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Thule - Thun
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Thule eine von Pytheas (s. d.) um 330 v. Chr. entdeckte und fälschlich von ihm unter den Polarkreis / 46
Thum Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft Zwickau, Amtshauptmannschaft Annaberg, an der Linie / 32
Thumann Paul, Maler, geb. 5. Okt. 1834 zu Tschacksdorf (Niederlausitz), war von 1855 bis 1856 Schüler / 223
Thumerstein (Thumit), s. Axinit. / 4
Thümmel Moritz August von, Schriftsteller, geb. 27. Mai 1738 zu Schönefeld bei Leipzig, studierte in / 225
Thummim s. Urim und Thummim. / 5
Thun # Landstädtchen im schweizer. Kanton Bern, an der Eisenbahn Bern-Scherzligen, mit (1888) 5507 / 72
Thun _2 # (T. und Hohenstein), 1) Friedrich, Graf von, österreich. Staatsmann, geb. 8. Mai 1810 aus einem / 338
Fortsetzung:
Thulden , Theodor van, niederländ. Maler und Radierer, geb. 1606 zu Herzogenbusch, bildete sich in der
mehr
waffenschmiedenden
Kyklopen ).
[* 2 ] Von seinen übrigen Werken sind zu nennen:
Martyrium des heil.
Hadrian (in der Michaeliskirche
zu
Gent ),
[* 3 ] der auferstandene
Christus vor
Maria (im
Louvre zu
Paris ),
[* 4 ] die
Entdeckung der
Purpurschnecke (im
Museum zu
Madrid )
[* 5 ] und die
Rückkehr des
Friedens (in der kaiserlichen
Galerie zu
Wien ).
[* 6 ] Er hat auch zahlreiche
Blätter radiert, unter
andern die Amazonenschlacht nach
Rubens , 49
Blätter nach den
Darstellungen auf dem
Triumphbogen beim Einzug des
Kardinal-Infanten
Ferdinand in
Antwerpen
[* 7 ] (1635) und 58
Blätter Odysseebilder nach
Primaticcio und N. dell'
Abbate . Er starb um 1676 in
Herzogenbusch .
eine von
Pytheas (s. d.) um 330
v. Chr . entdeckte und fälschlich von ihm unter den
Polarkreis
verlegte
Insel des Atlantischen
Meers , die für den nördlichsten
Punkt der bekannten
Erde galt.
Ptolemäos setzt dieselbe so
an, daß
sie den heutigen
Shetlandinseln entspricht (so H.
Kiepert und
Müllenhoff ).
Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft
Zwickau ,
[* 8 ] Amtshauptmannschaft
Annaberg ,
[* 9 ] an der
Linie
Willischthal-Ehrenfriedersdorf
der
Sächsischen Staatsbahn, 513 m ü. M., hat eine evang.
Kirche , eine Oberförsterei, Strumpfwirkerei, Spinnerei,
Färberei , Bandfabrikation und (1885) 4213 Einw.
Berlin
* 10
Berlin .
Paul ,
Maler , geb. 5. Okt. 1834 zu Tschacksdorf (Niederlausitz ), war von 1855 bis 1856
Schüler der
Akademie in
Berlin
[* 10 ] und arbeitete dann bis 1860 im
Atelier von
Julius
Hübner in
Dresden .
[* 11 ] Nach zweijährigem Aufenthalt in
Leipzig
[* 12 ] ging er nach
Weimar
[* 13 ] zu
Ferdinand
Pauwels und wurde 1866
Professor an der
Kunstschule daselbst. Nachdem er seit 1872 als
Lehrer
in
Dresden thätig gewesen, wurde er 1875 als
Professor an die
Kunstakademie in
Berlin berufen, welche
Stellung er 1887 niederlegte.
Er bereiste 1862
Ungarn
[* 14 ] und
Siebenbürgen , 1865
Italien ,
[* 15 ] später
Frankreich ,
Belgien ,
[* 16 ]
England .
Liefland - Liegnitz
* 17
Liegnitz .
Seine Hauptthätigkeit fand Thumann in der
Illustration (z. B.
Auerbachs
Kalender ,
Goethes
»Wahrheit und
Dichtung « ,
Tennysons
»Enoch Arden« .
Chamissos »Frauenliebe und
Leben « , desselben »Lebenslieder und
-Bilder « ,
Hamerlings
»Amor und
Psyche « ,
Heines
»Buch der
Lieder « ).
Die
Eleganz der Formengebung, der sinnvolle
Ernst und die
Anmut der
Figuren gewannen diesen
Illustrationen
großen Beifall. Doch verlor sich Thumann schließlich in ein süßliches und oberflächliches Formenspiel, welches
den
Eindruck seiner ersten
Schöpfungen abschwächte. Von seinen Gemälden sind neben der Erstlingsarbeit: St. Hedwigis, Altarbild
für
Liegnitz
[* 17 ] (1857), fünf
Bilder aus dem
Leben
Luthers für die
Wartburg ,
Luthers
Trauung (1871), die
Taufe
Wittekinds und die Rückkehr
Hermanns des
Cheruskers aus der
Schlacht am
Teutoburger Wald für das
Gymnasium zu
Minden
[* 18 ] und die drei
Parzen zu erwähnen. Er hat auch Studienköpfe gemalt, deren Vorzug in der süßlichen
Eleganz der Auffassung beruht.
(Thumit ), s.
Axinit . ^[= (Thumer Stein, Thumit, Gasstein, Afterschörl), Mineral aus der Ordnung der Silikate (Granatgruppe ...]
[* 19 ]
Koburg - Koch
* 20
Koburg .
Moritz
August von, Schriftsteller, geb. 27. Mai 1738 zu
Schönefeld bei
Leipzig , studierte
in
Leipzig , ward 1761 Kammerjunker bei dem
Erbprinzen von
Sachsen-Koburg und 1768
Wirklicher
Geheimer Rat und koburgischer
Minister ,
zog sich 1782 von den öffentlichen
Geschäften zurück und starb 26. Okt. 1817 in
Koburg .
[* 20 ] Unter seinen
Schriften (neue Ausg. 1856, 8 Bde.)
erlangten
»Wilhelmine , oder der vermählte
Pedant « , ein prosaisch-komisches Gedicht (Leipz. 1764; 6. Aufl.
1812; neue Ausg. von
Ad .
Stern , das. 1879),
und die
»Reise in die mittägigen
Provinzen von
Frankreich « (das. 1791-1805, 10 Bde.)
einen außerordentlichen
Ruf .
Thümmel erwies sich in diesen
Produktionen als echten Geistesverwandten und
Schüler
Wielands . Eine
gewisse
Anmut , feine
Beobachtung und Schilderungsgabe, daneben freilich auch Frivolität und lüsterne Leichtfertigkeit sicherten
ihnen die nachhaltigste
Wirkung .
Vgl. v.
Gruner ,
Leben
M . A. v. Thümmels (Bd. 8 der
»Werke« , Leipz. 1819). -
Sein
Bruder
Hans
Wilhelm ,
Freiherr von, geb. 17. Febr. 1744 zu
Schönefeld , gest. 1. März 1834 als herzoglich sachsen-gothaischer
Wirklicher
Geheimer Rat , Kammerpräsident u. Obersteuerdirektor in
Altenburg ,
[* 21 ] machte sich besonders um das Herzogtum
Sachsen-Altenburg
durch Erleichterung der bäuerlichen
Lasten , Verbesserung des
Armenwesens , Errichtung von
Armen - und
Krankenhäusern etc. verdient.
Zugleich war er ein
Freund und Förderer der
Wissenschaften und
Künste (namentlich der
Baukunst ).
[* 22 ]
Seiner
Anordnung gemäß wurde
er auf seinem
Landgut Nöbdenitz unfern
Altenburg unter dem
Stamm einer alten
Eiche , ohne
Sarg , auf einer Moosbank sitzend, eingesenkt.
s.
Urim ^[= und (hebr., "Glanz und Wahrheit"), bisher als ein mit dem Brustschild (Choschen ...] und Thummim.
Kantharidensalbe - Kan
* 23
Kanton .
Landstädtchen im schweizer. Kanton Bern ,
[* 23 ] an der
Eisenbahn
Bern-Scherzligen , mit (1888) 5507 Einw., ist Sitz der eidgenössischen
Militärschule und der größte
Waffenplatz der
Schweiz
[* 24 ] (mit
Reitschule , Zeughäusern, Munitionsfabrik etc.),
außerdem für die
Mehrzahl der Touristen die
Pforte zum
Berner Oberland. An die Dampfschiffkurse des
Thuner
Sees (s. d.), an
dessen Ausfluß
[* 25 ] Thun liegt, schließt sich die Bödelibahn Därligen-Interlaken.
Vgl.
Roth , Thun und seine Umgebungen (Bern
[* 26 ] 1873);
»Thun und
Thuner
See « (Zürich
[* 27 ] 1878).
Titel
Elemente zu
Thun:
1) Friedrich, Graf von, österreich. Staatsmann
2) Leo, Graf von, österreich. Staatsmann, Bruder des vorigen
3) Guido, Graf von, österreich. Staatsmann, geb. 19. Sept. 1823
Böhmen, Mähren und Öst
* 30
Böhmen .
(Thun und
Hohenstein ),
[* 28 ] 1)
Friedrich ,
Graf von, österreich. Staatsmann, geb. 8. Mai 1810 aus einem
seit 1629 reichsgräflichen, in
Tirol
[* 29 ] und
Böhmen
[* 30 ] begüterten
Geschlecht , betrat die diplomatische Laufbahn, ward bei dem am 9. Mai 1850 eröffneten
Kongreß zu
Frankfurt
[* 31 ] a. M. österreichischer Gesandter und nach Reaktivierung des
Bundestags
Präsident desselben, welche
Stelle
er im
November 1852 mit der eines außerordentlichen
Gesandten und bevollmächtigten
Ministers am preußischen
Hofe vertauschte. Von 1854 bis 1863 war er österreichischer Gesandter in
Petersburg
[* 32 ] und starb als k. k.
Kämmerer und Mitglied
des
Herrenhauses 24. Sept. 1881 in
Tetschen .
2)
Leo ,
Graf von, österreich. Staatsmann,
Bruder des vorigen, geb. 7. April 1811, war
vor der Märzbewegung
von 1848 als
Sekretär
[* 33 ] in der Hofkanzlei angestellt und machte sich damals auch durch einige
Schriften , wie: »Über den gegenwärtigen
Stand der böhmischen Litteratur«
(Prag
[* 34 ] 1842),
Thunar - Thur
* 35
Seite 15.679.
»Die
Stellung der
Slowaken in
Ungarn beleuchtet« (das. 1843), bekannt. 1848 war
er eine Zeitlang
Landeschef von
Böhmen . Vom 28. Juli 1849 bis
Oktober 1860 mit dem
Portefeuille des
Kultus und
öffentlichen
Unterrichts betraut, machte er sich in dieser
Stellung namentlich um
Durchführung der Unterrichtsreform verdient,
errichtete die kaiserliche
Akademie der
Wissenschaften , deren
Ehrenmitglied er wurde, wirkte aber anderseits wesentlich zum
Abschluß des
Konkordats mit. Am 18. April 1861 wurde er lebenslängliches Mitglied des
Herrenhauses , in welchem
er Hauptvertreter der klerikalen und feudalen
Interessen war. 1861 als Vertreter des fideikommissarischen
Besitzes in den
Landtag
Böhmens gesendet,
schloß er sich der mit den tschechischen
Föderalisten verbündeten Feudalpartei an. Bei den staatsrechtlichen
Verhandlungen des böhmischen
Landtags 1865 bis 1866 war Thun
Berichterstatter der
Majorität . Der
¶
mehr
Ausgleich mit Ungarn fand in Thun einen schroffen Gegner, wie er auch gegen das Ehe - und Schulgesetz von 1868 war. Er starb 17. Dez. 1888 in
Wien .
3) Guido , Graf von, österreich. Staatsmann, geb. 19. Sept. 1823, trat
in den diplomatischen Dienst , ward 1859 Geschäftsträger im Haag ,
[* 36 ] 1863 in Petersburg , 1865-66 Gesandter
am kaiserlichen Hof
[* 37 ] in Mexiko ,
[* 38 ] 1866-67 bei den Hansestädten , 1867-1870 Vertreter der verfassungstreuen böhmischen Großgrundbesitzer
im böhmischen Landtag und im Abgeordnetenhaus, ist seit Dezember 1872 Mitglied des Herrenhauses .