist die Traberkrankheit nicht.
Heilmittel sind bisher ohne Erfolg angewendet worden, frühzeitiges
Schlachten
[* 8] der Erkrankten ist daher anzuraten. Die viel
wichtigere Vorbauung gegen die aus einer
Herde nur schwer wieder zu beseitigende
Krankheit beruht auf Herstellung eines kräftigen
und von erblicher
Anlage freien
Stammes, daher auf
Ausschließung der
Tiere von der
Zucht, die aus traberkranken
Familien abstammen oder bereits traberkranke Nachkommen erzeugt haben, nicht zu früher Benutzung der
Tiere zur
Zucht,
Schonung
der
Böcke und rationeller
Ernährung.
früher besonders in
Holland gebräuchliche Rennen, wo ein guter
Stamm von Traberpferden (s.
Traber) existierte: mit diesen und mit dem Entstehen der Orlowrasse übernahm Rußland die
Pflege der Trabrennen;
Als
Regel gilt bei den Trabrennen, daß
Pferde,
[* 10] welche in
Galopp
[* 11] fallen, eine
Volte (eine Kreiswendung) machen müssen.
Zu beachten bei den Zeitangaben für die Rennen ist, daß die Amerikaner einen sogen.
fliegenden
Ablauf
[* 12]
(Start) haben, d. h. daß sie die
Pferde schon im
Trab befindlich ablaufen lassen, während in andern
Ländern
die
Pferde aus dem ruhigen Stehen ablaufen; man rechnet 4
Sekunden als
Differenz für diesen verschiedenartigen
Ablauf.
(franz., spr. traß), eigentlich die
Spur, dann Absteckungslinie einer Verkehrslinie, z. B.
einer
Straße, einer
Eisenbahn oder eines
Kanals. Man versteht unter Trace die
Achse eines Verkehrswegs mit Einschluß aller seiner
Krümmungen, Steigungen und
Gefälle, welche sich durch einen Grundplan
(Situationsplan) und einen Höhenplan (Längenprofil)
darstellen läßt.
BeimAbstecken läßt sich die Trace zunächst nur auf der Terrainoberfläche fixieren,
hiernach aber auf
Grund eines
Nivellements erst durch Auftrag und
Abtrag des
Bodens wirklich herstellen.
Die
Operation des Aufsuchens und
Absteckens nennt man tracieren und unterscheidet die technische Tracierung von der kommerziellen,
je nachdem man nur die rein technische oder die rein kommerzielle Seite der Aufgabe ins
Auge
[* 13] faßt. Bei
der erstern handelt es sich um die bei übrigens gleicher Solidität geringsten Baukosten, bei der letztern um die bei gleicher
Transportmenge geringsten Betriebskosten:
Gesichtspunkte, welche bei dem Aufsuchen der vorteilhaftesten Trace stets gleichzeitig
in Betracht zu ziehen sind. Näheres hierüber s. unter
Eisenbahnbau.
[* 14]
Tracieren, entwerfen, abstecken.
[* 17] (griech.),
Luftröhren, die
Atmungsorgane der
Tracheentiere, d. h. der
Insekten,
[* 18]
Spinnen
[* 19] etc. (s.
unten). Die Tracheen (Fig. 1 u. 2) sind dünne
Röhren,
[* 20] deren Wandungen aus
Zellen und einer von diesen abgeschiedenen
Schicht eines
hornartigen
Stoffes
(Chitin, s. d.) bestehen.
Letztere ist in den feinsten
Zweigen der Tracheen glatt, in den gröbern aber mit spiralig
angeordneten Verdickungen versehen und hält so die Tracheen stets offen. Die Tracheen beginnen
in der
Haut mit einer Öffnung, dem
Stigma oder Luftloch, hinter dem sich gewöhnlich ein besonderer Verschlußapparat befindet,
und verzweigen sich dann in einer bei den einzelnen
Tieren verschiedenen Art im Innern des
Körpers. Die allerfeinsten, auch
bei starken Vergrößerungen nur schwierig sichtbaren
Zweige umspinnen alle
Organe und dringen in sie hinein,
so daß die Atemluft überall hingeleitet wird. Die Luftlöcher wechseln sehr an Zahl,
Größe und Form, doch befindet sich
bei den
Insekten wenigstens in der
Regel an fast jedem
¶
mehr
Leibesring ein Paar. MancheArtenInsekten pumpen sich, bevor sie fliegen, den Körper voll Luft (das »Zählen« des Maikäfers) und
haben darum an ihren Tracheen noch bis zu mehreren Hundert kleiner Ballons (Tracheenblasen). Übrigens fehlen in einzelnen Fällen,
namentlich an Larven von Wasserjungfern
[* 22] etc., die Stigmen vollständig, so daß das Tracheensystem
zu einem geschlossenen im Gegensatz zum offenen, d. h. mit Stigmen versehenen, wird. Die Atmung geschieht in diesem Fall gewöhnlich
so, daß ein Teil der Tracheen in besonders dünnen Hautstellen, die über die Körperoberfläche oder am Darm
[* 23] blattartig hervorragen,
angebracht ist; diese wirken, da die betreffenden Tiere in Wasser oder feuchter Luft leben, wie Kiemen (sogen.
Tracheenkiemen).
Bei den Spinnen sind die Tracheen in eigentümlicher Weise angeordnet, indem die dicht nebeneinander entspringenden zahlreichen Zweige
eines Astes wie die Blätter eines Buches abgeplattet zusammenliegen (sogen. Tracheenlungen oder Fächertracheen). Als Tracheentiere
(Tracheata) bezeichnet man die mit Tracheen versehenen Arthropoden oder Gliederfüßler (s. d.). Es sind dies
die Insekten, Tausendfüße, Spinnen und Urtracheaten (Protracheata). Letztere wurden früher wegen ihrer Gestalt zu den Würmern
gerechnet, bis man in neuester Zeit an ihnen die Tracheen auffand. Augenscheinlich vermitteln sie den Übergang zwischen den schon
lange als Tracheaten bekannten Insekten etc. und den Ringelwürmern und sind daher für den Zoologen sehr
interessante Tiere. Zu ihnen gehört nur die Gattung Peripatus, deren Arten in den Tropen an feuchten Orten leben. Wegen der übrigen
Tracheentiere s. die einzelnen Artikel über die genannten Gruppen. - In der Pflanzenanatomie bezeichnet man mit dem Namen Tracheen die
Gefäße (s. d., S. 1005).