Stadt mit Gerechtigkeit und Uneigennützigkeit. Er zwang auch die Karthager durch die Schlacht am Krimissos (340) zur Räumung
Siziliens, stellte hierauf in den übrigen griechischen Städten Siziliens die republikanische Verfassung wieder her und vereinigte
sie mit Syrakus zu einem Bund. Er starb 337. Seine Lebensbeschreibung gaben Plutarch u. Cornelius Nepos heraus.
Vgl. Arnoldt, Timoleon (Gumb. 1850).
griech. Maler, aus Byzanz gebürtig, der Diadochenzeit angehörig, berühmt durch eine Reihe von Bildern
aus dem Heroenkreis, wie Medea, Ares, Iphigenia in Tauris, Orestes.
Cäsar als Diktator bezahlte für die ersten beiden Gemälde
den hohen Preis von 80 Talenten, um sie für Rom zu erwerben.
1) ein durch seinen Menschenhaß bekannt gewordener Athener, war ein Zeitgenosse des Sokrates und bekämpfte
mit beißendem Spotte die damals in Athen einreißende Sittenlosigkeit, allen Umgang mit den Menschen vermeidend.
Lukian machte
ihn zum Gegenstand eines Dialogs, der noch erhalten ist.
Auch Shakespeare hat von ihm die Charakterperson
seines Stücks »Timon von Athen« entlehnt.
Vgl. Binder, Über Timon, den Misanthropen (Ulm 1856).
2) Griech. Dichter, um 280 v. Chr. zu Phlius geboren, der sogen. Sillograph (s. Sillen).
die östlichste und bedeutendste der Kleinen Sundainseln im Indischen Ozean (s. Karte »Hinterindien«),
mißt mit
den Nebeninseln (Rotti, Landu, Samao, Kambing) 32,586 qkm (592 QM.), ist von Korallenbänken umgeben und
hat meist steile und schwer zugängliche Küsten. Das Innere ist der ganzen Länge nach von einer bewaldeten Bergkette (mit
Gipfeln bis 3604 m) durchzogen, von welcher zahlreiche Bäche herabstürzen. Das Klima ist heiß und an der Küste ungesund.
Während des Ostmonsuns herrscht oft anhaltende Dürre, die Regenzeit dauert von November bis April. Die
Tierwelt begreift Beuteltiere, fliegende Hunde, Papageien, Krokodile, Schlangen u. a. Wichtigste Ausfuhrartikel sind Mais, Sandelholz,
Wachs, Schildkröten, Trepang; Gold, Kupfer und Eisen werden gefunden.
Die Einwohner, deren Zahl auf 600,000 geschätzt wird, sind Papua, zum Teil vermischt mit Malaien, Chinesen,
Portugiesen, Holländern. Der südwestliche größere Teil der Insel gehört den Niederlanden und bildet mit den Inseln Floris,
Sumba, Savu, den Solor- und Allorinseln und Rotti die Residentschaft Timor, 57,409 qkm (1042,6 QM.)
groß mit 350,000 Einw., worunter 250 Europäer, 1112 Chinesen und 33,015 eingeborne Christen. Hauptort ist Kupang
am Südufer der Bai von Kupang mit einem durch das Fort Concordia geschützten Hafen (Freihafen) und 7000 Einw. Der portugiesische
Teil umfaßt 16,300 qkm (296 QM.) mit 250,000 Einw. und der
Hauptstadt Dili (Dehli) an der Nordküste, wo der unter dem Generalgouverneur zu Goa stehende Statthalter residiert. Die ersten
portugiesischen Missionäre kamen 1610 nach Timor und sicherten Portugal den Besitz, doch setzten sich schon 1688 die
Holländer im südwestlichen Teil fest. Den Bekehrungsversuchen der Missionäre tritt hier wie auch sonst in diesen Meeren der
sich immer mehr ausbreitende Islam entgegen.
Vgl. Bastian, Indonesien, Bd. 2 (Berl. 1885).
1) berühmter griech. Dithyrambendichter aus Milet, jüngerer Zeitgenosse
des Philoxenos, gest. 357 v. Chr. Sammlung der Fragmente in Bergks »Poetae lyrici graeci« und mit Übersetzung in Hartungs »Griechischen
Lyrikern« (Bd. 6, Leipz.
1857).
2)
Athen. Feldherr, Sohn Konons, mit dem er 393 v. Chr. nach Athen zurückkehrte, zeichnete sich im Kriege gegen
Sparta, in welchem er Korkyra eroberte und 375 bei Leukas die spartanische Flotte vernichtete, aus, ging 364 nach Kleinasien,
um den aufständischen Satrapen Ariobarzanes zu unterstützen, eroberte Samos, Sestos und andre Städte, befehligte mit Iphikrates
im Bundesgenossenkrieg und ward, als er nebst diesem des Sturms wegen eine Schlacht vermieden hatte, 355 der
Bestechung und des Verrats angeklagt. Zu 100 Talenten Strafe verurteilt, ging er freiwillig in die Verbannung nach Chalkis, wo
er starb. Seine Biographie hat Cornelius Nepos gegeben.
Vgl. Rehdantz, Vitae Iphicratis, Chabriae, Timothei (Berl. 1845).
3) Gehilfe und Begleiter des Paulus, aus Lykaonien gebürtig, ward von seiner Mutter, einer Judenchristin,
fromm erzogen und von Paulus zum Christentum bekehrt, worauf er teils mit diesem, teils in dessen Auftrag Makedonien und Griechenland
bereiste. Später erscheint er in Ephesos und dann in Rom während des Paulus Gefangenschaft daselbst. Die Tradition macht ihn
zum ersten Bischof von Ephesos, wo er auch den Märtyrertod erlitten haben soll. Über die beiden an Timotheos gerichteten
Briefe des Apostels Paulus s. Pastoralbriefe.
(»Krokodilsee«),
ein vom Suezkanal (s. d.) durchzogener See in Unterägypten, zwischen dem Ballahsee und den
Bitterseen, vor dem Bau des Kanals eine sumpfige Lagune mit brackigem Wasser, jetzt von schön hellblauer
Farbe. Am Nordwestende liegt Ismailia (s. d.).
(»Eisen«),
auch Timur-Lenk, der »lahme Timur«, wegen seines Hinkens infolge einer Verwundung genannt, auch mit dem
aus Timur-Lenk verstümmelten Namen Tamerlan benannt, geb. 1333 zu Kesch unweit Samarkand, wurde von seinem Vater Turgai, Oberhaupt
des Stammes Berlas, 1356 zum Emir Kasgan geschickt; mit diesem focht er gegen Husein Kert von Chorasan (1355).
Nach der Ermordung Kasgans und dem Tod seines Vaters begab sich an den Hof der Tschagataiden und wurde von diesen als Lehnsherr
der Provinz Kesch bestätigt.
Später lebte er am Hof Ilias Chodschas von Samarkand, führte dann ein Abenteurerleben in der Wüste, bis
er endlich die zu seiner Verfolgung ausgeschickten Truppen Ilias' mit seiner kleinen Schar schlug. Nach Ernennung eines Schattenkönigs,
den Kriegen gegen die Tscheten, der Besiegung seines Rivalen und frühern Waffengenossen Husein ließ er sich schließlich 8. April 1369 zum
Emir Transoxaniens ausrufen. Samarkand wurde seine Residenz. Seine Aufmerksamkeit richtete sich zuerst auf
Herstellung der Ruhe im Innern, auf die politische Administration und militärische Organisation.
Erweiterung der Grenzen seines Landes war dann sein Hauptstreben. Von 1380 an unternahm er 35 Feldzüge nach den verschiedensten
Richtungen. Zuerst unterwarf er ganz Persien, 1386 Georgien; 1394 drang er bis Moskau vor, warf nach und
nach alle Reiche Mittelasiens in Trümmer und eroberte 1398 Hindostan vom Indus bis zur Mündung des Ganges. Vom griechischen
Kaiser und mehreren Fürsten Kleinasiens gegen den Sultan Bajesid I. zu Hilfe gerufen, brach er 1400 in das türkische Gebiet ein,
eroberte Sebaste und schlug bei Cäsarea ein türkisches Heer, wandte sich aber plötzlich gegen den Sultan
von Ägypten, eroberte 1401 Damaskus, zerstörte Bagdad und unterjochte ganz Syrien. Endlich (20. Juli 1402) kam es zwischen ihm
und
mehr
Bajesid zu einer entscheidenden Schlacht auf der Ebene von Angora in Natolien, in der 800,000 Mongolen den Sieg über 400,000 Türken
davontrugen. Timur starb, auf einem Zug
nach China begriffen, 17. Febr. 1405. Grausam und blutdürstig auf seinen gewaltigen Kriegszügen,
war er im Frieden ein frommer Herrscher, weiser Gesetzgeber, gerechter Richter, Beschützer der Künste
und Wissenschaften. Obwohl er seinen ältesten Enkel zu seinem Nachfolger bestimmt hatte, zerfiel sein Reich doch bald nach
seinem Tod. Einer seiner Nachkommen, Babur, eroberte von 1498 bis 1519 Hindostan und stiftete das Reich des Großmoguls.
Vgl.
Langlès, Instituts politiques et militaires de Tamerlan (Par. 1787);
Sherif Edin, Histoire de Timur-Bei
(übersetzt von Petis de la Croix, das. 1722, 3 Bde.).