(griech.), bei den Griechen Bezeichnung der
Trauer- oder Klagelieder auf den
Tod geliebter
Wesen, dergleichen bei der
Ausstellung der
Leichen gesungen wurden.
Sie bildeten sich mit der Zeit zu einer eignen
Gattung der
Poesie aus, in der namentlich
Pindar und
Simonides Vorzügliches leisteten. Vgl.
Elegie.
(griech.),
Verstopfung von
Blutgefäßen durch ein Blutgerinnsel
(Thrombus,
Pfropfen),
[* 5] kommt im
Herzen, in den
Arterien und besonders häufig in den
Venen, namentlich nahe ihren
Klappen, vor. Dagegen ist sie in den
Kapillaren und
Lymphgefäßen seltener. Jeder
Pfropfen ist von Anfang an ein wandständiger, welcher das Gefäßlumen nur teilweise
verstopft; späterhin füllt der
Pfropfen das Gefäßlumen vollständig aus. Von der
Stelle der ursprünglichen
Verstopfung
kann sich der
Thrombus sowohl nach rückwärts als auch zentralwärts, d. h. nach dem
Herzen hin, in verschiedener
Ausdehnung
[* 6] fortsetzen.
Derselbe ist anfangs weich, feucht, blutig gefärbt; später wird er trockner, derber, gelblich und bröckelig. Weiterhin
kann derselbe, und zwar zunächst in seinem
Zentrum, zu einer breiigen, oft eiterartigen
Masse erweichen (puriforme Schmelzung)
und endlich seiner ganzen
Ausdehnung nach in eine solche
Masse zerfallen. Das
Gerinnsel kann aber unter
andern Umständen auch durch
Einwanderung von Rundzellen aus der Nachbarschaft zu festem
Bindegewebe organisiert werden.
Hierdurch wird stets eine bleibende
Verstopfung des
Gefäßes bedingt, und dieser Vorgang ist erwünscht, wenn er in einem
zerschnittenen oder
anderweitig verletzten
Gefäß
[* 7] vor sich geht,
weil er das einzige sichere
Mittel gegen die
Blutung abgibt. Selten kommt es zur teilweisen
Resorption, zur einfachen Schrumpfung und Vermeidung des
Thrombus (Venensteine,
Phlebolithen). An der
Stelle, wo sich in einem
Gefäß ein
Thrombus gebildet hat, zeigt sich die Gefäßwand infolge der Thrombosis meist
im Zustand einer chronischen, seltener einer akuten
Entzündung; umgekehrt hat auch eineEntzündung der
Gefäßwand nicht selten Thrombosis zur
Folge.
Die
Ursachen der Thrombosis bestehen entweder in einer Stockung des
Bluts (bei normaler Gefäßwand) oder in krankhafter Veränderung
der Gefäßwand. Stockungen des
Bluts treten aber unter den verschiedensten Verhältnissen ein, so z. B. bei jeder
Verengerung
des Gefäßlumens (Kompressionsthrombose), wie sie durch dieUnterbindung des
Gefäßes oder durch den
Druck, welchen
Geschwülste etc. auf das
Gefäß ausüben, bedingt wird. Auch bei der Durchschneidung und Zerreißung der
Gefäße
kommt es fast immer zur Thrombosis (traumatische Thrombosis), und in diesem
Fall ist die Pfropfenbildung ein erwünschter, zur
Heilung notwendiger
Vorgang, da auf ihm z. B. dieHeilung von
Wunden zum Teil beruht.
Eine fernere Veranlassung zur Thrombosis ist die Erweiterung der
Gefäße (Dilatationsthrombose), denn je weiter der
Kanal
[* 8] ist, desto
langsamer ist der
Fluß in demselben bei gleicher Flüssigkeitsmenge. Hierher gehören die
Fälle von Gerinnung in den Krampfaderknoten
und
Pulsadergeschwülsten, wodurch eine
Heilung der letztern bewerkstelligt werden kann.
Endlich bilden
sich Gerinnungen in den
Venen bei stark abgemagerten Kranken, wenn dieselben ruhig daliegen, und wenn gleichzeitig die Herzkraft
abgenommen hat, das
Blut also nicht schnell genug zirkuliert (marantische Thrombosis). Diese Art der Thrombosis ist eine häufige
Nachkrankheit schwerer fieberhafter
Krankheiten, namentlich des
Typhus und Puerperalfiebers; sie ist auch
eine sehr gewöhnliche
Komplikation der
Tuberkulose, Krebskrankheit, der chronischen
Gelenk- und
Knochenkrankheiten. In andern
Fällen ist die Thrombosis abhängig von krankhaften Veränderungen der Gefäßwand.
Dies geschieht beim
Brand eines
Gliedes, bei der
Entzündung der äußern Venenhaut, bei
Krebs,
[* 9] welcher die Venenwand durchbricht,
und am häufigsten bei der chronischenEntzündung der innern
Arterien und Herzhaut. In allen diesen
Fällen
werden die Gefäßwände rauh, und der
Faserstoff des
Bluts lagert sich auf den Rauhigkeiten als
Thrombus ab. In ähnlicher
Weise tritt Blutgerinnung ein, wenn man durch das lebende
Gefäß eine
Nadel sticht oder einen
Faden
[* 10] durchzieht, wie dies z. B.
die Chirurgen bei der sogen.
Elektropunktur der Aneurysmen thun, um auf dem Weg einer künstlich herbeigeführten
Gerinnung oder Thrombosis die
Heilung derselben herbeizuführen.
Die
Verstopfung der
Venen gibt sich zu erkennen durch Anstauung des venösen
Bluts hinter dem
Thrombus und vorzugsweise durch
wassersüchtige Anschwellung des betreffenden Körperteils. Die
Wassersucht fehlt jedoch, wenn sich ein
genügender
Kollateralkreislauf herstellt. Die
Folgen der Thrombosis einer
Arterie
[* 11] bestehen in mangelhafter oder unterbrochener Blutzufuhr,
also in
Blutarmut des betreffenden Teils, welche so hochgradig werden kann, daß derselbe brandig abstirbt, wie beim sogen.
Altersbrand. Es kommt nicht selten vor, daß ein
Stück von einem
Thrombus, namentlich wenn derselbe in der
Erweichung begriffen ist und der Kranke eine schnelle
Bewegung ausführt, abbricht und mit dem Blutstrom nach andern Körperteilen
hingeführt wird (s.
Embolie). War der
Thrombus aus der
¶
mehr
Gegend einer verjauchenden Wunde und selbst mit Jauche getränkt, so ruft der von ihm abgebrochene Embolus an der Stelle, wohin
er mit dem Blutstrom gelangt, wiederum eine jauchige Entzündung hervor, es entstehen die sogen. metastatischen Abszesse.