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Tournantöl - Tours
Seite 15.785.
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16 Artikel Textanfang / Anzahl Wörter
Tournantöl s. Olivenöl. / 3
Tourné (franz.), umgedreht, umgeschlagen! substantivisch: das als Trumpf aufgeschlagene Kartenblatt. / 10
Tournebroche (franz., spr. turn'brósch), Bratenwender. / 5
Tournedos (franz., spr. turn'doh), Lendenbratenschnitzel, welche vor dem Braten in einer Marinade von / 44
Tournée (franz.), Rundreise (besonders amtliche). / 5
Tournefort (spr. turnfor), Joseph Pitton de, Botaniker, geb. 5. Juni 1656 zu Aix, studierte bei den Jesuiten / 206
Tournesollappen s. v. w. Bezetten (s. d.). / 4
Tournesolpflanze s. Crozophora. / 3
Tournieren (franz.), drehen, wenden, z. B. im Kartenspiel (s. Skat); in der Kochkunst die Manipulation, / 74
Tourniquet (franz., spr. turnikeh, Aderpresse), chirurg. Instrument zum Zusammenpressen von Arterien, um / 76
Tournois (franz., spr. turnŏa), altfranzösische, nach der Stadt Tours benannte Münzwährung, nach / 52
Tournon (spr. turnóng), Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Ardèche, am Rhône, über / 37
Tournüre (franz., spr. turn-), gewandtes Benehmen; auch s. v. w. Cul de Paris. / 11
Tournus (spr. turnüh), Stadt im franz. Departement Saône-et-Loire, Arrondissement Mâcon, an der Saône / 50
Tourons (franz., spr. turóng), feines Gebäck aus Eiweißschnee, Zitronensaft und Mehl, welches noch / 21
Tours (spr. tuhr), Hauptstadt des franz. Departements Indre-et-Loire und ehemalige Hauptstadt der / 363
Fortsetzung:
Tournai , (spr. turnä, vläm. Doornick), Hauptstadt eines Arrondissement und ehemalige Festung in der
mehr
Utrecht
[* 2 ] mit den österreichischen
Niederlanden vereinigt, doch erhielten die
Holländer kraft des
Barrieretraktats das
Besatzungsrecht .
Als
Joseph II . 1781 den
Barrieretraktat aufhob, wurde auch Tournai geschleift. Hier wurden 19. Mai 1794 die
Engländer unter dem
Herzog
von
York von den
Franzosen unter
Pichegru geschlagen. Tournai fiel nun an
Frankreich , wurde im ersten
Pariser
Frieden
von 1814 an
Holland abgetreten und kam 1830 an
Belgien .
[* 3 ]
Vgl. Bourla, Tournai-guide, histoire etc.
(Tourn . 1884);
Cloquet, et Tournaisis
(Lille
[* 4 ] 1885).
s.
Olivenöl . ^[= (Baumöl, Oleum olivarum), aus den Früchten des Ölbaums (Olea europaea) gewonnenes fettes ...]
(franz.), umgedreht, umgeschlagen! substantivisch: das als Trumpf aufgeschlagene
Kartenblatt.
(franz., spr. turn'brósch), Bratenwender.
(franz., spr. turn'doh), Lendenbratenschnitzel,
welche vor dem
Braten in einer Marinade von
Provenceröl ,
Zitronensaft ,
Pfeffer etc. mariniert worden sind und mit
Béarner ,
Scharlotten -
^[richtig:
Schalotten -] oder Tomatensauce serviert werden.
à la
Rossini , berühmtes
Gericht , zwei Lendenschnitzel, zwischen
welchen
Trüffel - und Gänseleberschnitte liegen.
(franz.), Rundreise (besonders amtliche).
Paris
* 5
Paris .
(spr. turnfor),
Joseph Pitton de,
Botaniker , geb. 5. Juni 1656 zu
Aix , studierte bei den
Jesuiten daselbst, ward 1683
Professor der
Botanik am königlichen Pflanzengarten in
Paris ,
[* 5 ] bereiste von 1700 bis 1702 auf
Kosten
der
Regierung
Griechenland
[* 6 ] und
Kleinasien , worüber er in
»Voyage au
Levant « (Par. 1717, 3 Bde.;
deutsch, Nürnb. 1776) berichtete, und von wo er über 1300 neue Pflanzenarten
mitbrachte. Er starb als
Professor der
Medizin am
Collège de
France 28. Nov. 1708 in
Paris .
Das in seinen »Institutiones rei herbariae« (Par.
1700, 3 Bde.; neue Aufl. von A. de
Jussieu ,
Lyon
[* 7 ] 1719, 3 Bde.) aufgestellte
Pflanzensystem , welches 22
Klassen umfaßte und sich auf den
Bau der
Blumenkrone gründete, fand trotz der geringen Berücksichtigung der natürlichen
Verwandtschaft wegen der Handlichkeit des
Buches in der Zeit vor
Linné allgemeine
Anerkennung . Auch war Tournefort der erste vor
Linné , welcher den
Schwerpunkt
[* 8 ] der beschreibenden
Botanik in die
Charakteristik der
Gattungen verlegte, wobei er freilich die spezifischen Verschiedenheiten
innerhalb der
Gattungen als
Nebensache behandelte. Von seinen übrigen Werken sind noch zu nennen: »Histoire des plantes qui
naissent aux environs de
Paris « (Par. 1698; 2. Aufl. von
Jussieu , 1725);
»Éléments de botanique«
(Lyon 1694, 3 Bde. mit 489 Tafeln);
»Traité de la matière médicale« (Par. 1717, 2 Bde.).
s. v. w.
Bezetten (s. d.). ^[= (Schminkläppchen, Färbelappen), Leinwandlappen, welche mit dem Safte der ...]
s.
Crozophora . ^[= Necker (Lackmuskraut, Krebskraut), Gattung aus der Familie der Euphorbiaceen, Sträucher oder ...]
(franz.), drehen, wenden, z. B. im
Kartenspiel (s.
Skat );
in der
Kochkunst die
Manipulation , mittels welcher
man eine
Speise ohne
Rühren mit der
Sauce mischt oder eine
Flüssigkeit erhitzt, ohne daß sie am
Boden des
Gefäßes gerinnt;
Ehrlicher Makler - Ei
* 9
Ehrlicher Makler .
eine tournierte
Suppe oder
Sauce ist mit
Ei
[* 9 ] vermischt, welches
durch
Kochen geronnen ist.
Auch s. v. w.
Drechseln ,
Drehen , daher das Ausschneiden oder Abdrehen von
Rüben ,
Kartoffeln u. dgl. in Form von
Kugeln etc. beim
Garnieren großer Fleischschüsseln.
[* 1 ] (franz., spr. turnikeh,
Aderpresse ), chirurg.
Instrument zum Zusammenpressen von
Arterien , um
Verblutung bei
Amputationen und sonstigen
Blutungen zu verhüten.
Dasselbe besteht (s. Figur ) in einem
Polster , welches
oberhalb der
Blutung (beim
Bein in der Schenkelbeuge, beim
Arm nahe der Achselhöhle) auf den Hauptstamm der
Arterie
[* 10 ] gesetzt
und mit einem 1 m langen
Band
[* 11 ] mittels
Knebels oder
Schnalle um das
Glied
[* 12 ] befestigt wird. - Tourniquet heißt auch eine drehbare
Barriere
(Drehkreuz ) vor Billetschaltern etc.
[* 1 ]
^[Abb .: Tourniquet]
Tournantöle - Tours
* 13
Tours .
(franz., spr. turnŏa), altfranzösische, nach
der Stadt
Tours
[* 13 ] benannte
Münzwährung , nach welcher bis 1795 und 1796 ganz
Frankreich mit Einschluß der
Kolonien rechnete.
Der
Livre t . hatte 20
Sous à 12
Deniers und stand um 1¼ Proz. im Wert niedriger als der heutige
Frank ,
indem 81
Livres t . 80
Frank galten.
(spr. turnóng), Arrondissementshauptstadt im franz.
Departement
Ardèche , am
Rhône , über welchen zwei
Hängebrücken nach der Stadt
Tain hinüberführen, an der
Eisenbahn
Givors-La
Voulte , hat ein
Lyceum , eine
Bibliothek , ein
Schloß , Seidenfilanden, Weinhandel und (1886) 3793 Einw.
(franz., spr. turn-), gewandtes
Benehmen;
auch s. v. w.
Cul de
Paris .
(spr. turnüh), Stadt im franz.
Departement
Saône-et-Loire ,
Arrondissement
Mâcon , an der
Saône und der
Eisenbahn
Dijon-Lyon , hat eine Abteikirche, St.-Philibert, aus dem 11. und 12. Jahrh., ein Denkmal
des hier gebornen Malers
Greuze (von
Falguière ), ein
Handelsgericht ,
Collège , Fabrikation von
Rübenzucker , Maschinenbau,
Seiden - und Weinbau und (1886) 4201 Einw.
(franz., spr. turóng), feines Gebäck aus Eiweißschnee,
Zitronensaft und
Mehl ,
[* 14 ] welches noch warm um ein fingerdickes rundes
Holz
[* 15 ] gewunden wird.
Brücken I
* 16
Brücke .
[* 13 ] (spr. tuhr), Hauptstadt des franz.
Departements
Indre-et-Loire und ehemalige Hauptstadt der
Provinz
Touraine , in
fruchtbarer
Ebene am linken
Ufer der
Loire , über welche eine 434 m lange, steinerne
Brücke
[* 16 ] nebst zwei
Hängebrücken
führt, wichtiger Eisenbahnknotenpunkt
(Linien über
Vendôme nach
Paris , nach
Orléans ,
[* 17 ]
Vierzon ,
Châtellerault ,
Poitiers ,
Sables d'Olonne ,
Nantes ,
[* 18 ]
Le Mans ),
[* 19 ] ist von
Boulevards (an
Stelle der alten Festungswerke) umgeben und hat sich im S. durch neue Stadtteile bis
zum
Ufer des
Cher erweitert. Die schöne
Rue
Royale teilt die Stadt in zwei fast gleiche Teile. Die hervorragendsten
Gebäude sind: die gotische
Kathedrale (mit zwei 70 m hohen
Türmen und prächtigem
Portal ), die
Kirchen
St.-Julien (mit schönen
Fresken) und
St.-Martin (mit zwei schönen
Türmen ), der erzbischöfliche
Palast , die Präfektur, das Justizgebäude, das
Rathaus und das
Theater .
[* 20 ] Am Platz
vor der
Brücke
¶
Tourtia - Towarczy
* 21
Seite 15.786.
mehr
das Denkmal Descartes ' (von Nieuwerkerke ). Die Stadt zählt (1886) 59,585 Einw., welche Industrie in Woll - und Seidenstoffen,
Teppichen , Chemikalien etc., eine große Buchdruckerei, Wein - und Gemüsebau und starken Handel treiben. Tours hat ein Lyceum , eine
Vorbereitungsschule für Medizin und Pharmazie , ein Seminar , eine Maler - und Zeichenschule, Gewerbeschule , öffentliche Bibliothek
(40,000 Bände ), ein Gemälde- und Skulpturenmuseum, Antiquitäten -, Naturalien - und mineralogisches Kabinett ,
einen botanischen Garten ,
[* 22 ] eine Irrenanstalt und mehrere gelehrte Gesellschaften . Es ist der Sitz des Präfekten , eines Erzbischofs ,
eines Assisenhofs und eines Handelsgerichts. 1853 ward hier ein großes römisches Amphitheater aufgefunden. - Tours hieß zur
Römerzeit Cäsarodunum, später Turones und war die Hauptstadt der Turones , kam dann unter westgotische
und nachher unter fränkische Herrschaft und stand bis in das 11. Jahrh. unter eignen Grafen . 732 siegte Karl Martell in der
Nähe von Tours über die Araber. 853 wurde die Stadt von den Normannen geplündert und verbrannt.
Karl VII. und Ludwig XI. residierten oft und gern in der Umgegend, letzterer im Schloß Plessis lès Tours König
Heinrich III. verlegte 1583 das Parlament hierher, wodurch die Stadt außerordentlich wuchs. Auch wurden hier die französischen
Generalstaaten mehrmals zusammenberufen sowie mehrere Konzile abgehalten. 1870 war Tours vom 11. Sept. bis 10. Dez. Sitz der Delegation
der Regierung der Nationalverteidigung. Am 19. Jan. 1871 ward es vom Generalleutnant v. Hartmann besetzt.
Vgl. Giraudet, Histoire
de la ville de Tours (Tours 1874, 2 Bde.);
Grandmaison, Tours archéologique (das. 1879).