Tonkunst ein ersprießliches
Bündnis einzugehen vermag. Die
Musik kann allerdings der realen
Außenwelt angehörige
Dinge nicht
in jener konkreten
Weise schildern wie
Dichtkunst und bildende
Kunst. Dagegen vermag sie gerade nach jener Seite hin, wo die
beiden genannten
Künste ihrer
Natur nach mehr oder minder lückenhaft bleiben, nicht nur ergänzend aufzutreten,
wie in der
Vokalmusik und im
Drama, sondern auch als unabhängige
Kunst in den
Formen der reinen
Instrumentalmusik die Vorgänge
des innersten Gefühlslebens wiederzugeben, insofern erst durch sie die mit der poetischen Grundidee verknüpften Seelenstimmungen
zur vollkommenen und künstlerisch-selbständigen
Erscheinung gebracht werden können.
Die
Musik kann und soll demnach nicht das wiedergeben, was das
Auge
[* 2] sieht und der
Geist denkt, sondern nur
die hieraus erwachsenden
Empfindungen, die Seelenbilder in ihrer zeitlichen Form. So stellt die
Tonkunst die im Innern fortlebende
Außenwelt dar, und die Tonmalerei würde alsdann richtiger als musikalische Stimmungsmalerei zu bezeichnen sein.
Dies hat
Beethoven wohl erwogen, wenn er der Pastoralsymphonie die
Worte vorausschickte:
»MehrAusdruck der
Empfindung als
Malerei«.
Ja, selbst da, wo
Beethoven eine scheinbar ganz materielle Tonmalerei gibt, wie am
Schluß des zweiten
Satzes (Nachtigallengesang, Wachtelschlag
und Kuckuckruf) und im letzten
Satz (Schilderung des
Gewitters), offenbart sich eine so schöne geistige Bedeutsamkeit, daß
darin nur eine symbolische Auffassung der
Natur und im letztern
Fall nur der durch die Schilderung der
äußern Hergänge in der
Natur hervorgerufene Stimmungston zur
Darstellung gelangt. Eine solche symbolische Auffassung aber
ist es überhaupt, die der Tonmalerei ihren innern künstlerischen Wert verleiht, indem sie die
Vorstellung des Gegebenen bei hörbaren
Vorgängen durch ähnliche Klangwirkung nachahmt (wie z. B.
Marschner das Heulen des Sturmwindes in
»HansHeiling«),
bei sichtbaren
auch analoge Tonformen wiedergibt, wie sich z. B. in einigen
Messen die
Worte: »et descendit de coelis« in absteigender und
»ascendit de coelum« in aufsteigender Tonfolge komponiert finden. Am leichtesten
sind solche Vorkommnisse zu schildern, welche einen gewissen
Rhythmusin sich tragen. Die Tonmalerei fand in F.
David und
Berlioz und in neuester Zeit namentlich in
Liszt,
Raff, zum Teil auch in R.
Wagner, also vorzugsweise in den Anhängern
der sogen.
Programmmusik (s. d.), ihre hauptsächlichsten Vertreter.
(franz., spr. -ahsch), Schiffsladung,
Tonnengeld. ^[= eine nach dem Tonnengehalt (Tragkraft) bemessene, von Seeschiffen, insbesondere solchen fremder ...]
älteste Stadt
Norwegens, schon ums Jahr 871 gegründet, im
AmtJarlsberg und Laurvik
belegen, an der
EisenbahnDrammen-Skien, mit 4913 Einw., ist in der neuern Zeit der
Mittelpunkt einer bedeutenden
Schiffahrt
mit dem
Ausland geworden. Ihr gehört vornehmlich der größte Teil der norwegischen
Flotte, die jedes Jahr im
Monat März nach
dem
Eismeer auf Walfischfang ausgeht, an. Tönsberg selbst besaß 1885: 139 Fahrzeuge von 61,242
Ton., die angrenzenden
Distrikte 344 Fahrzeuge von 89,496 Tönsberg. Der
Wert derEinfuhr betrug 1885: 882,500 und der der Ausfuhr 295,000
Kronen.
[* 14] Tönsberg ist Sitz eines deutschen
Konsuls. Unweit der Stadt liegen die dicht bevölkerten und reichen
Inseln Nöterö
und Tjömö. In der Umgegend finden sich mehrere in der Landesgeschichte berühmte
Orte, z. B. das Slotsfjeld mit den Überresten
der mittelalterlichen
BurgTönsberghus und der Edelhof
Jarlsberg, sonst Söheim genannt.
Büßende ließen sich schon früh das Haupt ganz kahl scheren; von ihnen nahmen die Mönche diese Sitte an, und von diesen
ging sie im 6. Jahrh. auf alle christlichen Geistlichen über, denen sie 633 auf der vierten Synode zu Toledo
[* 16] gesetzlich vorgeschrieben
ward. Man unterschied aber ein kahl geschornes Vorderhaupt als Tonsur des ApostelsPaulus von der kreisförmigen
Platte auf dem Scheitel, der Tonsur des ApostelsPetrus. Jene war in der griechischen Kirche sowie in etwas andrer Form, als Tonsur des
Jacobus, bei den Briten und Iren üblich, diese in der abendländischen KirchePriestern und Mönchen gemein. Die eben erst
in den geistlichen Stand Eingetretenen tragen sie im Umfang einer kleinen Münze, die Priester im Umfang einer Hostie, die Bischöfe
noch größer, und bei dem Papst bleibt nur ein schmaler Kreis von Haaren über der Stirn stehen.