Schiffe.
[* 2] Die Tornados werden von einem sehr kräftigen aufsteigenden Luftstrom gebildet, welcher in der
Höhe seine Wasserdämpfe
verdichtet. Auf diese
Weise entsteht über den Tornados regelmäßig die Sturmwolke, eine kleine schwarze
Wolke, das sogen.
Ochsenauge,
welche rasch zunimmt und sich nach
oben hin trichterförmig erweitert. Sie bilden einerseits den Übergang
zu den
Tromben oder
Windhosen (s.
Trombe), anderseits zu den
Cyklonen oder eigentlichen
Wirbelstürmen (s.
Wind).
»Primordia dominationis Murabitorum« (aus dem »Kartas«
genannten
Buch, das. 1839);
Ibn Chaldunis
»Narratio de expeditionibus Francorum in terras Islamismo subjectas« (das. 1840);
Ibn abi Zer' Fesanos »Annales regum Mauritaniae« (im
Arabischen »Roudh el Kartas«, mit lateinischer Übersetzung und
Noten,
das. 1843-1846, 2 Bde.) und
Ibn al Athirs umfangreiches »Chronicon, quod perfectissimum dicitur«
(im
Arabischen: »Kamil Ette warikh«,
Leid. 1851-74, 13 Bde.).
Tornberg schrieb außerdem: »De linguae Aramaeae dialectis« (Ups. 1842),
beschrieb die »Codices arabici, persici et turcici bibliothecae Upsaliensis«
(das. 1849) und die »Codices orientales bibliothecae
Lundensis«
(Lund 1850) und lieferte wichtige Beiträge zur arabischen Münzenkunde in »Symbolae
ad rem numariam Muhammedanorum« (Ups. 1846-1856, 3
Tle.) und »Numi cufici« (das. 1848).
(spr. tórneo),Stadt im finn.
GouvernementUleåborg, am linken
Ufer des hier in den Bottnischen
Meerbusen mündenden
Torne-Elf, der schwedischen Stadt
Haparanda gegenüber, mit (1885) 1015 Einw. 75 km nördlicher
liegt der
BergAwasaksa (s. d.).
(im mittelalterlichen
Latein turnicella), Hauptbestandteil des
Gepäcks der Fußsoldaten, meist viereckiger
Behälter, aus einem Holzgestell mit wasserdichtem Überzug von
Fellen oder präpariertem
Segeltuch bestehend, wird an zwei
Riemenoben auf dem
Rücken getragen, dient nebst dem Brotbeutel zum Fortschaffen der nicht am
Körper befindlichen
Ausrüstungsstücke des
Soldaten.
Hauptstadt der britisch-amerikan.
ProvinzOntario, an der westlichen
Nordküste des
Ontariosees und an einem
vortrefflichen, durch ein
Fort beschützten
Hafen gelegen, ward 1794 (unter dem
NamenYork) angelegt und nahm 1834 den jetzigen
indianischen
Namen an, der »Versammlungsort« bedeutet. Torónto ist
jetzt eine der blühendsten
StädteNordamerikas, mit stattlichen öffentlichen Gebäuden und Privathäusern, aber flacher,
reizloser Umgebung. Es ist Hauptsitz der höhern Bildungsanstalten
Kanadas. Es hat eine 1827 gegründete
Universität mit
Sternwarte
[* 10] und
Museum, 3 theologische
Colleges, 2 Arznei- und eine Tierarzneischule, eine
Lehrerbildungsanstalt, ein
Gymnasium und 2
Museen.
ein mit
Explosivstoff gefüllter, namentlich zum Zerstören feindlicher
Schiffe
dienender
Apparat, nach dem
Zitterrochen
[* 15] benannt.
David Bushnell (geb. 1742 zu
Connecticut, gest. 1826 in
Georgia) baute 1776 ein steuerbares submarines
Boot, mit dessen
Hilfe man eine Holzschraube in den
Rumpf des feindlichen
Schiffs
schrauben und an diese ein mit
Pulver gefülltes
Gefäß
[* 16] hängen konnte, das in bestimmter Zeit durch ein Uhrwerk zur
Explosion gebracht wurde. Diese
Erfindung hatte aber so wenig Erfolg wie die Bushnellschen Treibtorpedos, welche, mit dem
Strom
gegen die feindlichen
Schiffe treibend, durch den Anstoß an dieselben explodieren sollten.
RobertFulton konstruierte 1797 ebenfalls ein unterseeisches
Boot, machte mit demselben 1801 im
Hafen von
Brest gelungene Sprengungsversuche,
wandte sich aber, da er keine
Anerkennung fand, 1804 nach
England und begleitete eine Expedition nach
Boulogne,
um die dort liegende französische
Flotte durch
Seeminen, die man Catamaran
(»Floß«, daher »Catamaranexpedition«) nannte, zu
zerstören. Die mit 40 Fässern
Pulver gefüllten Catamarans sollten durch ein Uhrwerk zu bestimmter Zeit entzündet und durch
den
Strom gegen die feindlichen
Schiffe geführt werden, hatten aber nur einen sehr geringen Erfolg. 1806 nach
Amerika
[* 17] zurückgekehrt, veröffentlichte
Fulton in seinem
Buch »Torpedo war, or submarine explosions« (1807) noch viele
Projekte, welche zum Teil erst in neuerer Zeit verwirklicht wurden.
SamuelColt (Erfinder des
Revolvers) sprengte 1842 mehrere
verankerte
Schiffe und 1843 ein solches, das mit 5
SeemeilenFahrt lief, mittels elektrischer
Zündung aus
einer
Entfernung von 5
Seemeilen in die
Luft.
In dem Torpedo wurde durch eine Vorrichtung bei der
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Berührung mit dem Schiffsboden ein metallischer Kontakt hervorgebracht, der den richtigen Augenblick für die Zündung am Land
signalisierte. Die hierbei benutzten Leitungsdrähte (so viel bekannt, die ersten submarinen Kabel) waren durch eine Mischung
von Asphalt und Wachs isoliert. 1848 führten Himly und WernerSiemens zum Schutz gegen die dänische Flotte
eine Hafensperre in Kiel
[* 22] aus. Es wurden ausgepichte, mit 20 Ztr. Pulver gefüllte Fässer, in welche zwei Leitdrähte geführt
waren, deren Verbindungsdraht in Schießbaumwolle lag, 6 m tief verankert. Am Strand waren zwei Beobachtungsstellen angelegt,
von denen aus das Passieren einer Mine beobachtet wurde. Im Krimkrieg verwendete man elektrische, vom Land
aus zu zündende Grundminen (auf dem Grund liegend) und Stoß- oder Kontaktminen, die durch den Anstoß des Schiffs zur Explosion
gebracht werden sollten.
Der Zünder der letztern bestand aus einer mit Schwefelsäure
[* 23] gefüllten Glasröhre, bei deren Zerbrechen sich die Säure über
ein Gemisch von chlorsaurem Kali und Zucker
[* 24] ergoß, wodurch dieses und somit die Mine zur Explosion gebracht
wurde. Über den Zünder war eine Schutzkappe aus Blei
[* 25] geschraubt (s. Tafel,
[* 21]
Fig. 1 u.
2, Kontakttorpedo und Zünder desselben). Ihre allgemeine Einführung als Kriegsmittel und ihre heutige Bedeutung verdanken
die Torpedos dem amerikanischen Bürgerkrieg. Im Februar 1862 fanden die Nordstaaten die erste Torpedosperre
im Savannahfluß; im Oktober d. J. organisierten die Südstaaten das erste Torpedokorps, anfänglich unter Leitung
von F. M. Maury, dann unter dem GeneralRains.
Von den sich jetzt andrängenden zahllosen Torpedoerfindungen fanden folgende vorzugsweise Verwendung: Die Pfahl-, Rahmen-
oder Gerüstminen zur Sperrung von Hafeneinfahrten waren auf eingerammtem Pfahlwerk befestigte Sprengkörper
mit 12½ kg Pulver, deren Zünder durch Anstoß funktionierte. Die Treib- oder Faßtorpedos waren verpichte, mit 40 bis 60 kg
Pulver gefüllte Fässer, meist mit mehreren Kontaktzündern, zuweilen auch mit Uhrwerk versehen, die mit angehängtem Ballast
unter der Oberfläche schwammen und durch den Strom gegen die Blockadeschiffe getrieben wurden. Der auf
beifolgender Tafel dargestellte Treibtorpedo
[* 21]
(Fig. 3) hat einen Perkussionszünder, welcher erst
funktioniert, wenn die Mine zum Stillstand kommt; dann wird durch den Strom die Schraube mit Flügeln in Drehung versetzt, wodurch
das aus der Drehachse verschiebbare Gewinde so weit fortgleitet, bis die Hahnsicherung frei wird; sofort schlägt
der Hahn
[* 26] herunter auf ein Zündhütchen und bringt dieses und die Mine zur Explosion. Da die Treibminen nicht selten den eignen
Schiffen gefährlich wurden, wenn sie der Gegenstrom bei eintretender Flut zurückführte, so wendete man zur Sperrung der Häfen
vielfach schwimmende Torpedos an, die, am Grund verankert, durch einen Schwimmer von Korkholz getragen wurden.
Nach der Konstruktion von Singer war das mit der Basis nach oben gekehrte Minengefäß von der Form eines abgestumpften Kegels
durch einen lose aufliegenden Deckel geschlossen, welcher herunterfiel, sobald die Mine beim Anstoß eines Schiffs sich nach
einer Seite neigte; im Herunterfallen löste er die Hemmung eines Schlaghahns aus, der nun eine Zündpille
durch Schlag entzündete, worauf die Mine explodierte. Durch das Bewachsen mit Muscheln
[* 27] wurde aber der Mechanismus aller komplizierten
Zündvorrichtungen häufig sehr bald in seiner Gangbarkeit gestört, die Schwimmkraft der Minen vermindert und dadurch ihre
zeitgerechte Explosion fraglich.
Eine furchtbare Waffe waren die Uhrwerktorpedos oder Höllenmaschinen, gewöhnliche Warenkisten, mit Pulver
gefüllt und mit einem Uhrwerk versehen, das zu bestimmter Zeit die Explosion bewirkte. Die Kohlentorpedos waren gußeiserne
Gefäße, durch Bestreichen mit Teer und Bekleben mit Kohlengruß den großen Kohlenstücken täuschend ähnlich gemacht. Sie
wurden, mit Pulver gefüllt, unter Kohlen gemischt und explodierten in der Kesselfeuerung der Dampfschiffe,
die dann sofort versanken.
Durch solche Kisten- und Kohlentorpedos ist wahrscheinlich eine große Anzahl Schiffe der Nordstaaten zerstört worden, deren
spurloses Verschwinden nur so erklärt werden kann. Außer den genannten kamen noch elektrische Minen mit 20-30 Ztr. Pulver
erfolgreich zur Verwendung. Bei diesen wurden die mit Guttapercha und geteertem Hanf isolierten Leitungsdrähte
durch einen dünnen Platindraht (Glühdraht) verbunden, welcher in einem mit Knallquecksilber oder Mehlpulver gefüllten Zünder
steckte.
Hatten die bisherigen Torpedos mit Erfolg ausschließlich der Verteidigung gedient, so lag es nahe, dieselbe Waffe auch beim
Angriff zu verwenden, und man löste die Aufgabe nach FultonsVorschlag, indem man an der Spitze langer Stangen
einen Torpedo mit Kontaktzünder befestigte und denselben unter den Boden des feindlichen Schiffs schob (s. Tafel,
[* 21]
Fig. 4). Hierzu
bediente man sich der Ruderboote oder kleiner Dampfbarkassen und besonders für diesen Zweck erbauter eiserner Dampfboote in
Zigarrenform, die ihrer Kleinheit wegen Davids genannt wurden.
Auch Bushnells Idee der unterseeischen Boote trat wieder ins Leben; wurde im Hafen von Charleston der Housatonic durch
ein solches gänzlich zerstört, mit ihm aber auch das Boot. Nach solchen Erfolgen traten alle Staaten dem Torpedowesen näher.
Überall wurden Kommissionen zur Prüfung des Vorhandenen, Ausführung von Versuchen und entsprechenden
Neukonstruktionen eingesetzt. Man teilte die Torpedos in Defensiv- und Offensivtorpedos und nannte erstere Seeminen, letztere
kurzweg Torpedos.
Die im amerikanischen Krieg so viel verwendeten Treibtorpedos verwarf man in Rücksicht auf die Gefahr, die sie bei eintretendem
Rückstrom oder bei Offensivbewegungen den eignen Schiffen bringen, gänzlich. AlleSeeminen wurden verankert
und mit Auftrieb
[* 28] versehen, so daß sie in bestimmter Wassertiefe schwimmend erhalten wurden. Die Zündung der Minen erfolgte
durch Kontakt- oder durch elektrische Zünder. Jene, die Stoßminen, haben den Vorzug großer Einfachheit; aber ihr gefahrvolles
Auslegen und Wiederaufnehmen sowie die Sperrung der Ausfahrt auch für die eignen Schiffe mußten ihre
Verwendung auf den zu beiden Seiten für den eignen Verkehr freizulassenden Teil des Fahrwassers beschränken, während in
dem durch sie nicht gesperrten Wasser Beobachtungsminen so tief versenkt wurden, daß die Fahrt auch bei Ebbe für die größten
Schiffe frei blieb.
Die alleinige Verwendung von elektrischen Beobachtungsminen ist bei größerer Zahl durch die Kabelleitung
(zwei Drähte für jede Mine) nicht nur sehr kostspielig, sondern auch in Bezug auf sichere Beobachtung kaum durchführbar.
Alle bis jetzt bekannt gewordenen Vorrichtungen zur Bestimmung des Augenblicks, wann sich ein Schiff
[* 29] über einer der Minen befindet,
sind kompliziert und bei Nacht, Nebel und Pulverdampf nicht zu gebrauchen. Den Apparaten liegt die Idee zu
Grunde, durch den Schnittpunkt zweier Visierlinien den Moment zu bestimmen, wann sich ein
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