und eigentümlich. Dieses Bildwerk ward bei dem großen
Brand von 1701 stark beschädigt, aber wiederhergestellt und auf den
Kirchhof von
Neustadt-Dresdenübertragen (abgebildet bei
Naumann: »Der
Tod in allen seinen Beziehungen«,
Dresd. 1844). Von der
BaselerDarstellung abhängig ist das aus dem 15. Jahrh. herrührende Gemälde in der Predigerkirche
zu
Straßburg,
[* 2] welches verschiedene
Gruppen zeigt, aus deren jeder der
Tod seine
Opfer zum
Tanz holt (abgebildet
bei
Edel: »Die
NeueKirche in
Straßburg«, Straßb. 1825). Aus den
Jahren 1470-90 stammt der Totentanz in der Turmhalle der Marienkirche
zu
Berlin
[* 3] (hrsg. von W.
Lübke, Berl. 1861, und von
Th. Prüfer, das. 1876). Einen wirklichen Totentanz malte von 1514 bis 1522
NikolausManuel an die Kirchhofsmauer des Predigerklosters zu Bern,
[* 4] dessen 46
Bilder, die jetzt nur noch in
Nachbildungen vorhanden sind, bei
aller Selbständigkeit ebensowohl an den
Baseler Totentanz wie an den erwähnten »doten dantz mit figuren«
erinnern.
Eine durchaus neue und künstlerische Gestalt erhielt aber der Totentanz durch H.
Holbein
[* 5]
d. j. Indem dieser nicht
sowohl veranschaulichen wollte, wie der
Tod kein
Alter und keinen
Stand verschont, sondern vielmehr, wie er mitten hereintritt
in den
Beruf und die Lust des Erdenlebens, mußte er von
Reigen und tanzenden
Paaren absehen und dafür
in sich abgeschlossene
Bilder mit dem nötigen
Beiwerk, wahre
»Imagines mortis«, wie seine für den
Holzschnitt bestimmten
Zeichnungen
genannt wurden, liefern.
Dieselben erschienen seit 1530 und als
Buch seit 1538 in großer
Menge und unter verschiedenen
Titeln und
Kopien (neue Ausg.
von F. Lippmann, Berl. 1879).
Holbeins »Initialbuchstaben mit dem Totentanz« wurden
in Nachschnitten von Lödel neu herausgegeben von
Ellissen
(Götting. 1849). Daraus, daß Hulderich Frölich in seinem 1588 erschienenen
Buch »Zween Todtentäntz, deren der eine zu Bern,
der andre zu Basel
[* 6] etc.«
dem Totentanz am Predigerkirchhof größtenteils
Bilder aus
HolbeinsHolzschnitten unterschob und
Mechel sie in sein Ende des
vorigen
Jahrhunderts erschienenes Werk »Der Totentanz« aufnahm, entstand
der doppelte
Irrtum, daß man auch den ältern wirklichen im Predigerkloster für ein Werk
Holbeins hielt und des letztern
»Imagines« ebenfalls Totentanz benannte. Im
Lauf des 16., 17. und 18. Jahrh. entstanden noch andre Totentänze in
Chur
[* 7] (erzbischöflicher
Palast mit Benutzung der Holbeinschen
Kompositionen),
an der Südostgrenze
Palästinas, ist 76 km von
N. nach
S. lang und 3½-16 km breit und wird durch die an der Ostküste hervortretende
Halbinsel Lisân
(»Zunge«) in zwei
Becken geteilt (s.
Karte
»Palästina«).
[* 19] Es wird im O. und W. von steil abfallendem Hochtafelland begleitet, welches
sich 700-800 m über den Wasserspiegel erhebt, und von welchem sich viele Thalschluchten
(Wadis) herabziehen, in denen sich
einige
Vegetation zeigt, während die sonstige Umgebung meist steril ist.
Die beiden
Becken sind von verschiedener Tiefe; während diese im nördlichen
Becken in der Mitte meist
über 300 m (größte Tiefe unter 31° 36' nördl.
Br. 399
m) und im gesamten
Durchschnitt 329 m beträgt, scheint sie im südlichen
Becken nirgends über 3,6 m zu messen. Doch schwankt der Seespiegel je nach der
Jahreszeit und scheint im
allgemeinen im Sinken begriffen zu sein. Das
Wasser ist ziemlich hell und klar, aber so mit
Mineralien
[* 20] gesättigt, daß hineingeworfenes
Salz
[* 21] sich nicht mehr auflöst und weder
Fische
[* 22] noch
Schaltiere darin existieren können.
Nach andern stammt der
Asphalt von einer
Breccie am Westufer des
Sees her. Das Tote Meer liegt 394 m unter dem
Spiegel
[* 23] des
Mittelmeers
[* 24] und ist die tiefste bekannte Einsenkung der ganzen
Erde. Es empfängt an seinem Nordende denJordan (s. d.),
außerdem mehrere
Bäche, von denen die bedeutenden vom östlichen
Hochland kommen. Ein sichtbarer Abfluß ist nicht vorhanden,
und wenn trotzdem das
Niveau des
Sees immer ziemlich gleichbleibt, so rührt dies nur von der überaus starken
Verdunstung her.
Rennen (engl. Dead heat), ein Rennen, in welchem zwei oder mehrere
Pferde
[* 28] so zu gleicher Zeit das
Ziel passieren,
daß ein
Richter nicht im stande ist, den
Sieger zu ermitteln.
¶