Gegend einer verjauchenden
Wunde und selbst mit
Jauche getränkt, so ruft der von ihm abgebrochene
Embolus an der
Stelle, wohin
er mit dem Blutstrom gelangt, wiederum eine jauchige
Entzündung hervor, es entstehen die sogen. metastatischen Abszesse.
[* 1] (griech.), der für besonders feierliche Gelegenheiten bestimmte, ausgezeichnete
Sitz für fürstliche
Personen, ein
Attribut der Herrschergewalt, bei den Griechen ursprünglich Ehrensitz, der
Stuhl der sitzenden
Götterbilder (s. Abbildung). Der Thron ist in einem besondern
Saal (Thronsaal) aufgestellt und ruht gewöhnlich auf einem
Gestell,
zu dem mehrere
Stufen führen. Über dem
Sessel ist in der
Regel ein Thronhimmel angebracht, d. h. eine
an der Wand befestigte, verzierte, zeltartige
Decke
[* 2] mit prächtigen, meist aus
Seide
[* 3] u.
Goldstoff bestehenden
Behängen. Der
Thron wird von den
Fürsten nur bei feierlichen Gelegenheiten benutzt, wenn der
Fürst als
Träger
[* 4] der Herrscherwürde auftreten
muß.
Symbolisch bezeichnet Thron die Herrscherwürde oder Herrschergewalt selbst, daher die
Ausdrücke: den Thron besteigen, jemand
vom Thron stoßen etc., Thronerbe, Thronlehen, Thronräuber (Usurpator).
(Succession, Thronerbfolge), der
Eintritt des Regierungsnachfolgers (Thronfolgers) in die Hoheitsrechte des
bisherigen Monarchen. Je nachdem sich die Thronfolge, wie dies in den
Erbmonarchien der
Fall ist, auf
Verwandtschaft
oder je nachdem sie sich auf einen andern
Titel, z. B. auf eine
Erbverbrüderung, gründet, wird zwischen ordentlicher und
außerordentlicher Thronfolge unterschieden. Das
Recht zur ordentlichen Thronfolge (Thronfolgerecht) wird durch leibliche und eheliche Abstammung
vom ersten Erwerber der
Krone aus ebenbürtiger
Ehe begründet (s.
Ebenbürtigkeit), und zwar sind nach
den meisten fürstlichen
Hausgesetzen männliches
Geschlecht des Thronfolgers und Abstammung desselben vom ersten Erwerber
durch
Männer (agnatische oder männliche Deszendentenfolge) erforderlich.
Außerdem muß der Thronfolger nach den meisten
Verfassungen die zur
Führung der
Regierung nötige geistige und
körperliche Tüchtigkeit besitzen. Weibliche (kognatische) Thronfolge ist nach manchen
Hausgesetzen und
Verfassungen überhaupt ausgeschlossen.
Dies ist das sogen.
Salische Gesetz (s. d.). In andern
Staaten, z. B. in
Holland,
Bayern,
[* 6]
Sachsen
[* 7] und
Württemberg,
[* 8] ist die weibliche
Thronfolge subsidiär, d. h. nach gänzlichem Aussterben des Mannesstamms, statuiert,
und in
England und
Spanien
[* 9] ist sogar eine mit der agnatischen vermischte weibliche Thronfolge.
(Successio promiscua)
insofern eingeführt, als nur die
Söhne des
Regenten und ihre männliche Deszendenz vor den Töchtern den Vorzug haben, während
die letztern und ihre Nachkommen die
Brüder desRegenten und dessen sonstige
Agnaten in den Seitenlinien ausschließen.
Die Thronfolgeordnung ist regelmäßig so bestimmt, daß stets der Erstgeborne und, wenn er
vor der Thronerledigung
verstarb, sein erstgeborner
Deszendent und dessen Nachkommenschaft succedieren (Lineal-Primogeniturordnung). Fehlt es überhaupt
an
Deszendenten, so kommt der Erstgeborne der dem letzten
Regenten nächsten
Linie zur Thronfolge.
Sie bezeichnet die von derVolksvertretung zu behandelnden Gegenstände
und gibt zugleich in der
Regel eine Darlegung der äußern und innern Verhältnisse des
Staats.
Die Thronrede wird daher zugleich
als
Programm des
Ministeriums, welches ihren
Inhalt zu vertreten hat, angesehen und bei besonderer Veranlassung von der
Kammer
in einer
Adresse beantwortet.
Koburg,
[* 24] welches die verlornen Niederlande
[* 25] wiedererobern sollte, ernannt und Generaldirektor der Staatskanzlei unter
Kaunitz und damit thatsächlich, nach Kaunitz' Tod 1794 auch formell, Minister der auswärtigen Angelegenheiten. Ein Mann von
Geist und Talent, aber ränkevoll und gewissenlos, schärfte er durch seine unruhige, neidische Eroberungspolitik den Gegensatz
zwischen Österreich und Preußen,
[* 26] dessen Plänen er in Polen auf alle Weise hindernd in den Weg trat, ohne
für Österreich Wesentliches zu erreichen, während er die energische Kriegführung der Koalition gegen Frankreich empfindlich
schädigte.