Unter den von ihm herausgegebenen und zum Teil mit
Radierungen ausgestatteten artistischen Werken
sind zu erwähnen: »Têtes de différents animaux, dessinées d'après nature« (Neap. 1796, 2 Bde.),
»SirWill.
Hamilton's collection of engravings from antiques vases« (das. 1791-1809, 4 Bde.)
und sein berühmtestes Werk:
»Homer, nach
Antiken gezeichnet«, mit
Erläuterungen von
Heyne (Heft 1-6,
Götting. 1801-1804) und
Schorn (Heft 7-11, Stuttg. 1821-23). Seine Selbstbiographie wurde von
Schiller (»Aus meinem
Leben«, Braunschw. 1861, 2 Bde.)
herausgegeben.
Lobegott
FriedrichKonstantin von, bekannt durch seine
Arbeiten für
Kritik des Bibeltextes,
geb. zu
Lengenfeld im
Vogtland, studierte zu
LeipzigTheologie und
Philologie und habilitierte sich 1839 daselbst,
bereiste, um Materialien zu einer Textreform des
NeuenTestaments zu sammeln, einen großen Teil
Europas und den
Orient. Nach
seiner Rückkehr erhielt er 1845 eine außerordentliche, 1859 eine ordentliche Professur der
Theologie
zu
Leipzig. 1853 und 1859 unternahm er zwei neue
Reisen nach dem
Orient, besonders nach
Ägypten
[* 27] und dem
Sinai, von welcher er
viele wertvolle
Handschriften, insonderheit eine griechische
Bibel
[* 28] aus dem 4. Jahrh., mit zurückbrachte (vgl. seine
beiden Reisewerke:
»Reise in den
Orient«, Leipz. 1845-1846, 2 Bde.,
und »Aus dem
HeiligenLande«, das. 1862). Er starb Seine
Arbeiten betreffen hauptsächlich die
neutestamentliche Textreform, so: die
Ausgabe des
»Codex Ephraëmi
Syri« (Leipz. 1843 u. 1845) und des
»Codex Friderico-Augustanus«
(das. 1846);
die
»Monumenta sacra inedita« (das. 1846; nova collectio 1855-71, 6 Bde.);
Nach seinem
Tod setzten O. v.
Gebhardt
und R.
Gregory seine neutestamentlichen
Arbeiten fort. Auch lieferte Tischendorf mit der Zeit 20
Ausgaben des neutestamentlichen
Textes (8. größere Ausg., Leipz. 1869-1872, 2 Bde.;
hiernach eine kleinere 1873), eine kritische
Ausgabe der
Septuaginta (7. Aufl., das. 1887, 2 Bde.)
sowie
Ausgaben der
»Acta apostolorum apocrypha« (das. 1851),
der »Evangelia apocrypha« (das. 1853, 2. Aufl.
1877) und der »Apocalypses apocryphae« (das.
1866). Seine
Lösung der
Frage:
»Wann wurden unsre Evangelien verfaßt?« (Leipz. 1865, 4. Aufl.
1866) wurde von der
Kritik fast einstimmig für einen verunglückten
Versuch erklärt.
Unterhaltungen oder Äußerungen berühmter
Männer bei
Tisch über Gegenstände der
Kunst, der
Wissenschaft, des
Lebens etc.
Schon aus dem
Altertum finden sich Tischreden in
Xenophons und Plutarchs Symposien; am bekanntesten
aber sind die
Luthers: »Colloquia, so er in vielen
Jahren gegen gelahrten Leuten, auch fremden
Gästen und seinen Tischgesellen
geführet« (zuerst hrsg. von Rebenstock, 1571; am besten von
Förstemann, Leipz. 1844-48, 4
Tle.;
Auszug, das. 1876). Es finden sich in diesen Tischreden neben sinnreichen Bemerkungen,
namentlich über einzelne
Punkte der
Glaubens- und
Sittenlehre, auch zahlreiche kernhafte Späße. Auch
¶
mehr
die Tischreden (»Table-talk«) des englischen Dichters S. Tischreden Coleridge (s. d.) verdienen Erwähnung.