(spr. -päng),Marius, franz. Geschichtschreiber, geb. zu
Aix,
NeffeMignets, besuchte das dortige
Lyceum
und das in
Gap und war 1856-70 in der
Verwaltung der
Steuern thätig. Während der Belagerung von
Paris
[* 3] 1870-71 befehligte er
ein
BataillonNationalgarde und gründete 1872 mit
Mitchell den »Courrier de
France«. 1873 übernahm er die
Redaktion der
»Presse«
[* 4] und verteidigte das
MinisteriumBroglie, da er bonapartistisch gesinnt ist. Er schrieb: »Le
[* 5] cardinal
de
Retz, son génie, ses écrits« (1864, 3. Aufl. 1872);
Seine
»OptischenStudien nach der
Methode der Schlierenbeobachtung«
(Bonn 1865) zeigten, wie man eine ganze
Reihe von
Erscheinungen,
welche sich sonst der
Beobachtung entziehen, sichtbarmachen kann. Ebenso machte er die stroboskopischen
Scheiben zur
Beobachtung schwingender
Körper nutzbar. Er konstruierte eine Quecksilberluftpumpe,
[* 11] welche gar keine
Hähne verlangt
und dadurch einen großen Vorzug
vor derGeißlerschen hat, gegen welche sie allerdings den Nachteil erheblich größerer
Dimensionen
besitzt.
Gleichzeitig mit Holtz konstruierte Töpler eine wesentlich auf denselben Prinzipien beruhende
Elektrisiermaschine,
[* 12] welche sich durch die Anwendung von Metallbelegungen von derjenigen von Holtz unterscheidet und
von dieser zurückgedrängt wurde, in der letzten Zeit aber sich allgemeinere
Anerkennung verschaffte, seit Töpler ihr durch Anwendung
einer großen Anzahl von
Scheiben eine früher nicht geahnte
Stärke
[* 13] gab. Durch eine Anzahl mathematisch-physikalischer
Arbeiten,
so über die Fundamentalpunkte eines optischen
Systems, über die Zerlegung zusammengesetzter
Schwingungen
u. a. m., hat sich Töpler ebenso als gediegener Theoretiker bewiesen.
eine in Rußland zum
Zweck der
Landesvermessung 1822 errichtete und
1877 reorganisierte
Truppe mit
einem
Etat von 9
Generalen, 75
Stabs- und 370 Oberoffizieren, welche sich aus den Topographenunteroffizieren der Topographenabteilung
ergänzen, nachdem dieselben einen dreijährigen
Kursus auf der Topographenschule in St.
Petersburg
[* 18] mit
Erfolg durchgemacht haben.
(griech.), Ortsbeschreibung mit möglichst genauem
Eingehen auf alle Einzelheiten, welche das Gelände
bietet, seien sie von der
Natur oder durch
Kunst geschaffen.
Die Gewinnung eines möglichst genauen Kartenbildes eines
Landes
ist der
Zweck der topographischenAufnahme desselben, die in den europäischen
Staaten durch die topographische
Abteilung der
Generalstäbe in
Maßstäben von 1:20,000 bis 1:25,000 erfolgt, während die topographischenKarten teils in denselben,
teils in kleinern
Maßstäben herausgegeben werden (s.
Landesaufnahme).
(griech., topographischeOnomastik), geographische Namenkunde, s.
Onomatologie. ^[= (griech.), die Lehre von der Bildung und Bedeutung der Eigennamen, eine erst in der neuern Zeit ...]
(spr. topúss-),Kurort im kroatisch-slawon.
KomitatAgram,
[* 20] an der Glina, mit
Schlammbädern und zahlreichen
gegen
Gicht und Rheuma wirksamen indifferenten
Thermen (60° C.), deshalb das kroatische
»Gastein« genannt.
Vgl. Hinterberger, Die Thermal- und
Schlammbäder zu Topuszko
(Wien 1864).
(spr. -tschello),Insel in den
Lagunen von
Venedig,
[* 21] 9 km nordöstlich von der Stadt gelegen, mit wenigen von der
ehemaligen bedeutenden Stadt Torcello erhaltenen Gebäuden, unter denen besonders der
Dom im Basilikensystem aus dem 7. Jahrh. und
die
KircheSanta Fosca, ein
Zentralbau aus dem 9. Jahrh., Erwähnung verdienen.
Untergymnasium, bedeutende Viehmärkte, ein großes, schon seit Römerzeiten bekanntes Salzbergwerk, mehrere Salzteiche mit
einem
Solbad und mitten in der Stadt Reste der ehemaligenThorenburg. In der
Nähe von Torda, wo sich viele
römische
Altertümer finden und einst die römische
Kolonie Pataissa (Salinä) stand, ist die wild romantische Tordaer Schlucht
(320 m tief und 25 km lang), die einen 30 km langen Kalkzug von
oben bis unten quer durchschneidet, und durch deren Mitte,
fast die ganze 6-20 m breite
Sohle einnehmend, der
Bach Kerekes fließt. Im S. die pittoresken Toroczkóer
Kalkfelsen und der malerisch gelegene, einst von
Deutschen gegründete, jetzt von unitarischen
Ungarn
[* 23] bewohnte
Ort Toroczkó
(Eisenmarkt).
bewässert, ist besonders im W. durch Ausläufer des Bihargebirges sehr gebirgig (Muntje le mare 1828 m) und hat (1881) 137,031
ungarische und rumän. Einwohner, die meistBerg- und Ackerbau, Viehzucht und Holzhandel betreiben. Torda-Aranyos ist reich an Edelmetallen
und Mineralschätzen und wird von der Ungarischen Staatsbahn (Klausenburg-Kronstadt) durchzogen. Sitz des
Komitats ist Torda.