Ausstattung des noch nicht ganz europäisierten Japaners von fremden
Artikeln zuerst Filzhut und Regenschirm Eingang fanden.
Seit der neuen politischen
EinteilungJapans 1871 bildet die Stadt mit ihrer nächsten Umgebung ein besonderes
Territorium,
das Tokiotu, mit
ca. 1½ Mill. Einw.
1)
Gold- und Silbergewicht in
Ostindien,
[* 10] ursprünglich das
Gewicht der
Bombay-, resp. Siccarupie von 179-179⅔
englischen Troygrän = 11,599-11,642 g;
(ursprünglich Schedel),
Franz, bedeutendster ungar. Litterarhistoriker, geb. zu
Ofen, studierte
Medizin, praktizierte dann einige Zeit als Bezirksarzt in
Pest, wandte sich aber bald ganz
der Litteratur zu, in der er schon früh (namentlich mit Übersetzungen) zu wirken begonnen hatte. Von einer größern
Reise,
die ihn nach
Berlin,
[* 21]
London und
Paris
[* 22] führte, 1830 zurückgekehrt, wurde er Mitglied der ungarischen
Akademie und 1835
Sekretär
[* 23] derselben, welches
Amt er bis 1861 führte.
Von 1833 bis 1844 lehrte er als außerordentlicher
Professor der
Diätetik an der
PesterUniversität; 1836 gründete er die
Kisfaludy-Gesellschaft; 1861 erhielt er die Professur der ungarischen Litteratur an der
Hochschule zu
Pest. Er starb daselbst Seine
Hauptwerke sind: »Handbuch der ungarischen
Poesie«
(Pest 1828, 2 Bde.),
dann in ungarischer
Sprache
[* 24] die unvollendete
»Geschichte der ungarischen
Nationallitteratur« (das. 1851-53, 3 Bde.)
und »Geschichte der ungarischen
Poesie« (das. 1854, 3. Aufl. 1875; deutsch von Steinacker,
1863). -
Die gleichnamige Hauptstadt liegt malerisch auf einem zum Tajo schroff abfallenden Berg, von doppelten, getürmten Mauern umgeben,
ist durch eine Zweigbahn nach Castillejo mit der BahnMadrid-Alicante verbunden und gewährt mit ihren 26 Kirchen, zahlreichen
Klostergebäuden, ihren alten Thoren, Brücken
[* 32] und einer Unzahl von Türmen einen imposanten Anblick. Das Innere
bildet ein Gewirr krummer und ungleich hoch liegender, aber reinlicher Gassen. Das ansehnlichste Gebäude ist die Kathedrale,
eine der großartigsten gotischen Kirchen, 113 m lang, 57 m breit, mit einem großen, 90 m hohen Turm,
[* 33] fünf von 88 Pfeilern
getragenen Schiffen, 40 Seitenkapellen, prachtvollen Grabmälern, zahlreichen Kostbarkeiten und Kunstschätzen.
Die Bibliothek des Domkapitels besitzt viele seltene Handschriften. Der im höchsten Teil der Stadt gelegene
Alkazar ist 1887 abgebrannt. Bemerkenswert sind noch: die schöne gotische KircheSan Juande los Reyes (von 1477) und das anstoßende
ehemalige Franziskanerkloster mit herrlichem Kreuzgang, der ehemalige Inquisitionspalast (jetzt Regierungsgebäude), der Palast
der Vargas, das Stadthaus, das Hospital mit dem Grabmal seines Gründers, Kardinals Tavera, 2 Thore von arabischer
Bauart, 2 hoch gespannte Brücken. Im Mittelalter hatte Toledo gegen 200,000, jetzt hat die tote, verlassene Stadt nur noch (1886)
19,775 Einw. Nahe am Tajo liegt die große königliche Waffenfabrik, in welcher die berühmten Toledoklingen, jetzt
meist die Waffen
[* 34] für die Armee, verfertigt werden.
Außerdem liefert Toledo Seiden-, Gold- und Silberstoffe (Kirchenparamente) und führt berühmten Marzipan aus. Toledo hat eine Zentralschießschule
und ist Sitz des Gouverneurs und eines Erzbischofs, der den Titel eines Primas von Spanien
[* 35] führt. Hier spricht man das reinste
Spanisch (Castellano). Die 1498 gestiftete Universität ist eingegangen. Toledo hieß zur Römerzeit Toletum,
war ein befestigter Ort derKarpetaner im tarrakonensischen Spanien, wurde später römische Kolonie, war schon frühzeitig durch
seine Stahlwarenfabrikation berühmt und zu der Zeit Cäsars ein starker Waffenplatz. Unter den Westgoten war es eine Zeitlang
(576-711) Residenz der Könige und wurde bedeutend vergrößert. Unter der Herrschaft der Mauren (seit 714)
bildete es längere Zeit ein eignes Reich. 1085 eroberte Alfons VI. von Kastilien die Stadt und das Reich und machte erstere
zu seiner Residenz. In der Folge war Toledo der Hauptsitz der Inquisition.