zugerichtet, der
Überdruck in gewöhnlicher
Weise (s.
Typolithographie) gemacht und dieser mit einer Mischung von rektifiziertem
Holzessig,
Salzsäure und
Alkohol so lange geätzt, bis die erforderliche Tiefe erlangt ist, wobei die
Zeichnung während des
Tieferätzens an den Seiten durch Firnislagen vor dem Unterfressen durch das
Ätzwasser geschützt werden muß.
(spr. -sso), 1)
Simon
(Samuel)
André,
Arzt, geb. zu Grancy bei
Lausanne,
[* 2] studierte in Genf
[* 3] und
Montpellier,
[* 4] ließ sich als
Arzt in
Lausanne nieder, leitete 1780-83 die
Klinik in
Pavia und starb in
Lausanne. Von seinen
Schriften
(Laus. 1783-95, 15 Bde.; Par. 1809, 8 Bde.;
deutsch, Leipz. 1784, 7 Bde.) sind
besonders die populären hervorzuheben: »L'onanisme«
(Laus. 1760, fast in alle europäischen
Sprachen übersetzt) und
»Avis
au peuple sur sa santé« (das. 1761).
2)
PierreFrançois, franz. Schriftsteller, geb. zuVersailles,
[* 5] ein eifriger
Revolutionär und
später ein
ParteigängerNapoleons, widmete sich seit 1799 ganz der Litteratur, hielt seit 1810 am
Collège de
France vielbesuchte
Vorlesungen über lateinische
Poesie, welche 1821 verboten wurden, schrieb unter der
Restauration für die Tagesblätter: »Constitutionnel«,
»Minerve«,
»Pilote«,
»Gazette de
France«, von denen er letzteres auch dirigierte, nahm 1830 seine Vorlesungen
wieder auf, erhielt 1833 einen Sitz in der
Akademie und starb Seinen zahlreichen
Schriften fehlte es weder an der
eleganten Form noch an bedeutendem
Inhalt; nur leiden sie öfters an Oberflächlichkeit. Am meisten gerühmt werden seine
»Études sur Virgile, comparé avec tous les poètes épiques
et dramatiques des anciens et des modernes« (Par. 1825-30, 4 Bde.; 2. Aufl.
1841, 2 Bde.). Außerdem schrieb er: »Bucoliques de Virgile, traduites
en vers« (1800);
»Trophées des armées françaises
depuis 1792 jusqu'en 1815« (1819, 6 Bde.);
(spr. tissa), 1)
Koloman Tisza von
Borosjenö, ungar. Staatsmann, geb. zu
Geszt im
BiharerKomitat aus einer reichbegüterten adligen calvinistischen
Familie, studierte die
Rechte und ward 1855 zum Hilfskurator
des Szalontaer helvetischen Kirchendistrikts gewählt. Er trat bei der durch das Protestantenpatent vom hervorgerufenen
Bewegung zuerst als öffentlicher Redner auf, ward 1861 fürDebreczin
[* 12] Mitglied des
Reichstags,
schloß
sich hier der Beschlußpartei an und übernahm 1865 mit
Ghyczy die
Führung des linken
Zentrums, bildete jedoch 1875, als die
Deákpartei infolge persönlicher Zerwürfnisse und der finanziellen Verwirrung zerfiel, eine neue »liberale
Partei« aus dem größten Teil der Deákpartei und dem linken
Zentrum, welche, da sie die
Majorität besaß,
die
Regierung übernahm. Tisza trat in das neue
Ministerium Wenkheim ^[richtig:
Wenckheim (=
BélaWenckheim, 1811-1879)] als
Minister
des Innern ein, übernahm aber nach dem glänzenden
Sieg der neuen
Partei bei den Reichstagswahlen den Vorsitz im
Kabinett, welches er mit staatsmännischem
Geschick leitete. Er verstand es mit großer Geschicklichkeit,
die
Ungarn
[* 13] für den neuen
Ausgleich mit
Österreich günstig zu stimmen, die Besorgnisse und
Klagen über die Orientpolitik
Andrássys
zu beschwichtigen, die Abneigung gegen die
OkkupationBosniens zu vermindern und die Mehrheit des
Reichstags immer wieder um
sich zu scharen.
Hierdurch erlangte er auf die
Politik der Gesamtmonarchie großen Einfluß und
freie Hand für die rücksichtslosen
Maßregeln zur Magyarisierung
Ungarns, welche zu den schreiendsten Ungerechtigkeiten, so gegen die siebenbürgischen
Sachsen,
[* 14] führten. Bei allen
Neuwahlen behauptete er die Mehrheit, und selbst die Finanzschwierigkeiten erschütterten seine
Stellung
nicht. Im
Februar 1887 vertauschte er selbst das
Innere mit dem Finanzportefeuille.
2)
Ludwig,
Graf Tisza de Szeged,
Bruder des vorigen, geb. zu Geszt, ward 1861 Mitglied des
Reichstags, 1867
Obergespan
des
BiharerKomitats, 1871-73 Kommunikationsminister, nach der
Katastrophe von
Szegedin
[* 16] (1879) zum königlichen
Kommissar für
dessen Wiederaufbau ernannt und nach der Vollendung desselben 1883 in den Grafenstand erhoben.
(spr. tíssa-éßlar),Großgemeinde im ungar.
KomitatSzábolcs, an der
Theiß, mit (1881) 2175 meist ungar. Einwohnern, bekannt durch
den im
Sommer 1883 geführten
Prozeß gegen mehrere jüdische Einwohner, die beschuldigt wurden, ein Christenmädchen,
Esther
Solymossy, rituell geschlachtet zu haben;
(spr. tissa-),Markt im ungar.
KomitatHeves, unweit der
Theiß, mit reform. Pfarrei, (1881) 6846 ungar.
Einwohnern und regem
Gewerbfleiß, erlangte als einziger Übergangspunkt an der obern
Theiß im J. 1849 strategische Wichtigkeit.
Aus Fluortitankalium durch
Kalium abgeschieden, bildet Titan ein dunkelgraues, schwer schmelzbares
Pulver, welches beim Erhitzen
an der
Luft mit großem
Glanz verbrennt und sich leicht in erwärmter
Salzsäure löst; dasAtomgewicht ist
50,25. Von seinen
Oxyden ist Titansäureanhydrid TiO2 , welches auch künstlich in den drei
Formen, in denen es
in der
Natur vorkommt, dargestellt werden kann, am wichtigsten. Titan wurde 1789 von
Gregor im
Titaneisenerz entdeckt.
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