bewässert, ist besonders im W. durch
Ausläufer des
Bihargebirges sehr gebirgig (Muntje le mare 1828
m) und hat (1881) 137,031
ungarische und rumän. Einwohner, die meistBerg- und
Ackerbau,
Viehzucht und
[* 2] Holzhandel betreiben. Torda-Aranyos ist reich an
Edelmetallen
und Mineralschätzen und wird von der
Ungarischen Staatsbahn (Klausenburg-Kronstadt) durchzogen. Sitz des
Komitats ist
Torda.
1) Giuseppe, Violinspieler, geboren um 1650 zu
Verona,
[* 7] gest. 1708 als
Konzertmeister in
Ansbach,
[* 8] war mit
Corelli
(s. d.) der bedeutendste Vertreter der
Instrumentalmusik des 17. Jahrh. und gilt als der Schöpfer des noch bis zuHändels
Zeit in
Gebrauch gebliebenen
Concerto grosso, derjenigen Form, aus welcher die moderne Orchestersymphonie hervorgegangen ist.
2)
Achille, ital. Lustspieldichter, geb. zu
Neapel,
[* 9] erhielt seine
Ausbildung in einem Privatinstitut und schrieb mit 16
Jahren
seine erste
Komödie: »Chi muore, giace«, womit er einen
Turiner Staatspreis gewann. Weniger glücklich
waren ein paar weitere
Versuche: »Il buon vecchio tempo«, »Cuore
e corona«,
»Prima di nascere«;
besser gefiel das
Lustspiel »Il precettore del rè« (später betitelt: »Una corte nel secolo
XVII«),
dessen Aufführung der ältere
Dumas beiwohnte, der dem jungen Dichter eine glänzende Laufbahn verkündigte.
Mit
»La missione della donna« und »La
verità« (1875) errang Torelli wieder
Preise; auch »Gli onesti« fand
Anerkennung. 1866 kämpfte Torelli als Freiwilliger im italienischen
Heer und erlitt in der
Schlacht bei
Custozza
[* 10] einen
Sturz vom
Pferd.
[* 11] Einen außerordentlichen
Triumph feierte er darauf (1867) mit
seinem
Lustspiel »I mariti«. Den Erwartungen, welche dies
Stück für Torellis Begabung erweckte, vermochte
er mit den spätern Leistungen nicht völlig zu entsprechen; doch errang er noch manchen Erfolg, so mit »La
fragilità« (1868),
»La moglie« (1870),
»Nonna scelerata« (für die
Ristori geschrieben, 1870); ganz besonders aber erfreuten
sich
»Triste realtà« (1871) und »Il colore
del tempo« (1875) ehrenvoller
Aufnahme. Dagegen blieben »Consalvo« (1872),
»Scrollina« (1880) u. a.
ohne
Wirkung. Der grelle
Wechsel von Erfolgen und Mißerfolgen wirkte einigermaßen verdüsternd auf das
Gemüt des Dichters
und nährte eine
Empfindlichkeit, die auch in seiner lyrischen Sammlung »Schegge« zum
Ausdruck kommt.
Don José
Maria Queypo de Llana
Ruiz de Saravia,
Conde de, span. Staatsbeamter und Geschichtschreiber,
geb. 1786 zu
Oviedo, nahm
Anteil an der
Erhebung der spanischen
Nation gegen die
Franzosen 1808 und erwarb sich
schon damals als
Unterhändler des Bündnisses zwischen
Spanien
[* 12] und
England sowie als Deputierter bei den
Cortes 1810 und 1812 den
Ruf eines gewandten
Diplomaten und Staatsmannes. Nach der Rückkehr
Ferdinands VII. 1814 flüchtete er nach
Frankreich und kehrte
erst 1820 in sein Vaterland zurück.
Infolge der Wiederherstellung der absolutistischen Regierungsgewalt 1823 abermals verbannt, lebte er in
Paris,
[* 13] kehrte 1832 nach
Spanien zurück, gewann bald bedeutenden politischen Einfluß und trat 1834 als Finanzminister in
das
Kabinett. Im April 1835 übernahm er das
Portefeuille des
Auswärtigen und die
Präsidentschaft des
Kabinetts. Doch führten
Aufstände, die seine reaktionären Maßregeln hervorriefen, schon im
September seinen
Sturz herbei.
In denCortes, die zusammentraten,
und in die er als Mitglied der Prokuratorenkammer gewählt worden war, zeigte er sich wieder als entschiedener
Moderado. Nach dem bald darauf erfolgenden
Sturz der Moderadospartei begab er sich wieder nach
Paris, wo er starb.
Als Schriftsteller gewann er vornehmlich durch seine
»Historia del levantamiento, guerra y revolucion de España«
(Madr. 1835-37, 5 Bde.;
Par. 1838, 3 Bde.;
deutsch, Leipz. 1836-38, 5 Bde.)
Ruf.
Man denkt bei Toreutik vorzugsweise an die Bearbeitung des Metalls mit scharfen
Instrumenten,
an das
Ziselieren, das Herausschlagen oder
Treiben der
Formen mittels
Bunzen, doch unter Umständen auch an ein teilweises
Gießen
[* 15] in
Formen.
Aggregat pflanzlicher
Substanzen in verschiedenem
Grade der
Zersetzung, mit erdigen Materialien gemischt.
In den
ersten Stadien der
Bildung läßt der Torf die
Struktur der
Pflanzen noch deutlich erkennen; bei tiefer greifender
Zersetzung entsteht ein homogener, wenigstens bei Betrachtung mit unbewaffnetem
Auge
[* 16] strukturloser
Körper. Nicht selten sind
in einem und demselben Torflager die untern
Schichten, als die ältern und die dem größern
Druck ausgesetzten, in der
Zersetzung
weiter vorgeschritten (reifer) als die obern (unreifen). Wo die Bodenbeschaffenheit die Ansammlung stagnierender,
seichter
Wasser gestattet, werden dieselben durch gesellig auftretende
Pflanzen überwuchert, die dann ihrerseits wiederum
die
Wasser vor schneller
Verdunstung schützen. So entsteht ein Mittelzustand zwischen Land und
Wasser: die
Moore
(Lohden der
Oberpfälzer,
Ried in
Schwaben und
Thüringen,
Moos inBayern).
[* 17] Es setzt demnach die Torfmoorbildung zunächst
beckenartige Einsenkungen des
Bodens oder
Kommunikationen mit benachbarten
Flüssen und
Seen sowie einen undurchlässigen
Untergrund
voraus.
Dieser wird entweder von fettem, schlammigem
Thon (dem
Knick der Norddeutschen) oder von einem eigentümlichen
Mergel
(Wiesenmergel,
Alm in Südbayern) gebildet. Auch auf spaltenfreien
Gesteinen, die ein Versinken des
Wassers nicht gestatten,
und namentlich auf solchen, welche bei ihrer
Verwitterung einen undurchlassenden
Thon liefern, können
Moore entstehen.
Ferner
müssen die klimatischen
Bedingungen einer schnellen
Verdunstung des
Wassers entgegenarbeiten, wie in regen- und nebelreichen
Gegenden, weshalb namentlich die gemäßigten
Zonen die eigentliche
¶
mehr
Heimat der Moore bilden, während sie sich in der heißen Zone auf hoch gelegene Plateaus und auf undurchdringliche Wälder beschränken.
Außer durch die atmosphärischen Niederschläge, beziehen die Moore das Wasser aus Seen, Schnee- und Eisfeldern, aus Flüssen,
welch letztere sie oft saumartig umziehen. Ferner können Landseen mit flachen Ufern der Vermoorung unterliegen.
Von den Uferrändern aus zieht sich eine das Wasser überwuchernde Vegetation immer tiefer in den See hinein; schwimmende Vorposten
werden abgerissen, bilden bewegliche Inseln, auf denen sich eine reiche Sumpfflora ansiedelt, bis die Masse zu schwer wird
und zu Boden sinkt, um durch Wiederholung des Spiels eine immer mächtigere, das Wasser allmählich verdrängende
Schicht zu bilden, die sich endlich mit der vom Ufer her fortschreitenden Moorbildung vereinigt. So besitzt der Federsee in Oberschwaben
heute nur noch eine Wasseroberfläche von 256 Hektar, während er noch gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts 1100 Hektar groß
war.
Ihr Hauptsitz sind die Ufer der Flüsse
[* 19] und Seen und zwar namentlich (den Bedürfnissen der aufbauenden Pflanzen entsprechend)
derer mit kalkhaltigem Wasser. Sie umsäumen die Wasserbehälter, vom Trocknen aus zum Nassen hin immer weiter wachsend.
Dieser Richtung des Wachsens entsprechend, besitzen sie eine flache, mitunter selbst nach dem Innern zu eingesenkte Oberfläche.
Ihre Torflager sind gewöhnlich nur 1-2 m mächtig, selten bis 3 m, ganz selten 6 m und mehr.
Hierher zählen viele norddeutsche Torflager, die Donau- und Isarmoore, die vertorfenden Seen etc. Die zweite
Art der Moore bildet sich in Mulden und Becken, in denen sich etwas Wasser ansammelt, das zunächst Kolonien von Sphagnum entstehen
läßt, auf denen sich dann besonders Erica und Calluna ansiedeln. Bei günstigen Wässerungsverhältnissen immer größere
und größere Kreise
[* 20] schlagend, gibt sich hier die Richtung der Ausbreitung durch eine Wölbung zu erkennen,
deren Gipfelpunkt im Innern bis zu 10 m höher liegen kann als der Rand, eine Eigenheit der Erscheinung, auf welche der Name
Hochmoor hinweist.
Die solchergestalt gebildeten und zusammengesetzten Moore, die sich in Norddeutschland, dann namentlich auch in den mittel-
und süddeutschen Gebirgen finden, besitzen meist stärkere Torflager als die Wiesenmoore, und es werden
aus der Emsgegend Mächtigkeiten bis zu 11 m, aus Südbayern solche von 7,5 m und darüber, aus dem Jura bis 12 m angegeben.
Endlich kommen Moore von gemischtem Charakter vor, indem bald Inseln mit Wiesenmooren in Hochmooren, bald mit Hochmooren in Wiesenmooren
auftreten. -
In schon abgebauten Torflagern
pflegt der Torf nachzuwachsen, wenn mit der Entfernung der Torfmasse nicht zugleich auch die
Ursachen zur Moorbildung hinweggenommen wurden. Nur wo (natürliche oder künstliche) Entwässerung und (natürliche oder künstliche)
Änderung des wasserundurchlassenden Untergrundes in einen durchlassenden vorliegt, unterbleibt das Nachwachsen, wie denn
die sogen. Fehnkolonien (s. d.) nur dort durchführbar sind, wo
eine gründliche Entwässerung und eine sorgfältige Entfernung der torfbildenden Masse stattfinden. -
Durch eigne Schwere und durch den Druck nachwachsender Generationen sinken die Massen zusammen, verdichten sich und unterliegen
einer stetig fortschreitenden Umsetzung, als deren gasige Hauptprodukte sich Kohlensäure und Kohlenwasserstoffe
bilden, während die Masse selbst schwärzer, homogener und reicher an Kohlenstoff wird. Die Gasexhalationen rufen mitunter
in der zähflüssigen Masse Aufblähungen hervor, welche, wenn das Magma den Rand übersteigt, zu Moorausbrüchen führen können.
Übrigens ist die große wasseraufsaugende Kraft
[* 22] des Torfs ebenfalls oft die Ursache solcher Aufblähungen und Ausbrüche. Das
Produkt des Vertorfungsprozesses, der Torf, besitzt keine bestimmte chemische Zusammensetzung und ist auch in seinen physikalischen
Eigenschaften je nach dem Grad, bis zu welchem die Umsetzung sich bereits vollzogen hat, bedeutend verschieden. So ist der
Torf bald schlammartig, bald dicht, hellgelb, dunkelbraun oder pechschwarz. Oberflächlich getrocknet, kann er 50-90
Proz. Wasser aufnehmen und gibt dasselbe in trockner Luft nur sehr allmählich ab, verliert aber diese
Eigenschaft, sobald er vollkommen ausgetrocknet ist.